„Erwachsenenfreie Zone“: Don-Bosco-Club stellt neue Leiterin vor

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Freuen sich über wachsende Besucherzahlen im Don-Bosco-Club: Die neue Leiterin Maria Sprenzel (25) und Lukas Schmid (24). © Arndt Pröhl

Maria Sprenzel ist die neue Leiterin des Don-Bosco-Clubs. Trotz einiger Herausforderungen in der Vergangenheit freut sich der Club über wachsende Besucherzahlen.

Benediktbeuern – Der Don-Bosco-Club gleicht momentan einer Baustelle. Ein Gerüst umringt das Gebäude, Handwerker arbeiten rundherum. Die Tür zum Seiteneingang ist trotzdem geöffnet. Dahinter warten die neue Einrichtungsleiterin Maria Sprenzel und Lukas Schmid, der seit einigen Wochen im Team ist. Trotz der Widrigkeiten verbreiten beide Aufbruchstimmung.

Der Don-Bosco-Club hatte zuletzt mit Herausforderungen zu kämpfen. Kaum war die Coronapandemie überwunden, kam der nächste Schlag. Das Hagelunwetter vom 26. August vergangenen Jahres beschädigte das Gebäude des Jugendtreffs schwer. Bis Dezember war kein Betrieb möglich. Die Arbeiten am Gebäude laufen noch immer. Doch die Jugendarbeiter sind kreativ geworden. Sie haben Plastikplanen an den Bauzäunen aufgehängt. Darauf haben Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Benediktbeuern Graffitis gesprüht.

Ein sicherer Rückzugsort

„Es ist unser oberstes Ziel, einen sicheren Rückzugsort zu bieten“, sagt Schmid. Der Don-Bosco-Club soll eine „erwachsenenfreie Zone“ sein. „Wir sind Vertrauenspersonen, mit uns können die Kinder über Probleme reden“, ergänzt Sprenzel. Im Don-Bosco-Club herrsche kein Leistungsdruck. Die Pädagogische Leitung des Don-Bosco-Clubs liegt übrigens wieder bei Tini Schwarm. Samuel Waldherr ist als mobiler Jugendarbeiter im Loisachtal unterwegs.

Für die Kinder und Jugendlichen ist viel geboten. Sie können Billard, Tischtennis oder Basketball spielen. Im Musikzimmer probieren sich die Kinder an Keyboard, Schlagzeug oder Gitarre aus. Videospiele gibt es ebenfalls. Rege genutzt wird auch die Küche. „Sie probieren gern Rezepte aus den Sozialen Medien aus“, sagt Sprenzel. Das klappt mal besser, mal schlechter, fügt sie an. Immer wieder naschen die Jugendlichen auch Erdbeeren aus dem Hochbeet. „Sobald die ersten rot sind, sind sie eigentlich sofort weg“, sagt Schmid. Neben den Aktivitäten im Clubhaus soll es mit den Kindern künftig öfter nach draußen gehen. „Wir möchten zum Beispiel einen Ausflug in die Natur machen“, so der 24-Jährige.

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Zwischen 10 und 17 Jahre alt sind die Kinder und Jugendlichen, die zum Don-Bosco-Club kommen. Seit der Wiedereröffnung im Dezember freuen sich die Jugendarbeiter über wachsende Besucherzahlen. Zwischen 5 und 15 sind es pro Öffnungstag. „Wir haben viele Stammbesucher, aber es kommen auch immer wieder neue Besucher“, erklärt Schmid. Die Kinder und Jugendlichen reisen aus dem gesamten Loisachtal ins Clubzentrum nach Benediktbeuern. „Es ist komplett durchmischt. Jeder darf kommen, und jeder ist gleich wichtig“, betont Sprenzel. Alle Kinder und Jugendlichen aus dem Loisachtal seien eingeladen, vorbeizuschauen.

Jugendarbeiter als Streitschlichter

Manchmal sind die Jugendarbeiter auch als Streitschlichter gefragt. „Das sind oft belanglose Sachen, die sich hochschaukeln“, sagt Schmid. Wirklich eskaliert sei es noch nie, und Streitigkeiten kämen auch nicht täglich vor. „Der Don-Bosco-Club ist auch ein Lernort. Hier kann man sich entwickeln und ausprobieren“, so Schmid.

Die beiden Neuen im Don-Bosco-Club haben sich schnell eingelebt. „Die Arbeit mit den Jugendlichen ist sehr abwechslungsreich“, schwärmt Sprenzel. Besonders schön findet sie es, gemeinsam mit den Jugendlichen zu musizieren. „Bei uns gibt es genug Zeit und Raum, um zusammen etwas zu schaffen“, sagt die 25-Jährige. „Die Jugendlichen haben das Talent, im Hier und Jetzt zu leben“, ergänzt Schmid. „Das steckt an. Mit dem Älterwerden verlernt man das.“

Programm für die Sommerferien

Für die Sommerferien hat der Don-Bosco-Club ein Programm aufgelegt. Am Donnerstag, 1. August, geht es zu einer Wanderung rund um den Lainbach. Sie dauert von 10 bis 16 Uhr. Teilnehmer benötigen Schuhe und Kleidung, die nass werden dürfen. Zu einer Schnitzeljagd durch das Moor und das Gelände des Don-Bosco-Clubs treffen sich die Jugendlichen am Mittwoch, 7. August, von 14 bis 18 Uhr. Die Teilnahme an den beiden Programmen kostet jeweils 3 Euro. In einem Mosaikworkshop können Kinder und Jugendliche die Kunst des Mosaiks erlernen. Die Teilnahme kostet 10 Euro. Der Workshop findet am Dienstag, 13. August, von 13 bis 18 Uhr statt. Jeder Teilnehmer darf am Ende ein kleines Stück mit nach Hause nehmen. Am Samstag, 10. August, und Donnerstag, 15. August, ist der Don-Bosco-Club geschlossen. Letzter Öffnungstag vor der Sommerpause ist der Samstag, 17. August. Nach den Ferien geht‘s im September wieder regulär weiter. Weitere Infos im Internet unter tkjl.de.

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