Sparkasse warnt: Immer mehr Sparer fallen auf diesen simplen IBAN-Betrug herein

  1. Startseite
  2. Verbraucher

Kommentare

Auf dem Festgeld-Konto ist das Geld sicher angelegt – doch dann schnappt die Falle zu. Wie Betrüger Sie mit dem IBAN-Trick abzocken.

München – Im Gegensatz zu Aktien gelten das Tages- und das Festgeld bei Verbrauchern als risikoarme Geldanlage. Dieses Sicherheitsgefühl machen sich Betrüger immer wieder zu Nutze, um gutgläubige Kunden zu täuschen. Sowohl die Verbraucherzentrale als auch die Sparkasse warnen deshalb nun vor einer bestimmten Betrugsmasche: dem sogenannten „IBAN-Trick“.

Einfache Betrugsmasche: So funktioniert der IBAN-Trick

Der IBAN-Trick folgt einem speziellen Muster. In der Regel werden Anleger über Werbeportale oder vermeintliche Beratungsfirmen mit äußerst lukrativen Festgeld-Angeboten geködert. Dabei sind die Konditionen im Vergleich zu seriösen Kreditanbietern sehr gut, gleichzeitig aber nicht utopisch.

An einem Smartphone wird eine Sparkassen-Überweisung getätig
Sparkasse und Verbraucherzentrale warnen vor dem IBAN-Trick, mit welchem Betrüger ihre Opfer zu Geldüberweisung auffordern. (Symbolfoto) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Nach der Kontaktaufnahme erhalten Interessenten täuschend echt wirkende Antragsformulare vermeintlicher Partnerbanken oder werden zu einem gefälschten Eröffnungsantrag geleitet. Die Dokumente können sehr überzeugend aussehen und offizielle Logos oder Kopfzeilen der Partnerbank enthalten. Für die Opfer wird ein angeblich neues Konto – meist im Ausland – eröffnet und eine IBAN mit ihrem Namen übermittelt.

Der eigentliche Trick ist recht einfach: In Wirklichkeit läuft das angelegte Konto nicht auf den Namen des Neukunden, sondern auf den des Betrügers. Die Überweisung des Anlagebetrags landet dann direkt auf dem Betrugskonto. Nachdem die Betrüger das Geld erhalten haben, brechen sie den Kontakt ab. Um den Betrug zu verschleiern, werden manchmal noch gefälschte Kontoauszüge zugestellt, berichtet die Verbraucherzentrale.

Warum funktioniert der IBAN-Trick überhaupt?

Banken müssen bei einer Überweisung nicht prüfen, wem ein Konto gehört. Sie erkennen Geldtransfers auch dann an, wenn der angegebene Name nicht zur IBAN passt. Kurz gesagt: Die IBAN ist also korrekt. Der Name ist hingegen falsch, aber für die Überweisung irrelevant.

Außerdem spielen Betrüger den Betroffenen des IBAN-Tricks häufig Vertrauen vor, das zur Investition ermutigt: „Die Namen der falschen Firmen sollen suggerieren, dass das Geld beispielsweise in der Schweiz angelegt wird und es sich somit um ein besonders sicheres Investment handelt. Eine ebenfalls vorgetäuschte telefonische Betreuung kann dieses Gefühl bei potenziellen Opfern zusätzlich verstärken“, warnt die Sparkasse.

Wie man sich vor IBAN-Betrügern schützen kann

So einfach der IBAN-Trick auch sein mag, so leicht kann man sich vor der Abzocke schützen. Am sichersten ist der Weg über die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Bei verlockenden Angeboten suchen Sie den Anbieter auf der Seite der BaFin. Nur wer dort gelistet ist, darf in Deutschland Finanzgeschäfte betreiben. In Pressemitteilungen warnt die Bundesanstalt regelmäßig vor bestimmten Anbietern.

Ein Blick ins Impressum kann den Betrug aufdecken. Prüfen Sie, wo und wie lange es die Firma schon gibt. Befindet sich die Geschäftsadresse im Ausland, sollten Sie misstrauisch werden. Suchen Sie außerdem nach Erfahrungsberichten. Aber Vorsicht vor gefälschten Rezensionen. Außergewöhnlich gute Bewertungen werden häufig gekauft, um unseriöse Briefkastenfirmen zu tarnen.

Weitere Verbraucher-Infos rund um Banken, Girokarten & Co.

Zudem kursieren viele Betrugsmaschen rund Banken: Ein Kunde verlor beispielsweise seine gesamte Altersvorsorge. Doch es gibt auch konstruktive News aus diesem Bereich: Man kann bis zu 50 Euro jeden Monat sparen, wenn man das Girokonto schlau wechselt. Zudem gibt es eine Änderung bei Überweisungen.

Die Verbraucherzentrale empfiehlt bei der Kontoeröffnung auf eine gründliche Legitimationsprüfung zu achten. Diese ist bei seriösen Anbietern unerlässlich. Orientieren Sie sich an seriösen Festgeld-Angeboten und lassen Sie sich bei außergewöhnlichen Angeboten nicht von „vertrauenswürdig wirkenden Webauftritten mit vermeintlichen Auszeichnungen und Siegeln“ täuschen. (aa)

Auch interessant

Kommentare