Nato-Großmanöver Quadriga nimmt Fahrt auf: Wie die Bundeswehr beteiligt ist
Mit mehr als 12.000 Soldaten und Soldatinnen nimmt die Bundeswehr an der Großübung Quadriga 2024 teil. Der Fokus liegt auf der Verteidigung der Nato-Ostflanke.
Berlin – Das Deutsche Heer steht bei der Nato-Militärübung Quadriga 2024 im Mittelpunkt. Das Manöver erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Monaten, und ist der deutsche Beitrag zur Nato-Großübung Steadfast Defender. Quadriga soll zeigen, „dass die Bundeswehr entschlossen und befähigt ist, entscheidend zur Verteidigung der Nato-Ostflanke beizutragen“, wie es in einer Mitteilung der Bundeswehr heißt.
Für die deutschen Landstreitkräfte ist Quadriga das größte Manöver seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs: Als Teil der Nato-Übung Steadfast Defender übt die Bundeswehr mit mehr als 12.000 Soldaten und Soldatinnen Alarmierung, Verlegung an die Nato-Außengrenzen bis hin zum Gefecht.
Quadriga 2024 „wichtiger Schritt zur Kriegstüchtigkeit“ der Bundeswehr
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, hat vor dem Beginn des Großmanövers die besondere Verantwortung Deutschlands in der Nato bekräftigt. „Deutschland ist das Rückgrat der Verteidigung Europas“, sagte Breuer gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Die Übung Quadriga ist ein wichtiger Schritt zur Kriegstüchtigkeit, mit dem Ziel, einen Gegner abzuschrecken.“

Quadriga ist die größte Übung deutscher Landstreitkräfte seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs. Die beteiligten Soldaten und Soldatinnen trainieren Alarmierung, die Verlegung an die Außengrenzen der Nato im Nordosten und Südosten sowie das Gefecht. Für das im Bündnis sollen insgesamt rund 90.000 Soldaten und Soldatinnen mobilisiert werden.
Bundeswehr soll mit Quadriga 2024 die Verteidigung der Nato-Ostflanke simulieren
Das Großmanöver setzt sich im Wesentlichen aus vier Teilübungen zusammen: Grand Center (Mitte Februar bis Ende Februar 2024), Grand North (Mitte Februar bis Mitte März 2024), Grand South (Ende April bis Ende Mai 2024) und Grand Quadriga (Mai 2024). Der Name verweist auch auf die Quadriga auf dem Brandenburger Tor in Berlin, die symbolisch für Freiheit, Einigung und Stärke steht.
Der Schwerpunkt des Jahres liegt beim Übungsteil „Grand Quadriga“ im April und Mai: „Die 10. Panzerdivision verlegt auf verschiedenen Wegen Soldatinnen und Soldaten mit Gefechtsfahrzeugen nach Litauen und zeigt dort in einem Gefecht ihre Fähigkeit zum Kampf“, schreibt die Bundeswehr.
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„Wir führen zum ersten Mal in einer Übung die Verteidigung der Nato-Ostflanke mit der Rolle Deutschlands als Dreh- und Angelpunkt für die Verteidigung Europas zusammen“, sagte Breuer – Deutschlands ranghöchster Soldat – zu der Übungsserie. „Die Verlegung von Truppe ist militärisches Kerngeschäft. Jeder Handgriff muss sitzen. Nur was geübt wird, klappt im Ernstfall!“ In den kommenden Jahren werde die Bundeswehr mehr und mehr Großübungen mit den Alliierten auch in Deutschland durchführen.
Auf erhebliche Defizite bei der Fähigkeit des Bündnisses zur schnellen Verlegung von Truppen in größerer Zahl hatte vor kurzem der ehemalige US-General Ben Hodges auf einem Symposium der Bundeswehr zum neuen deutschen Verteidigungsplan hingewiesen. So gebe es nicht genug Züge für den Militärtransport, sagte Hodges, ehemaliger Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa. „Heute gibt es Kapazitäten für den Transport von eineinhalb Panzerbrigaden, glaube ich. Insgesamt. Das ist alles“, sagte Hodges. „Und alle unsere Pläne erfordern es, acht, neun oder zehn Panzerbrigaden gleichzeitig in Europa zu bewegen.“ (skr/dpa)