Kempten: Asphalt des Adenauerring soll spätestens im Frühjahr saniert werden. Kosten: 650.000 Euro

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Die Fahrbahnschäden am Adenauerring müssen repariert werden. Während der Baumaßnahmen wird der Verkehr in einer Fahrtrichtung gesperrt, in der anderen Fahrtrichtung wird er jeweils einspurig fortgeführt. © Stadt Kempten

Risse und abgelöstes Material auf der Fahrbahn – der Adenauerring ist in die Jahre gekommen. Die 2009 im südlichen Bereich eingebaute lärmmindernde Asphaltdeckschicht hat sich nicht bewährt, die Fahrbahn im nördlichen Bereich ist technisch veraltet und muss komplett erneuert werden.

Kemptens – In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses stellte Markus Wiedemann, Leiter des Amtes für Tiefbau und Verkehr, die Planungen zur Sanierung des Adenauerrings vor, der mit 24.000 bis 28.000 Fahrzeugen pro Tag zu den Hauptverkehrsadern in Kempten zählt. Auf einem Abschnitt von rund 1.000 Metern – zwischen Memminger Straße und Haubensteigweg – muss die Asphaltdeckschicht ersetzt werden.

Drei Fahrbahnaufbauten verglichen

Die Verwaltung hatte vorab drei mögliche Fahrbahnaufbauten verglichen und deren Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen. Zwei lärmmindernde Varianten: eine Deckschicht aus Splittmastixasphalt (SMA LA 8), der bereits 2009 im Bereich des Haubensteigweges verbaut wurde, und eine Dünnschicht in Heißbauweise auf Versiegelung (DSH-V 5). Als dritte Variante wurde der Einsatz eines splittreichen Asphaltbetons (AC 11 D SP) geprüft. In die Beurteilung flossen folgende Aspekte mit ein: Lärmminderung, technische Umsetzbarkeit, Baukosten, Eingriffstiefe und Lebensdauer.

Aus Sicht des Lärmschutzes wäre der Wiedereinbau eines lärmmindernden Fahrbahnbelages wünschenswert. Bei den beiden genannten Varianten gibt es aber entscheidende Nachteile. Sie stellen aufgrund ihrer Anforderungen an Ebenheit und Tragfähigkeit erhöhte Ansprüche an die darunterliegende Binderschicht. Dies hätte zur Folge, dass diese auf dem gesamten Adenauerring erneuert werden müsste, auch im Bereich des Haubensteigwegs, obwohl sich die Binderschicht dort noch in einem recht guten Zustand befindet.

Eine Straße mit Rissen und Flicken
Straßenschäden am Adenauerring © Stadt Kempten

Klassische Variante erweist sich als ökonomischer

Auch bei der Lebensdauer schneiden die lärmmindernden Beläge schlechter ab. Beide seien offenporig, wie Wiedemann erläuterte: „Wenn Wasser eindringt und gefriert, führt das dazu, dass solche Beläge nicht so lange halten, aber trotzdem hohe Investitionskosten haben.“ SMA LA 8 hat eine geschätzte Lebensdauer von weniger als zehn Jahren und hält den hohen Belastungen im Bereich von Kreuzungen und Ampeln nicht stand. DSH-V 5 hält rund zehn bis 14 Jahre, der rein maschinelle Einbau ließe sich innerstädtisch aber aufgrund der vielen Kanaldeckel und Absperrschieber nur schwer umsetzen. AC 11 D SP habe dagegen eine Lebensdauer von mehr als 20 Jahren.

„Wir kommen zu dem Ergebnis, dass ein klassischer Asphaltbeton (AC 11 D SP) langfristig die wirtschaftlichste Variante ist“, sagte Wiedemann. Die geschätzten Kosten lägen bei rund 650.000 Euro. Der Baubeginn soll zum Jahresende erfolgen. Aufgrund vieler parallel laufender Projekte, bei denen es zum Teil Verzögerungen gegeben habe, sei ein Baubeginn im Frühjahr „durchaus denkbar“.

Verkehr soll während der Bauarbeiten am Adenauerring trotzdem fließen

Für die Bauarbeiten wird eine Fahrtrichtung für den Verkehr gesperrt. Dieser wird dann auf der freien Fahrbahnseite jeweils einspurig in beide Fahrtrichtungen fortgeführt. Während der gesamten Bauzeit sei die Erreichbarkeit des Klinikums gewährleistet.

Erwin Hagenmaier (CSU) merkte an, dass sich der offenporige Asphalt auch auf der Autobahn nicht bewährt habe: „Ich habe es damals befürchtet, aber gedacht, bei den geringeren Geschwindigkeiten in der Stadt könnte es besser ausgehen.“ Den lärmmindernden Asphalt habe man für die Anwohner versucht, aber auf Dauer sei es wahnsinnig. „Ich bin uneingeschränkt dafür, dass wir wieder zum Asphaltbeton zurückkehren, andere Experimente sollten wir uns nicht leisten.“

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