Vier beliebte Lebensmittel schaden Ihrer Psyche - das sind gesunde Alternativen

Tatsächlich kann das Depressionsrisiko durch eine gesunde Ernährung verringert werden. In Kombination mit ausreichendem Schlaf, regelmäßigen sportlichen Aktivitäten, sozialen Kontakten und dem Verzicht auf Rauchen kann eine gesunde Lebensweise das Risiko, an Depressionen zu erkranken, erheblich senken.

Mimoun Azizi
Mimoun Azizi Privat

Über Mimoun Azizi

Der Facharzt für Neurologie Dr. med. Mimoun Azizi, M.A., ist seit 2021 Chefarzt der Geriatrie/Neurogeriatrie am Allgemeinen Krankenhaus Celle. Darüber hinaus ist er Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und besitzt u.a. Zusatzqualifikationen in der Notfallmedizin, Geriatrie und Palliativmedizin. Der Autor verschiedener Fachbücher und -artikel besitzt zudem einen Magister der Politikwissenschaften und Soziologie sowie einen Master der Philosophie.

Ungesunde Lebensmittel schaden Körper und Seele

Studien zeigen, dass ungesunde Ernährung wie Fast Food, Konserven und zuckerhaltige Getränke wie Cola sowohl den Körper als auch die Seele belastet. Hochverarbeitete Lebensmittel und künstliche Süßungsmittel erhöhen das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen. In einigen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass allein eine gesunde Ernährung das Depressionsrisiko um 6 Prozent verringern kann.

Pizza, Cola, Chips und Schokolade sind zwar verführerisch und treffen den Geschmack vieler, aber sie schädigen die Gesundheit – sowohl körperlich als auch psychisch.

Gesunde Alternativen stärken die Psyche

Anstelle von Pizza und Co. können Lebensmittel wie Nüsse, Beeren oder andere Obstsorten mit niedrigem Fruchtzuckergehalt sowie dunkle Schokolade die Psyche unterstützen und das Immunsystem stärken. Diese Nahrungsmittel liefern wichtige Nährstoffe, die für die Produktion von Neurotransmittern und Hormonen notwendig sind, welche das Wohlbefinden fördern.

Gemeinsames Kochen mit Freunden kann zudem helfen, Depressionen vorzubeugen oder zu lindern. Dabei werden nicht nur soziale Kontakte gepflegt, sondern auch die eigene Motivation gestärkt. Es gibt bereits Kochgruppen gegen Depressionen an. Ernährungsberater können unterstützend wirken, einige Krankenkassen bieten solche Beratungen kostenfrei an.

Frühes Frühstück reduziert Depressionsrisiko

Einige Studien deuten darauf hin, dass ein Frühstück vor 9 Uhr das Risiko einer depressiven Erkrankung senken kann. Ein Frühstück nach 9 Uhr oder das Auslassen der ersten Mahlzeit hingegen erhöht die Gefahr für psychische Verstimmungen. Besonders vorteilhaft scheint ein Frühstück vor 8 Uhr morgens zu sein.

Warum ein frühes Frühstück positiv auf die Psyche wirkt und ein spätes oder fehlendes Frühstück nachteilig ist, ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass Menschen, die gestresst sind und sich in Hektik befinden, nicht die Muße haben, in Ruhe und frühzeitig zu frühstücken. Faktoren wie beruflicher Stress, Schlafstörungen, Gewohnheiten, Erziehung sowie bereits bestehende psychische oder körperliche Erkrankungen könnten eine Rolle spielen.

Frühes Aufstehen für bessere seelische Gesundheit

Beobachtungsstudien zeigen, dass Nachtmenschen häufiger an Depressionen erkranken als Morgenmenschen. Weitere Untersuchungen ergaben, dass jede Stunde, in der die Schlafmitte früher liegt, mit einem um 23 Prozent verminderten Risiko für eine schwere Depression einhergeht. Das bedeutet, dass frühes Schlafengehen und entsprechendes frühes Aufstehen das Depressionsrisiko senken können. In Kombination mit einem gesunden Frühstück vor 8 Uhr morgens könnte dies das Depressionsrisiko erheblich reduzieren.

Eine Studie, veröffentlicht in JAMA Psychiatry, fand heraus, dass eine Stunde früher aufzustehen das Risiko für schwere Depression um 23 Prozent senken kann.

Die richtigen Lebensmittel zum Frühstück

Neben dem Zeitpunkt spielt auch die Zusammensetzung des Frühstücks eine wichtige Rolle. Empfohlen werden Lebensmittel wie Eier, die reich an Aminosäuren, Vitamin D und Fettsäuren sind, Vollkorntoast und Avocado. Diese Nährstoffe sind wichtig für die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin, das für gute Laune sorgt. Avocado enthält beispielsweise Tryptophan, eine Vorstufe von Serotonin.

Depressionen gehen oft mit einem Serotoninmangel einher. Viele Antidepressiva sind Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, die den Abbau des Neurotransmitters verlangsamen, um das Wohlbefinden zu erhalten. Daher scheint eine gesunde Ernährung, insbesondere beim Frühstück, signifikant zu sein. Allerdings hängt der Erfolg auch von der Art der Depression ab. Bei einer Major Depression leiden Betroffene häufig unter Appetitlosigkeit, weshalb Prävention umso wichtiger ist.

Lebensmittel, die gemieden werden sollten

Bestimmte Nahrungsmittel sollten vermieden werden, um das Depressionsrisiko nicht zu erhöhen: Fastfood, frittiertes Essen, Fertiggerichte und Lebensmittel mit vielen gesättigten Fettsäuren.

Diese Ernährungsweise führt unter anderem dazu, dass die Artenvielfalt der Darmbakterien vermindert wird. Gesunde Bakterienstämme werden verdrängt, was zu einer Störung der Darmflora führt. Dies beeinträchtigt die Produktion von Serotonin und Dopamin, die für das psychische Wohlbefinden essentiell sind. Ein Mangel kann zu Depressionen führen.

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung – insbesondere die mediterrane Kost – reduziert das Risiko einer depressiven Erkrankung. Eine solche Ernährung kann Entzündungen im Darm verhindern, die bei depressiven Erkrankungen eine Rolle spielen.

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