Terrorrisiko bei Taylor Swift-Auftritt in Wien: Polizei verhaftet zwei Personen – Events abgesagt
Die Polizei in Österreich hat zwei Personen festgenommen, die offenbar einen Anschlag auf ein Konzert in Wien geplant hatten. Bei einem der Festgenommenen - vermutlich ein Anhänger des IS - wurden chemische Materialien beschlagnahmt.
Update vom 8. August, 5.17 Uhr: Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer hat sich zur Absage des Taylor-Swift-Konzerts in Wien geäußert. Für die Fans sei dies zwar „eine herbe Enttäuschung“, so Nehammer. Aber: „Die Situation rund um den offenbar geplanten Terroranschlag in Wien war sehr ernst.“
Die Ermittlungen der Einsatzkräfte liefen weiter auf Hochtouren, ergänzte der Kanzler, nachdem zuvor die Festnahme von zwei Terrorverdächtigen in Wien publik geworden war. Medienberichten zufolge wird zudem nach weiteren Verdächtigen gefahndet, die noch auf der Flucht seien. Die Polizei wollte solche Angaben nicht bestätigen.
Terrorgefahr bei Taylor-Swift-Konzert in Wien: Polizei nimmt zwei Personen fest
Erstmeldung: Wien – In Österreich sind zwei Personen unter Terrorverdacht festgenommen worden. Sie hätten unter anderem Anschläge bei den Konzerten von Taylor Swift in Wien geplant, sagte Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit im österreichischen Innenministerium.
Bei einem 19-jährigen Österreicher seien chemische Substanzen sichergestellt worden. Die Polizei hatte aus Sorge vor Sprengstoff vorsichtshalber Häuser und den Teil eines Seniorenheims geräumt. Zuletzt wurden nun alle drei Konzerte von Taylor Swift abgesagt.
Terrorgefahr bei Taylor-Swift-Konzerten in Wien: Chemische Substanzen sichergestellt
Der junge Mann habe sich im Internet radikalisiert und vor wenigen Wochen einen Treueschwur auf die Spitze der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) abgelegt, sagte Ruf. Er wurde nach Polizeiangaben am Morgen in Ternitz 75 Kilometer südwestlich von Wien festgenommen. Eine zweite Person sei am Nachmittag in Wien festgenommen worden. Dazu machte die Polizei keine weiteren Angaben.
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„Wir haben entsprechende Vorbereitungshandlungen festgestellt und auch, dass es einen Fokus des 19-jährigen Täters auf die Taylor Swift-Konzerte in Wien gibt“, sagte Ruf auf einer Pressekonferenz weiter. Bei den Taylor-Swift-Konzerten würden nun verstärkte Kontrollen durchgeführt, kündigte der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl an und sprach von einer andauernden „abstrakten“ Gefahr. Wie der Kurier berichtet, handelt es sich bei der zweiten festgenommen Person um einen 17-Jährigen. Das österreichische Medium schreibt auch unter Berufung auf Polizeikreise, dass nach drei weiteren Verdächtigen noch gefahndet wird.
Taylor-Swift-Konzerte in Wien abgesagt: „Keine andere Wahl“
Der Veranstalter Barracuda Music teilte laut übereinstimmenden Berichten in österreichischen Medien inzwischen mit, dass die Konzerte des Popstars in Wien abgesagt wurden. „Aufgrund der Bestätigung durch Regierungsbeamte über einen geplanten Terroranschlag im Ernst-Happel-Stadion, haben wir keine andere Wahl, als die drei geplanten Shows zur Sicherheit aller abzusagen“, heißt es auf der Website des Veranstalters laut dem Standard. Zu den Shows des US-Popstars wurden am Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils 65.000 Fans erwartet.
Im Mai dieses Jahres war in Graz ein 14-jähriges Mädchen festgenommen worden, das eine terroristische Messerattacke gegen „Ungläubige“ geplant haben soll. Die Polizei verwies dabei auf „einen klaren Trend zur Radikalisierung im und über den digitalen Raum“. Für „diese Art der extremistischen Propaganda“ seien Jugendliche besonders anfällig.
In Österreich hatte es erstmals im November 2020 ein tödliches islamistisches Attentat gegeben. Ein IS-Anhänger hatte in einem belebten Wiener Stadtteil das Feuer eröffnet und vier Menschen getötet. Für Taylor Swift-Fans dürfte die Absage der Konzerte eine große Enttäuschung sein. Die Sängerin hatte zuletzt auch in der US-Politik rund um Donald Trump Schlagzeilen gemacht - zu Kamala Harris hat sie sich aber noch nicht geäußert. (bb/dpa/AFP)