Geldnot als größte Sorge - Junge Menschen der Gen Z schlittern früh in Midlife-Crisis - das hat drei Gründe
Die Generation Z (kurz Gen Z) steckt laut einer aktuellen Studie von "Arta Finance" mitten in einer Midlife-Crisis. Rund 38 Prozent der Befragten in den USA geben an, mit Gefühlen der Überforderung zu kämpfen.
Viele Millennials berichten von ähnlichen Problemen. Hauptursachen sind finanzielle Instabilität, mentale Gesundheit und berufliche Unsicherheiten.
Geldsorgen als größter Stressfaktor
Die finanziellen Belastungen sind besonders gravierend. Etwa 30 Prozent der Gen Z und 28 Prozent der Millennials nennen Geldsorgen als ihren größten Stressfaktor.
Während die Lebenshaltungskosten in den letzten zehn Jahren um 28,3 Prozent gestiegen sind, haben die Löhne kaum zugelegt. Dieser Unterschied prägt die Perspektiven junger Menschen und beeinflusst ihre Entscheidungen stark.
Finanzen entscheiden über Freiheit und Sicherheit
Geld symbolisiert für viele Freiheit und Sicherheit – Dinge, die für viele junge Menschen der Gen Z unerreichbar scheinen.
Der Vergleich zu früheren Generationen verdeutlicht diesen Wandel: Nur 15 Prozent der Babyboomer berichteten von ähnlichen finanziellen Belastungen in jungen Jahren. Die wirtschaftliche Realität hat sich für Gen Z und Millennials stark verändert.
Drei Gründe für Krise: Geldnot, mentale Probleme, Sorgen im Job
Geld ist aber nicht das einzige Problem: Laut der "Arta-Finance"-Studie zählen auch mentale Gesundheitsprobleme (25 Prozent) und Schwierigkeiten im Beruf (23 Prozent) zu den größten Belastungen der Gen Z.
Bei den Millennials stehen der wirtschaftliche Druck (27 Prozent) und die mentale Gesundheit (27 Prozent) im Vordergrund. Anders als noch bei früheren Generationen sind diese Herausforderungen eng verbunden mit der Identität junger Menschen.
Suche nach neuen Hobbys für Sinn und Zufriedenheit
Viele junge Menschen suchen nach Wegen, ihre Krise zu bewältigen. Rund 26 Prozent der Gen Z entdecken neue Hobbys, um Sinn und Zufriedenheit zu finden. Gleichzeitig geben 20 Prozent ihr Geld für Luxusartikel aus.
Kleidung, Unterhaltung und Elektronik bieten zwar kurzfristig Freude, können langfristig aber die finanzielle Notlage verschärfen. Laut "Arta Finance" verstärkt Social Media diesen Konsumdruck und trägt zur finanziellen Belastung bei.
Millennials reagieren da anders. Etwa 30 Prozent wechseln ihren Beruf, um mehr Erfüllung zu finden, und 28 Prozent greifen auf Ersparnisse zurück. Dieser Schritt kann kurzfristig entlasten, bringt jedoch langfristige Risiken mit sich, wie fehlende Rücklagen für unerwartete Ausgaben.
Verpasste Meilensteine und gestiegene Abhängigkeit
Die finanziellen Hürden führen dazu, dass viele junge Erwachsene bedeutende Lebensziele aufschieben. So besitzen nur 42 Prozent der Millennials im Alter von 30 Jahren ein eigenes Haus, verglichen mit 51 Prozent der Babyboomer.
Gen Z und Millennials verschieben zudem das Gründen einer Familie oder größere Veränderungen, da die finanziellen Mittel fehlen. Über die Hälfte dieser Generationen ist der Ansicht, dass ihre Eltern es einfacher hatten, solche Meilensteine zu erreichen.
Immer mehr Erwachsene ziehen zurück zu den Eltern
Ein weiteres Zeichen der Krise: Immer mehr junge Erwachsene ziehen zurück zu ihren Eltern. Laut einer "Harris-Poll"-Studie lebten 2023 etwa 45 Prozent der 18- bis 29-Jährigen noch zu Hause – der höchste Wert seit 80 Jahren.
Zwischen 2021 und 2023 kehrten mehr als 60 Prozent der Gen Z und Millennials zu ihren Familien zurück, um Kosten zu sparen.
„Midlife-Crisis vieler junger Menschen geht über finanzielle Sorgen hinaus“
Trotz aller Herausforderungen bleibt der berufliche Erfolg ein zentraler Wunsch. Für viele Gen Z und Millennials ist ein höheres Einkommen nicht nur ein Statussymbol, sondern ein Schlüssel zur Selbstbestimmung.
„Die Midlife-Crisis vieler junger Menschen geht über finanzielle Sorgen hinaus“, erklärt Samita Malik von "Arta Finance". „Es geht um das Gefühl der Kontrolle, das Geld darstellt.“
Von Odysseas Grigoriadis
Das Original zu diesem Beitrag "Gen Z bereits in der Midlife-Crisis: Überforderung und Geldnot spitzen sich zu" stammt von Smart Up News.