DHL stoppt Lieferungen in die USA: Diese Waren und Sendungen sind betroffen

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Die DHL wird ab sofort Lieferungen in die USA für bestimmte Waren stoppen. Wie lange die Aussetzung andauert, war zunächst nicht bekannt.

Washington/Peking – Im Handelskrieg zwischen den USA und China gibt es immer mehr Unternehmen, die sich positionieren müssen. Die Zölle von bis zu 245 Prozent auf bestimmte Produkte aus China treffen die Lieferketten hart. In den kommenden zwei Wochen werden die ersten Unternehmen ihre Preise erhöhen, darunter Billiganbieter Shein und Temu, aber auch der Luxusanbieter Hermès und einige Autobauer. Wie sich nun herausstellt, ist künftig aber auch fraglich, ob Verbraucher und Verbraucherinnen überhaupt an Waren kommen werden.

DHL stoppt Sendungen in die USA für Waren über 800 Dollar

So will DHL ab sofort keine Sendungen im Wert von über 800 US-Dollar mehr in die USA liefern. Wie eine Nachricht auf der Webseite von DHL an Geschäftskunden mitteilt, soll die neue Regelung ab Montag, den 21. April gelten.

Begründet wird es damit, dass für Sendungen in die USA mit mehrtägigen Verzögerungen bei der Auslieferung gerechnet wird. Dies liegt auf der einen Seite an Zöllen, aber auch an einer anderen neuen Regel, die die Zollbehörde in den USA eingeführt hat: So müssen ab jetzt auch Waren im Wert von mindestens 800 US-Dollar durch das formale Einfuhrverfahren gehen. Vorher galt das erst für Waren ab 2500 Dollar.

Für DHL lohnt sich die Sendung von Waren über 800 Dollar nicht mehr. (Archivbild) © Hendrik Schmidt/dpa

Darüber hinaus sind Waren unter 800 US-Dollar nicht mehr von Zöllen befreit. Diese Grenze hat US-Präsident Donald Trump ebenfalls aufgehoben.

Formales Einfuhrverfahren in die USA ist komplex – DHL müsste viel Geld investieren

Um das formale Einfuhrverfahren zu durchlaufen, müssen Sender und Empfänger in der Regel zahlreiche Unterlagen ausfüllen, mit Angaben wie Handelsrechnung, Packliste, Ursprungsnachweis, Zolltarifnummer, und oft auch spezielle Lizenzen nachweisen. Diese Angaben zu prüfen, braucht natürlich mehr Zeit – häufig beauftragt das einführende Unternehmen dafür einen speziellen Beamten. Für DHL würden also erhebliche Kosten hinzukommen, um Waren schon ab 800 US-Dollar in die USA einzuführen. Offenbar wäre es günstiger, das Geschäft stattdessen gänzlich zu stoppen.

DHL fügt allerdings hinzu, dass die Suspendierung nicht für Waren zwischen Unternehmen (B2B) gelten soll, sondern lediglich für Sendungen von Unternehmen zum Endkunden in den USA. Geschäftskunden sollen sich aber auf Verzögerungen bei den Sendungen einstellen.

Auch Waren aus Deutschland in die USA vom Stopp betroffen

Der Schritt von DHL gilt weltweit, also auch für Waren aus Deutschland, die in die USA gesendet werden sollen.

Die Mitteilung kommt wenige Tage, nachdem die Hong Kong Post die Sendung von Waren in die USA gänzlich eingestellt hat. Begründet wird das mit den „schikanösen“ US-Zöllen. Beim Versand von Waren in die USA müssten sich die Hongkonger darauf einstellen, „aufgrund der unangemessenen und tyrannischen Maßnahmen der USA exorbitante und unangemessene Gebühren zu zahlen“, hieß es in einer Erklärung der Hong Kong Post. Andere Postsendungen, die nur Dokumente ohne Waren enthalten, seien nicht betroffen.

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