Lauterbach sorgt mit Auschwitz-Aussage für Empörung – „Sie sollten sich in Grund und Boden schämen“

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Ein Tweet von Karl Lauterbach über Friedrich Merz sorgt für viel Kritik. Von der CDU kommt die Forderung nach seiner Entlassung. Der Gesundheitsminister reagiert.

München – Mit einem Beitrag auf der Plattform X hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Montag (27. Januar) für mächtig Aufruhr gesorgt. Grund dafür ist Lauterbachs Kommentar über Friedrich Merz in Verbindung mit dem 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz. Der Kanzlerkandidat der Union hatte zuvor erklärt, die Zustimmung der AfD zu Union-Anträgen im Bundestag in Kauf zu nehmen. Lauterbach griff das der Union vorgeworfene Bröckeln der „Brandmauer“ auf und warf Merz vor, sich „von Nazis unterstützen“ zu lassen.

„Moralisch bankrott“: Lauterbach löst mit Auschwitz-Tweet und Friedrich Merz Kritik aus

In einem X-Beitrag hatte Lauterbach geschrieben: „Heute, am Tag 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz, führen wir die Vogelschiss-Debatte und Friedrich Merz hofiert AfD. Als erster Demokrat sagt er im Prinzip: wo es mir hilft, lasse ich mich auch von Nazis unterstützen. Moralisch bankrott.“ Im Jahr 2018 hatte der frühere AfD-Vorsitzende Alexander Gauland die Verbrechen von Hitler und den Nationalsozialisten als „Vogelschiss“ in 1000 Jahren deutscher Geschichte bezeichnet. Der Beitrag von Lauterbach wurde mittlerweile wieder gelöscht.

Mit einem Beitrag auf X sorgte Karl Lauterbach (SPD) für Kritik. Der Beitrag wurde inzwischen wieder gelöscht.
Mit einem Beitrag auf X sorgte Karl Lauterbach (SPD) für Kritik. Der Beitrag wurde inzwischen wieder gelöscht. © Screenshot X/@G_UllrichFDP

Besonders die Nennung von Merz in einem Satz mit dem 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, in dem mehr als eine Million Menschen zwischen 1940 und 1945 erschossen, in Gaskammern ermordet oder durch Hunger und Krankheiten starben, empört viele Menschen.

Kritik an Auschwitz-Tweet – CDU fordert Entlassung Lauterbachs: „Das gehört sich nicht“

„Dass selbst ein Mitglied der Bundesregierung einen Nazi-Vergleich an einem solchen Tag wie heute ausübt, das ist eine vollkommene Entgleisung. Und an einem solchen Tag wie heute müsste dieses Mitglied der Bundesregierung eigentlich entlassen werden. Das gehört sich nicht“, erklärte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann am Montagmittag bei einer CDU-Parteipressekonferenz.

„Schämen Sie sich, Herr Lauterbach. Am 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz missbrauchen Sie diesen denkwürdigen Tag für ihre Agenda und stellen einen politischen Mitbewerber in einen Zusammenhang, der nicht existiert, auf dem Rücken der unzähligen Opfer“, schrieb der FDP-Politiker Gerald Ullrich auf X.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sorgte mit einem Tweet gegen Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz für Kritik.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sorgte mit einem Tweet gegen Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz für Kritik. © Christoph Soeder/dpa

Kritik nach Auschwitz-Tweet: „In Grund und Boden schämen“ – Lauterbach entschuldigt sich

„Ich glaube das alles nicht. Sie sollten sich in Grund und Boden schämen. Ich habe dreimal geguckt, ob es sich hier um Satire-Account handelt. Herr Lauterbach, bei allem Respekt, aber ich denke, Sie sind eines Ministeramtes unwürdig. Eine Bitte um Verzeihung ist hier das Mindeste. Unfassbar“, reagierte der Stellvertretende der Bundespolizeigewerkschaft, Manuel Ostermann.

Mittlerweile hat Lauterbach einen neuen Beitrag veröffentlicht, in dem er schreibt, dass er sich bei Friedrich Merz entschuldigt habe. „Der Tweet war in Ton und Inhalt deplatziert. Wir sind im Wahlkampf. Aber Anstand muss sein“, erklärte Lauterbach. (vk)

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