„Gegen den Feind ist alles erlaubt“: Putin-Scherge Medwedew sendet klare Botschaft
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Macron hatte der Ukraine „grenzenlose“ Unterstützung ohne „rote Linie“ zugesichert. Die Reaktionen aus Moskau und Frankreich folgten prompt.
Paris/Moskau – Der französische Präsident Emmanuel Macron verstärkt nach Ansicht des Kreml in Moskau die „Verwicklung“ Frankreichs in den Ukraine-Konflikt, nachdem dieser eine Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine nicht ausschließen wollte. „Herr Macron ist überzeugt von seiner Politik, die darin besteht, unserem Land eine strategische Niederlage zufügen zu wollen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem am Donnerstag im Onlinedienst Telegram verbreiteten Video. „Und er verstärkt weiter das Niveau der direkten Verwicklung Frankreichs“ in den Ukraine-Konflikt, fügte Peskow hinzu.
Macron verteidigt seine Worte – Und lehnt jegliche „Eskaltion“ mit Russland ab
Peskow verwies allerdings auch auf die „Widersprüche“ in den Aussagen Macrons vom 26. Februar, als er eine Entsendung von westlichen Bodentruppe in die Ukraine „nicht ausschließen“ wollte. Dies hatte für Unruhe bei den Nato-Verbündeten Frankreichs gesorgt, die überwiegend umgehend eine solche Truppenentsendung ablehnten, darunter auch Deutschland.

Danach hatte Macron seine Worte verteidigt, zugleich aber betont, dass er jegliche „Eskalation“ mit Moskau ablehne. Am Dienstag hatte er die Verbündeten der Ukraine aufgerufen, nicht „feige“ gegenüber Russland zu sein. Bei einem Gespräch mit französischen Parteichefs am Donnerstag sagte er dann, die französische Unterstützung für die Ukraine sei „grenzenlos“ und es gebe „keine rote Linie“.
Medwedew droht Frankreich implizit mit Atomwaffen – „Gegen den Feind ist alles erlaubt“
Der seit Jahren für seine scharfe und bisweilen ausfallende anti-westliche Rhetorik bekannte russische Ex-Präsident und heutige Vizechef des nationalen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, kommentierte diese Worte Macrons im Online-Dienst X, mit der Aussage, es gebe nun auch für Russland „keine roten Linien mehr mit Blick auf Frankreich“. Medwedew schloss mit dem lateinischen Zitat „In hostem omnia licita“, was so viel heißt wie „gegen den Feind ist alles erlaubt“.
Französische Politiker sehen Macron Aussagen kritisch: Bodentruppen bedeuten Kriegseintritt
Auch die französischen Reaktionen ließen nicht auf sich warten. Olivier Faure, erster Sekretär der Sozialistischen Partei (PS), empörte sich über den französischen Präsidenten und behauptete, dieser habe mit seiner Aussage über den Einsatz von Bodentruppen eine „beispiellose Klarheit“ gezeigt, dass kein europäisches NATO-Land tatsächlich „Truppen vor Ort stationieren will“. Der französische Abgeordnete der Nationalversammlung, Manuel Bompard, äußerte ebenfalls Kritik gegenüber dem Präsidenten: „Er redet davon, Truppen zu schicken, aber er ist nicht derjenige, der sein Leben an der Front riskieren wird“, wie die französische Zeitschrift l‘humanité berichtete.
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Faure äußerte weiterhin, dass eine Entsendung von Bodentruppen möglicherweise bedeuten würde, dass Frankreich in einen direkten Konflikt mit Russland geraten könnte. Die grüne Politikerin Marine Tondelier fand ebenfalls scharfe Worte: „Die Realität ist, dass Frankreich immer noch zu wenig für die Ukraine tut und dass die Antwort europäisch sein muss.“
Wladimir Putin reagierte auf die Aussagen des französischen Präsidenten und drohte ihm eindringlich. Laut der Nachrichtenagentur afp warnte der russische Präsident vor der Eskalation eines nuklearen Kriegs und sagte: „Wir haben auch solche Waffen, die Ziele auf ihrem (französischen, Anmerkung d. Red.) Gebiet treffen können.“ (afp/SiSchr)