Mehr Gewerbesteuer, weniger Schulden und Verzögerungen bei Baumaßnahmen

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Unbesetzt sind mehrere Stellen im Einwohnermeldeamt des Rathauses. © Sh/Archiv

Wie steht es um die Finanzen der Stadt Geretsried? Das überprüft die Controllingabteilung im Rathaus regelmäßig. Jetzt wurde der Bericht für das erste Quartal präsentiert.

Geretsried – Gewerbesteuer, Personalquote und Verbindlichkeiten: Diese Punkte überprüft die Controllingabteilung im Rathaus unter anderem regelmäßig. Erfreulich: Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer liegen leicht über dem Haushaltsansatz, die Schulden sinken weiter. Weniger erfreulich ist die Besetzungsquote im Rathaus.

„Auf Kurs“ bei der Gewerbesteuer

In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses gab Rathausmitarbeiter Dimitrios Kiorvantsis einen Überblick über die Entwicklungen im ersten Quartal. Im Vergleich zu 2019 fehlen der Stadt Geretsried bisher etwa 5,5 Millionen Euro Gewerbesteuer. Aber: Mit 18,7 Millionen Euro „sind wir auf Kurs“, sagte Kiorvantsis in der Sitzung. Kalkuliert hatte die Controllingabteilung mit 18,5 Millionen Euro. Der Schuldenstand der Stadt wird laut Prognose bis zum Jahresende sinken. Kiorvantsis geht von einer Endsumme von 6,4 Millionen Euro aus – Anfang des Jahres waren es noch 7,7 Millionen Euro. Die Anzahl der Darlehen wird sich von 21 auf 18 verringern. „Das ist erfreulich“, so der Experte. Getilgt werden im laufenden Jahr 1,3 Millionen Euro. Das entspricht 108.000 Euro im Monat.

Viele Stellen im Rathaus weiter unbesetzt

Noch nicht durchschritten ist die Talsohle bei der Personalbesetzungsquote. Viele Stellen sind unbesetzt – laut Kiorvantsis gut 21 Vollzeitäquivalente. Seiner Hochrechnung zufolge sinkt die Quote noch bis Juli weiter auf 81,3 Prozent. Ende des Jahres soll sie bei 88 Prozent liegen.

Prekäre Lage im Einwohnermeldeamt

Bei der geringen Besetzungsquote würden sich weitere Abwesenheiten infolge von Krankheit und Urlaub deutlicher bemerkbar machen. Vertretungsregelungen würden sich innerhalb der Fachbereiche übergangsweise nur noch sehr eingeschränkt umsetzen lassen. Besonders prekär ist die Lage im Einwohnermeldeamt. Dort seien aktuell keine eingearbeiteten Mitarbeiter beschäftigt, zudem seien mehrere Stellen unbesetzt. Pflichtaufgaben könnten in diesem Fachbereich nur noch sehr eingeschränkt wahrgenommen werden. „Irgendwie bekommen wir den Prozess nicht in den Griff“, meinte der Rathausmitarbeiter dazu. Der Geretsrieder Bürgermeister Michael Müller ergänzte, dass man dort, wo Fachpersonal gefordert wird, keines bekomme. Er kündigte an, dass man gewisse Prozesse im Rathaus automatisieren wolle.

Verzögerungen bei Baumaßnahmen

Eine interessante Zahl lieferte Kiorvantsis noch aus dem unterjährigen Finanzbericht, der auf Grundlage der Ist-Buchhaltung für die einzelnen Monate erstellt wird. Bislang wurden 1,6 Millionen Euro weniger ausgezahlt als geplant. Die Auszahlungen betreffen im Wesentlichen Investitionen in die neue Kindertagesstätte, die an der Johann-Sebastian-Bach-Straße gebaut wird. Von den geplanten 1,5 Millionen Euro sind bisher erst gut 120.000 Euro abgeschöpft. Je nach Baufortschritt werden die restlichen 1,4 Millionen Euro im Laufe des Jahres in den Bau fließen. Bei der Aufstockung der Mittagsbetreuung an der Karl-Lederer-Grundschule fehlen noch die Genehmigung und der Förderbescheid für die Maßnahme. Das bedeute, dass die Ausführung der Maßnahme erst später im Jahr starten kann. Dafür werden circa 150.000 Euro anfallen. Die Verzögerungen beim Baufortschritt wirken sich auch auf die Zuwendungen durch den Freistaat aus.  

nej

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