Nach 10 Jahren kann Jodie endlich ein Kind adoptieren, doch dann kommt alles anders

Zehn Jahre lang hatte Jodie aus Großbritannien nur einen sehnlichen Wunsch: Mutter zu werden. Nachdem sie erkannt hatte, dass sie unfruchtbar war, durchlief sie ein Adoptionsverfahren – und schließlich ging ihr Wunsch in Erfüllung. Sie durfte Charlie adoptieren, er war damals zehn Monate alt. „Das war alles, was ich mir so lange gewünscht hatte. Zehn lange, schmerzhafte Jahre hatte ich von diesem Moment geträumt und dafür gebetet, endlich Mutter zu werden“, sagte sie der „Daily Mail“.

Doch dann geschah etwas, womit sie nicht gerechnet hatte: „Ich hätte glücklich sein müssen, doch jetzt, wo der kleine Charlie da war, fühlte ich mich einfach nur leer und verwirrt. Ich konnte nicht aufhören zu weinen." Sie verspürte Symptome einer Depression und wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. 

Depression
Eine Post-Adoptions-Depression ähnelt einer postnatalen Depression Getty

Nach 10 Jahren kann Jodie endlich ein Kind adoptieren: „Habe etwas Großes durchgemacht"

Nach einem langen Leidensweg wurde bei Jodie schließlich eine Post-Adoptions-Depression diagnostiziert. Diese Erkrankung ist weniger bekannt als die postnatale Depression, hat jedoch ähnliche Auswirkungen. Jodie fand Unterstützung in Online-Gruppen, in denen andere Mütter ihre Erfahrungen teilten. Dadurch verstand sie, dass ihre Gefühle nicht ungewöhnlich waren und erhielt Medikamente gegen Depressionen.

Heute ist Charlie fünfeinhalb Jahre alt. „Er weiß, dass er adoptiert ist, und spricht gerne darüber. Er erzählt den Leuten: 'Mama und Papa haben mich ausgewählt', was ich sehr schön finde", so Jodie. 

Und auch sie selbst ist wieder mit sich im Reinen. „Das Wichtigste ist, dass ich mich nicht mehr schuldig fühle, weil ich zu kämpfen habe. Ich habe etwas Großes durchgemacht und jetzt ist mir klar, dass ich auch nur ein Mensch bin."

Mutter gibt zwei von fünf Kindern zur Adoption frei, weil das Geld nicht reicht

Auch für die Mutter, die ihr Kind zur Adoption freigibt, ist dieser Prozess mit vielen Schmerzen und Tränen verbunden. Hannah Martin, eine alleinerziehende Mutter aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania, sprach kürzlich in der „Sun“ über ihre Entscheidung, zwei ihrer Kinder zur Adoption freizugeben. Die heute 32-Jährige sagte, sie habe nicht die finanziellen Mittel gehabt, um die Kinder großzuziehen. So habe sie etwa ihre Tochter Adriana 2011 zur Adoption freigegeben. Damals war Hannah 19 Jahre alt.

„Ich konnte es nicht. Ich hatte nicht genug Geld für alle“, betonte Hannah und fügte hinzu, dass der Vater ihr jegliche Unterstützung verweigert habe. Ihr zweites Kind, Tyler, wurde 2013 adoptiert, als sie 21 Jahre alt war. „Es ist traumatisch. Es bricht einem das Herz, aber gleichzeitig erwärmt es einem das Herz, weil man das Richtige tut."

Paar gibt Baby zur Adoption frei, weil es nicht zum Lebensstil passt

Vor einiger Zeit sorgte ein anderes Elternpaar für Aufsehen, das beschlossen hatte, seine drei Monate alte Tochter zur Adoption freizugeben, da sie nicht zu ihrem Lebensstil passen würde. Die beiden bezeichneten sich als „Workaholics“.

Der Vater des Kindes sagte, seine Frau habe seit der Geburt wenig Interesse an dem Kind gezeigt und sei bereits zwei Wochen nach der Geburt wieder arbeiten gegangen.