Toter bei Brand in Memmingen – Mordanklage gegen Ehefrau

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Toter bei Brand in Memmingen – Mordanklage gegen Ehefrau

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Vor Gericht (Symbolbild). © HayDmitriy/PantherMedia

Memmingen – Memmingen – In Memmingen muss sich ab jetzt eine 33-jährige Frau wegen Mordes verantworten. Sie wird beschuldigt für den Tod ihres 38-Jährigen Mannes verantwortlich zu sein, der im Mai 2023 bei einem Zimmerbrand ums Leben gekommen war.

Die Feuerwehr hatte den Mann damals in der Wohnung noch erfolgreich reanimieren können, später war er jedoch im Krankenhaus verstorben.

Im Juli dann schöpfte die Memminger Kriminalpolizei den Verdacht, dass die Ehefrau des Opfers, die am Tag der Tat den Notruf bei der Einsatzleitstelle abgesetzt hatte, zusammen mit ihrem 28-jährigen Bruder das Feuer gelegt und den Verstorbenen dadurch vorsätzlich getötet haben könnte. Eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe mit dem Decknamen „Rauch“ hatte in diesem Zusammenhang mehrere Durchsuchungen vorgenommen, was letztendlich dazu führte, dass die beiden Geschwister in Untersuchungshaft genommen wurden.

Eine Beteiligung des Bruders schlossen die Ermittler im Laufe ihrer Untersuchungen und Verhöre aus, so dass dieser wieder auf freien Fuß gesetzt wurde.Die Staatsanwaltschaft Memmingen hat das Verfahren gegen ihn zwischenzeitlich eingestellt.

Anders verhielt es sich bei seiner Schwester: Die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Memmingen sind nach Angaben von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft zwischenzeitlich so weit abgeschlossen, dass die Staatsanwaltschaft gegen die 33-jährige Ehefrau des Getöteten, die seit Juli vergangenen Jahres in Untersuchungshaft sitzt, Anklage wegen Mordes erhoben hat.

Verdachtsmomente erhärten sich

Aktuell steht die 33-jährige Frau im Verdacht, dass die ihren Ehemann an jenem Nachmittag zunächst mit Schlafmitteln betäubt und anschließend, als er eingeschlafen war, das besagte Zimmer eigenhändig in Brand gesteckt hat. Dann, so die Annahme der Staatsanwaltschaft, habe sie „das Haus im Glauben, ihr Mann würde in den Flammen umkommen, verlassen“. Was sich in der Folge entwickelte, war ein Schwelbrand mit starker Rauchentwicklung in dessen Folge der Mann letztendlich an einer Rauchgasvergiftung starb.

Umstände deuten auf Mord hin

Am Abend kam die Ehefrau dann zum Haus zurück und setzte einen Notruf ab, wohl um sich aus dem Verdacht herauszuhalten. Die Ermittlungen jedoch lieferten Anhaltspunkte dafür, dass die Frau bereits Monate vor der Brandlegung vergeblich versucht hatte, Betäubungsmittel zu beschaffen.

Ermittler und Staatsanwaltschaft gehen davon, dass die Eheleute vor der Tat zwar noch mit ihren gemeinsamen Kindern zusammen unter einem Dach lebten, die Ehe der beiden aber bereits zerrüttet war. Zusätzlich steht die Beschuldigte im Verdacht, sich durch den Abschluss von Lebensversicherungen für ihren Mann an dessen Tod habe bereichern wollen.

Bei allen Anklagepunkten weisen sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Polizei ausdrücklich darauf hin, dass bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung gilt.

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