Umstrittene Kulturreformen: Trump wird bei der Les-Miserables-Aufführung im Kennedy Center ausgebuht
Am Mittwochabend besuchte Präsident Donald Trump die Aufführung von „Les Misérables“ im Kennedy Center in Washington D.C. Sein Erscheinen wurde von Buh-Rufen und Jubel begleitet. Es war sein erster Besuch im Kunstzentrum, seit er Richard Grenell zum neuen Leiter und sich selbst zum Vorsitzenden ernannte. Sein Plan ist laut „AP“, das Kennedy Center durch eine drastische Programmveränderung in seiner konservativen Kulturvision neu auszurichten.
Trump will "unangemessene Shows" streichen
Laut „Independent“ hat Trump das Kennedy Center als ein Zentrum "politischer Propaganda" beschrieben, das durch „unangemessene Shows“ gekennzeichnet sei, darunter „marxistische Anti-Polizei-Aufführungen“ und „lesbisches Shakespeare“. Er hat angekündigt, solche Programme zu stoppen und „woke“ Elemente zu entfernen, um seine konservative Vision durchzusetzen.

Trump hat deswegen die bisherige Leitung des Kennedy Centers entlassen und durch ihm loyale Personen ersetzt, so „Independent“. Seine Maßnahmen sorgten bei vielen Künstlern und Zuschauern für Unmut und führten zu Boykotten. Zahlreiche Künstler hätten sich gegen die Anwesenheit Trumps ausgesprochen und sogar einige Darsteller der Vorstellung von „Les Misérables“ hätten ihre Rollen nicht wahrgenommen.
„Les Misérables“ erinnert an aktuelle politische Spannungen
Das Musical „Les Misérables“, das Aufstände und revolutionäre Ideen behandelt, war eine überraschende Wahl für die Eröffnung des neu gestalteten Centers. Es spricht Themen an, die einem Teil der Zuschauer die aktuellen politischen Spannungen zwischen Trump und Demonstranten seiner Politik ins Gedächtnis riefen. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom schlug auf Twitter vor, jemand solle Trump die Handlung des Stücks erklären.
Eine Gruppe von Drag-Performern nutzte die Aufführung außerdem als Protest gegen Trumps Politik. Sie erhielten ihre Tickets von Menschen, die entschieden hatten, die Anwesenheit des Präsidenten nicht zu unterstützen, so „AP“.
Weniger Abonnementskäufe seit Reformen
Laut „Independent“ erklärte der Präsident, dass ihm die Boykotts gleichgültig seien. Er habe auf erfolgreiche Wirtschaftsdaten hingewiesen und betont, dass die Menschen glücklich und wohlhabend seien. Zudem plane er, das Kennedy Center zu renovieren und möglicherweise die Laufzeit der aktuellen Aufführung zu verlängern.
Trumps Reformen im Kennedy Center sind nicht ohne Folgen geblieben: Laut „AP“ sind die Abonnementsverkäufe zurückgegangen, und einige bekannte Produktionen wie „Hamilton“ hätten ihre geplanten Aufführungen abgesagt. Trotzdem beharrtTrump darauf, das Kennedy Center zu „verbessern und besser zu machen als je zuvor“.