Sanktionen zeigen Wirkung: Russland hinkt bei Produktion wichtiger Marschflugkörper hinterher

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Im Ukraine-Krieg steht der Kreml offenbar vor einem Versorgungsproblem. Bei der Produktion einer wichtigen Rakete kommt Russland aktuell nicht hinterher.

Moskau – Kurz vor dem Treffen Donald Trumps mit Wladimir Putin in Alaska halten die gegenseitigen Angriffe Russlands und der Ukraine weiter an. Am Dienstag (12. August) warnte Wolodymyr Selenskyj, Russland bereite neue Offensiven an drei Frontabschnitten vor, wie mitunter die Tagesschau berichtete. Dadurch solle unter anderem der Druck auf die strategische wichtige Stadt Prokowsk erhöht werden.

Das ZDF berichtete zudem am Mittwoch von mehreren Todesopfern in der Region Cherson durch russische Angriffe. Und laut Kyiv Post gelang es ukrainischen Streitkräften nun auch, eine Ölraffinerie in Wolgograd zu treffen. Ein Lichtblick könnte für die Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen Russland aktuell aber auch ein anderer Aspekt sein: Laut Informationen aus Kiew scheint Russland nämlich derzeit markante Probleme bei der Herstellung wichtiger Marschflugkörper zu haben.

Im Ukraine-Krieg steht der Kreml offenbar vor einem Versorgungsproblem. Bei der Produktion einer wichtigen Rakete kommt Russland aktuell nicht hinterher.
Ukrainische Soldaten an der Front in Welyka Mychajliwka (Symbolfoto) © IMAGO / Ukrinform

Russland hat im Ukraine-Krieg offenbar Probleme bei der Herstellung von Marschflugkörpern

Im mittlerweile fast dreieinhalb Jahre andauernden Ukraine-Krieg stehen Kreml-Chef Putin und seine Armee offenbar vor neuen Problemen hinsichtlich ihres Kriegsgeräts. So veröffentlichte der ukrainische Militärgeheimdienst (GUR) Daten, die belegen sollen, dass Russland aktuell markante Hürden bei der Herstellung von Kinzhal Kh-59M2-Flugkörpern bewältigen muss. Das berichtete der US-Nachrichtendienst Newsweek am Mittwoch (13. August) unter Berufung auf die GUR-Daten.

Grund für die aktuell offenbar auftretenden Schwierigkeiten hinsichtlich der Kh-59-Produktion seien Komponenten-Engpässe, die auf Sanktionen gegen Russland zurückgehen, heißt es demnach. „Der ständige Mangel an in- und ausländischen Bauteilen sowie begrenzte Produktionskapazitäten zwingen russische Produktionsstätten zu Terminverzögerungen hinsichtlich ihrer Raketenproduktion“, ließ der GUR über den Messengerdienst Telegram verlauten. Unabhängig überprüfen lassen sich die ukrainischen Angaben jedoch nicht.

Selbst der Rückgriff auf alte Raketensysteme kann Russlands Produktionsverzug scheinbar nicht stoppen

Bisher habe auch die Verwendung alter Triebwerke und weiterer betagter Komponenten für die Lenksysteme der Kh-59 nicht geholfen, wie die Newsweek ausgehend vom ukrainischen Militärgeheimdienst weiter berichtete. So schrieb der GUR auf Telegram weiter: „Selbst die Ausbeutung alter Systeme kann die Situation nicht retten.“

Kh-59-Raketen sind luftgestützte Abstandswaffen, die erstmals in den Siebzigerjahren in der Sowjetunion entwickelt wurden. Für Russlands Angriffskrieg in der Ukraine sind sie von enormer Bedeutung. Konstruiert wurden sie für den Angriff auf Boden- sowie Seeziele. Von Russland werden sie häufig in Verbindung mit Shahed-Drohnen eingesetzt, um Infrastruktur-Zielen in der Ukraine erheblichen Schaden zuzufügen.

Der GUR gab an, dass von den 116 Unternehmen, die an der Herstellung der Waffe beteiligt sind, etwa 50 von keinem Land mit Sanktionen belegt sind. „Ihre Produkte ermöglichen die Anpassung und Modernisierung von Turbostrahltriebwerken, wodurch die Lebensdauer von Waffen verlängert wird, die täglich ukrainische Zivilisten töten“, zitiert die Newsweek den Telegram Beitrag des ukrainischen Geheimdienstes. (fh)

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