„Danke, dass wir gut vorbereitet wurden“: Absolventen verlassen Fachakademie für Sozialpädagogik

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Können stolz auf sich sein: Unser Bild zeigt die Absolventen der Klassen 2A und 2B der Fachakademie für Sozialpädagogik in Rottenbuch. © Walter Kindlmann

73 Studierende der Rottenbucher Fachakademie für Sozialpädagogik haben den theoretischen Teil ihrer Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen. Vor ihnen liegt jetzt das einjährige Berufspraktikum.

Rottenbuch – Bei einem Festakt im Rottenbucher Fohlenhof-Saal haben 73 Absolventen der Fachakademie für Sozialpädagogik in Rottenbuch ihre Zeugnisse überreicht bekommen. Verbunden war das mit reichlich Wünschen für ihren weiteren beruflichen Werdegang. Vorausgegangen war der Zeugnisübergabe die Wort-Gottes-Feier in der Pfarrkirche und ein religiöser Impuls mit dem geistlichen Direktor Rainer Remmele.

Lars Heimke, Gesamtleiter von Regens-Wagner Rottenbuch, eröffnete den Reigen der Redner. Er sagte, dass die Ausbildung zu staatlich-anerkannten Erziehern aktuell im Sozial- und Gesundheitsbereich die beliebteste Ausbildung mit bundesweit 34 681 Absolventen im Schuljahr 23/24 gewesen sei. Dennoch, durch den demografischen Wandel und die Generation der „Baby-Boomer“, könne die Lücke der benötigten Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt nicht geschlossen werden.

Unabhängig von der personellen und wirtschaftlichen Lage forderten Aufsichtsbehörden von den sozialen Einrichtungen zum Schutz der Kinder Qualitätsstandards ein. Der Vorteil der aktuellen Situation im Sozialbereich sei, dass die Studierenden ihren zukünftigen Tätigkeitsbereich und auch ihre Arbeitgeber frei wählen könnten. Und: In den vergangenen vier Jahren hätte es eine 18-prozentige Lohnsteigerung gegeben. „Damit erhalten Sie als Berufseinsteiger fast ein durchschnittliches Bruttogehalt einer beschäftigten Person in Deutschland mit regelmäßigen Lohnsteigerungen“, so Heimke und fügte an: „Nutzen Sie ihre erworbenen Fähigkeiten und Ihre persönlichen Stärken zum Wohle der Ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen.“

Die beiden Schulleiterinnen Silvia Christa und Edith Richter-Schindele packten ihre Abschlussrede in ein Zwiegespräch. Beispiel gefällig? „Siehst Du unsere ehemaligen Studierenden?“ Gemeint haben sie die, die mittlerweile auch das Praktikumsjahr abgeschlossen haben. „Oh ja, da kommen sie – selbstbewusst, kompetent und voller Erfahrung.“

Für die Studierenden sprachen Pia Hentze, Larissa Janda und Ronja Raubal

Manche der an der Fachakademie Ausgebildeten hätten sich mittlerweile spezialisiert und würden in den Bereichen Therapie, Beratung oder in Fachstellen arbeiten. Mittlerweile gebe es Wartelisten, weil so viele Menschen in diesen Beruf wollen, weil er echte Karrierechancen, gute Bezahlung und die Möglichkeit biete, Familie und Beruf zu vereinbaren. Und beide: „Herzlichen Glückwunsch zum Abschluss.“

Rottenbuchs Bürgermeister Markus Bader stellte Friedrich Nietzsche in den Mittelpunkt seiner Rede. Seine Welt gewinne sich der Weltverlorene, habe Nietzsche gesagt. Tabellen, Terminkalender, Handys, die Gedanken im Kopf: „Deshalb müssen wir die Kindheit vor diesen Dingen beschützen, übrigens auch vor zu viel frühkindlicher Bildung, nicht nur der Kinder wegen, sondern auch für uns.“ Das sei nunmehr die Aufgabe, das werde für viele der Studierenden Berufung sein.

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Die Wort-Gottes-Feier in der Pfarrkirche hatte der geistliche Direktor Rainer Remmele zusammen mit Pfarrer Rainer Mogk gehalten. Der Wunsch der beiden Geistlichen: „Dass wir immer und immer wieder wohlig warme Hände rund um unser Kreuzbein spüren. Hände, die uns voll Zuversicht mit leichtem Druck vorwärts schieben.“

Für die Studierenden sprachen Pia Hentze, Larissa Janda und Ronja Raubal: Es bedürfe viel Geduld, Menschen zu begleiten, waren sich die Klassensprecherinnen einig. Nach unzähligen Stunden seien sie oftmals richtiggehend erschöpft gewesen. „Ich kann nicht mehr“, hätten sie sich nicht nur einmal gedacht. Heute würden sie in der Sonne stehen, da bleibe nur noch der Dank an alle Lehrer, „dass wir auf diesen Beruf gut vorbereitet wurden. Danke auch an unsere Eltern, die uns durch dick und dünn begleitet haben“, waren sich die Sprecherinnen einig.

Zur Vergabe der Zeugnisse wählten die Teilzeitklasse das Lied „Time to say goodbye“, die Klasse 2A das Lied „On top of the world“ und schließlich die Klasse 2B „Narcotic“ und passend zur Abschlussfeier die Klasse 2B noch „Völlig losgelöst“. Für die Moderation des Abends waren Larissa Janda und Ronja Raubal zuständig.

Die Absolventen

Klasse 2A: Stephanie Bauer, Franziska Bock, Sarah Cardiello, Isabella Deutschle, Jil Flamme, Louisa Heckmeier, Susanne Hohenadel, Larissa Janda, Annalena Keller, Alisa Kinner, Nina Kornherr, Arianna Lory, Juliane Möhrle, Sophie Rudolf, Marilena Schairer, Alessia Schmid, Mia Sieling, Saskia Sperer, Sarah Spicker, Amelie Staltmeir, Melinda Strommer, Cosima Wacker, Antonia Wagner, Vivien Walter, Martina Winkler.

Klasse 2 Teilzeit: Michelle Bernau, Andrea Brandl, Carina Dein, Melanie Egen-Aslan, Giulia Germann, Pia Henze, Justyna Hornung, Vanessa Huch, Christine Keller, Stefanie Kotz, Elisabeth Kubazki, Elisabeth Lass, Alesandra Okon-Wolf, Sophia Simon, Reda Skerra-Skudaite, Jaqueline Weiß, Josefine Wenke, Bettina Wölfle.

Klasse 2B: Maresa Achner, Jenny Amato, Antonia Ammann, Fabian Bauer, Lena Baur, Angie Blab, Sophie Büttgen, Annika Ferch, Sophia Fischer, Michaela Geisenberger, Emely Gorlt, Katharina Grieser, Lena Grieser, Vroni Hennevogel, Lillian Lang, Gina Miller, Laura Müller, Alexa Opitz, Jenna Paulus, Susanna Pongratz, Franziska Raubal, Julia Seyrlehner, Ronja Siersch, Aleksandra Stankic, Jana Stechele, Lisa Stückl, Josephine Tack, Korbinian Vogt, Corinna Waibl, Vanessa Ziller.

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