„Die Franzosen haben es satt“: Le Pen tadelt Fußball-Star Mbappé
Rechtspopulistin Marine Le Pen teilt im Umfeld der Parlamentswahlen öffentlich gegen Frankreichs Fußball-Star Kylian Mbappé aus.
Paris – Der nationalkonservative und rechtspopulistische Rassemblement National (RE) geht wohl als ein Sieger aus den Parlamentswahlen in Frankreich an diesem Sonntag (7. Juli) hervor.
Parlamentswahl in Frankreich: Marine Le Pen kritisiert Kylian Mbappé scharf
Polarisierend: Im Vorfeld der Wahl hatte Superstar Kylian Mbappé die Franzosen bei der Fußball-EM 2024 dazu aufgefordert, nicht für die Partei von Marine Le Pen zu stimmen. Die 55-jährige Politikerin hat den Kapitän der französischen Nationalmannschaft dafür jetzt getadelt und scharf kritisiert.
„Die Franzosen haben es satt, belehrt und beraten zu werden, wie sie wählen sollen“, sagte sie dem US-Fernsehsender CNN: „Mbappé vertritt nicht die Franzosen mit Migrationshintergrund, denn es gibt viel mehr von ihnen, die vom Mindestlohn leben, sich keine Wohnung und keine Heizung leisten können, als Leute wie Herrn Mbappé.“
Frankreichs Kylian Mbappé: Fußball-Star stellt sich gegen Marine Le Pen
Der 25-jährige Mbappé, der in diesem Sommer von seinem Jugendklub Paris Saint-Germain zu Champions-League-Sieger Real Madrid wechselt, hatte auf gleich zwei Pressekonferenzen dieser Europameisterschaft seinen Landsleuten davon abgeraten, den Rassemblement National zu wählen.
Vor dem Sieg Frankreichs im EM-Viertelfinale gegen Portugal (5:3 im Elfmeterschießen) hatte Mbappé gesagt: „Es ist eine brenzlige Situation. Wir dürfen nicht erlauben, dass unser Land in die Hände dieser Leute fällt. Ich hoffe, dass sich am Ergebnis noch etwas ändert und dass die Leute die richtigen Parteien wählen.“
Wahlen in Frankreich: Emmanuel Macron hatte Parlament aufgelöst
„Wir befinden uns in einem entscheidenden Moment in der Geschichte unseres Landes“, hatte er zuvor erklärt. Der Torjäger habe „keine Lust, ein Land zu repräsentieren, das nicht unseren Werten entspricht“, sagte er: „Ich hoffe, dass wir die richtige Wahl treffen, und ich hoffe, dass wir am 7. Juli noch stolz darauf sein werden, dieses Trikot zu tragen.“
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Der Rassemblement National hatte den ersten Wahlgang am 30. Juni mit 33,22 Prozent der Stimmen klar gewonnen. Staatspräsident Emmanuel Macron hatte das Parlament aufgelöst, nachdem seine Partei Renaissance (RE) bei der jüngsten Europawahl deutliche Verluste hinnehmen musste. Erst dadurch kam es zu den Neuwahlen. (pm)