Papst Franziskus sendet erneut humanitäre Hilfe in die Ukraine

Montag, 7. April, 12.41 Uhr: Papst Franziskus hat abermals Kardinal Konrad Krajewski in die Ukraine geschickt, um dem Land humanitäre Hilfe aus dem Vatikan zu bringen. Gemeinsam mit drei anderen Fahrern steuert der polnische Kurienkardinal vier Krankenwagen in das von Russland angegriffene Land. Wie der Vatikan am Montag mitteilte, sind die Fahrzeuge mit allem Nötigen ausgestattet, um im Krieg Menschenleben zu retten. Der Papst habe Krajewski beauftragt, den Menschen in der Ukraine seine Unterstützung zu übermitteln und mit ihnen zu beten.

Laut Vatikanangaben handelt es sich bereits um die zehnte humanitäre Mission Krajewskis in das Kriegsgebiet in Osteuropa. Bei früheren Fahrten hatte er entweder Krankenwagen oder mit Hilfsgütern beladene LKW in die Ukraine gebracht. Krajewski ist der offizielle "Almosen-Beauftragte" des Papstes und kümmert sich in Rom unter anderem um die Obdachlosen im Umfeld des Vatikans. Die Hilfsgüter für die Ukraine stammen überwiegend aus Spenden.

Mehrere Verletzte bei russischem Raketenangriff auf Kiew

Sonntag, 6. April, 7.19 Uhr: Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Raketen angegriffen und auch die Hauptstadt Kiew ins Visier genommen. Das Nachrichtenportal «Kyiv Independent» berichtete am Morgen unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko von mehreren Explosionen, drei Verletzten und einem teilweise zerstörten Bürogebäude. In mehreren Bezirken der Millionenstadt seien Brände ausgebrochen, hieß es - Rettungskräfte seien im Einsatz. Auch in anderen Landesteilen herrschte dem Bericht zufolge Raketenalarm.

Am Vorabend hatte das russische Militär die Ukraine mit neuen Drohnenschwärmen überzogen, die Medienberichten zufolge von der Flugabwehr unter Beschuss genommen wurden. Aus der Stadt Mykolajiw im Süden des Landes meldete die regionale Militärverwaltung Einschläge von Kampfdrohnen und mindestens zwei brennende Wohnhäuser.

Russische Drohnenschwärme über der Ukraine

22.28 Uhr: Das russische Militär hat die Ukraine am Abend mit neuen Drohnenschwärmen überzogen. Medienberichten zufolge wurden über verschiedenen Landesteilen größere Gruppen von Drohnen gesichtet, die von der Flugabwehr unter Beschuss genommen wurden. Die Ziele der Kampfdrohnen waren zunächst nicht erkennbar.

Aus der Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine wurden erste Einschläge von Kampfdrohnen gemeldet. Dabei seien zwei Wohnhäuser in Brand gesetzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Vitali Kim auf Telegram mit. Über eventuelle Opfer der Angriffe lagen vorerst keine Angaben vor.

Selenskyj kritisiert "schwache Reaktion" der US-Botschaft auf russischen Angriff

16.24 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Reaktion der Kiewer US-Botschaft auf den jüngsten russischen Raketenangriff in Krywyj Rih als "schwach" verurteilt. "So ein starkes Land, so starke Menschen - und so eine schwache Reaktion", schrieb Selenskyj am Samstag in Onlinemedien. Er kritisierte US-Botschafterin Bridget Brink insbesondere dafür, dass sie Russland nicht explizit als Verursacher des Angriffs mit 18 Toten genannt habe.

"Sie haben sogar Angst davor, das Wort 'russisch' zu benutzen, wenn sie über die Rakete sprechen, die die Kinder getötet hat", kritisierte Selenskyj.

Brink hatte am Freitagabend erklärt, sie sei "entsetzt" über den Angriff mit einer Rakete, die "neben einem Spielplatz und einen Restaurant" in Selenskyjs Heimatstadt Krywyj Rih eingeschlagen sei. Sie verwies darauf, dass unter den Todesopfern auch Kinder waren. "Darum muss der Krieg enden", fügte die Botschafterin hin. Russland als Angreifer nannte sie nicht. 

Brink war vom ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden berufen worden und ist seit Mai 2022 Botschafterin in der Ukraine. Bis Mitte Februar hatte sie regelmäßig Russland als Aggressor genannt. In jüngeren Onlinebotschaften tat sie dies nicht mehr.

Das russische Verteidigungsministerium sprach von einem "Präzisionsangriff", der sich gegen ein Restaurant in der Stadt gerichtet habe, in dem sich "Kommandeure" und "westliche Ausbilder" getroffen hätten.

Gouverneur: 18 Tote bei russischem Raketenangriff auf Geburtsort Selenskyjs

Samstag, 05. April, 07.57 Uhr: Bei dem russischen Raketenangriff auf die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind nach ukrainischen Angaben 18 Menschen getötet worden. Darunter seien neun Kinder, erklärte der örtliche Gouverneur am Freitag. 61 Menschen seien bei dem Angriff auf Krywyj Rih verletzt worden, darunter zwölf Kinder.

Nach Angaben des Chefs der Militärverwaltung der Stadt traf die Rakete ein Wohngebiet nahe eines Spielplatzes. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, der Angriff habe sich gegen ein Restaurant in der Stadt gerichtet, in dem sich "Kommandeure von Formationen und westliche Ausbilder" getroffen hätten.

Selenskyj erklärte im Onlinedienst Telegram, der tödliche Angriff sei ein erneuter Beweis dafür, dass Russland "keine Waffenruhe will". Nur internationaler Druck auf Russland und größtmögliche Anstrengungen zur Stärkung der Ukraine und ihrer Luftabwehr und Streitkräfte könnten dazu beitragen, "zu entscheiden, wann der Krieg endet".

Mindestens 12 Tote nach russischem Raketenschlag auf Krywyj Rih

18.56 Uhr: In der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih sind durch einen russischen Raketenschlag nach Behördenangaben mindestens zwölf Menschen getötet worden. Mehr als 50 weitere seien verletzt worden, teilte der Chef der Militärverwaltung, Olexander Wilkul, bei Telegram mit. Der Angriff sei mit einer ballistischen Rakete durchgeführt worden.

Autos und Garagen seien in Brand geraten und mehrstöckige Wohnhäuser beschädigt worden, erklärte Gebietsgouverneur Serhij Lyssak. Die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj liegt gut 70 Kilometer von der Frontlinie entfernt.

Die Ukraine wehrt sich seit über drei Jahren gegen eine russische Invasion.

US-Außenminister stellt Putin Ultimatum: "Trump wird nicht ewig verhandeln"

15.12 Uhr: US-Außenminister Marco Rubio hat auf einem Nato-Treffen gesagt, dass Russland "den teilweisen Waffenstillstand mehrfach in den vergangenen Wochen gebrochen hat".  Die kommen Wochen würden nun zeigen, ob Russland ernsthaftes Interesse an Frieden habe oder nur auf Zeit spiele.

Dann stellte Rubio Russland und Putin ein Ultimatum: "Präsident Trump wird nicht ewig verhandeln".

Ultimatum für Kreml-Chef? Trump verliert laut Nato-Partnern Geduld mit Putin

Freitag, 4. April, 13.08 Uhr: Bei ihren Bemühungen um eine Waffenruhe in der Ukraine verlieren die USA nach Angaben aus Nato-Kreisen die Geduld mit Russland. Außenminister Marco Rubio machte bei einem Bündnistreffen in Brüssel deutlich, dass Präsident Donald Trump die aktuelle Hinhaltetaktik von Russlands Präsident Wladimir Putin vermutlich nicht mehre lange akzeptieren werde. Es gehe dabei eher um "Wochen als um Monate", ergänzte er nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen des Treffens.

Unklar blieb demnach allerdings, wie die USA in dem Fall reagieren würden, dass Putin seinen Kurs nicht ändert. Als Optionen gelten neue US-Sanktionen gegen die russische Wirtschaft, aber auch neue Waffenhilfen für die Ukraine.

Trump versucht im Krieg Russlands gegen die Ukraine seit Wochen eine Lösung zu vermitteln. Er hat mehrfach zu verstehen gegeben, dass dies im Eigeninteresse der USA liege und für sein Land wirtschaftlich von Vorteil wäre. Eine von Trump vorgeschlagene 30-tägige Waffenruhe ohne Vorbedingungen hat Putin aber abgelehnt. Als Minimalkonsens wurde vereinbart, Objekte der Energieversorgung von Angriffen auszunehmen – was in der Praxis aber nicht klappt, wie sich beide Kriegsparteien vorwerfen.

Mehrere europäische Alliierte äußerten am Freitag bei dem Außenministertreffen Verständnis dafür, dass Trump nun wohl die Geduld verliert. Russland schulde den USA eine Antwort, sagte etwa der Franzose Jean-Noël Barrot. Der britische Außenminister David Lammy erklärte mit Blick auf Putin: "Er könnte jetzt einer Waffenruhe zustimmen". Stattdessen bombardiere er aber weiterhin die Ukraine, ihre Zivilbevölkerung und ihre Energieversorger.

Über Trumps Ungeduld, was die Politik von Putin angeht, hatte vor kurzem auch Finnlands Präsident Alexander Stubb nach einer Runde Golf mit dem Trump berichtet. Er nannte allerdings keine Zeitlinien für mögliche Konsequenzen.

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