Wegen teurer Sanierung: Eintrittspreise in Freibad Bayrischzell steigen deutlich
Zur neuen Saison wird das Becken im Alpenfreibad Bayrischzell in blankem Edelstahl erstrahlen. Was wohl auf weniger Gegenliebe stoßen wird, sind dagegen die neuen Eintrittspreise.
Bayrischzell – Gäste und Einheimische können sich auf die Neueröffnung des Bayrischzeller Alpenfreibads freuen. Zur neuen Saison, die im Mai beginnt, wird das Becken in blankem Edelstahl erstrahlen. Was wohl auf weniger Gegenliebe stoßen wird, sind dagegen die neuen Eintrittspreise, die im Gemeinderat festgelegt wurden. Insbesondere die Jahreskarten haben einen satten Aufschlag bekommen, was einige aus dem Gremium kritisierten. Am Ende einigte man sich auf einen Kompromiss.
Zunächst berichtete Bürgermeister Georg Kittenrainer (CSU) zum aktuellen Stand im Warmfreibad. „Die Baustelle ist im vollen Gange. Es geht gut voran.“ Dann kam die weniger erfreuliche Nachricht: „Nachdem wir unser Schwimmbad für 1,4 Millionen Euro renoviert haben, ist es an der Zeit, dass wir auch die Preise ein bisschen erhöhen“, sagte Sandra Sieber. Die Kämmerin hat sich dafür bei anderen Schwimmbädern in der Region über die Preise informiert. Herausgekommen ist bei der Festsetzung für Bayrischzell ein Mittelwert. Während laut Sieber Rottach-Egern um „einiges teurer“ ist, kostet der Eintritt im Fischbachauer Schwimmbad weniger. Bei den Tageskarten für Erwachsene, Kinder und Kurkarten-Besitzer schlug die Gemeinde eine moderate Erhöhung um einen Euro und bei den jeweiligen Zehnerkarten um zehn Euro vor. Anders bei den Saisonkarten: „Die Jahreskarte für Erwachsene war unserer Meinung bisher zu günstig“, so Kittenrainer weiter. Daher schlug die Verwaltung vor, diese von 50 auf 80 Euro zu erhöhen. „Das ist ein deutlicher Sprung.“ Aber damit sei Bayrischzell „analog zu den anderen Schwimmbädern“, in denen es darunter „nirgends eine Jahreskarte gibt“.
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Gemeinderäte teils entsetzt über Preissprünge
„Also ich bin ein bisschen erschrocken, weil die Familienkarte deutlich teurer geworden ist“, sagte Regina Bleier (CSU). Konkret schlug die Verwaltung vor, die Eintrittskarte für zwei Erwachsene plus eigene Kinder von 100 auf 165 Euro zu erhöhen. Bleier legte einen Rabatt anlässlich der Neueröffnung auf die Jahreskarten nahe: „Vielleicht kauft man sich dann leichter eine.“ Lukas Bucher (FWG) äußerte sich deutlicher: „Der Sprung bei allen Jahreskarten ist gach.“ Teilweise 65 Prozent. „Das ist schon happig.“ Insbesondere, weil es die Einheimischen treffe. „Das sind die treuesten Schwimmer.“ Bucher empfahl, die Preissteigerung auf ein paar Jahre aufzuteilen, „sonst überlegen es sich die Leute zweimal, ob sie eine kaufen“. „Bei den Jahreskarten schmerzt mich die Familienkarte brutal“, betonte Willy Kravanja (parteilos). „Es gibt auch Familien, die nicht so tief in die Tasche greifen können“, sagte er. Er würde bis maximal 150 Euro mitgehen, aber nicht den 165 Euro zustimmen. Für Florian Müller (parteilos) ist das kommunale Bad ohnehin ein „Draufzahlgeschäft“. Daher sei es egal, was verlangt werde. Bis dato wäre eine Erhöhung der Preise nicht gerechtfertigt gewesen. „Durch die Sanierungsmaßnahme ist der Sprung jetzt gerechtfertigt, da es trotz Zuschüsse richtig viel Geld gekostet hat.“
Diskussion endet mit Kompromiss
Sieber sprach von rund 800 000 Euro, welche die Gemeinde finanzieren muss. „Wir investieren einen Haufen Geld, daher passt das schon“, meinte daher Vize-Bürgermeister Egid Stadler (CSU). Geschätzt würden ein Viertel der Bürger das Schwimmbad nutzen, daher sollten sie auch einen angemessenen Beitrag zahlen. Auch Isidor Scharmann (FWG) sah die vorgeschlagene Preisliste als „nicht zu teuer“ an. Denn damit der Eintrittspreis „wieder drin ist“, müsse ein Erwachsener etwa 13-mal ins Bad gehen; ähnlich sei es bei der Familienkarte. „Wir haben uns schon Gedanken gemacht.“
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Am Ende einigte sich der Gemeinderat, bei den Jahreskarten nicht dem Vorschlag der Verwaltung zu folgen, sondern diese ein wenig günstiger anzubieten. Außerdem wird für alle Saisonkarten, die bis zum 15. April bei der Gemeinde erworben werden, ein Rabatt von zehn Prozent gewährt. Ansprechpartnerin ist Monika Müller (0 80 23 / 90 76 13, monika.mueller@bayrischzell.de). Zudem wurden neu eine Tageskarte für Familien und eine Single-Jahreskarte in mit aufgenommen.
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Die Preise
Tageskarten: Erwachsene sechs Euro (bisher fünf); mit Kurkarte fünf Euro (bisher vier); Kinder (bis 16 Jahre) vier Euro (bisher drei), mit Kurkarte vier Euro (bisher drei); Familien (zwei Erwachsene mit allen eigenen Kindern)15 Euro; Zehnerkarten: Erwachsene 40 Euro (bisher 30); Kinder 30 Euro (bisher 20) Jahreskarten: Erwachsene 70 Euro (bisher 50); Studenten 50 Euro (bisher 40); Familienkarte 150 Euro (bisher 100); Single-Familienkarte (ein Erwachsener mit eigenen Kindern bis 15 Jahre)100 Euro; Kinder 35 Euro (bisher 25).
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