Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Miesbach: 650 Einwendungen prüfen Entwurf

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Miesbach
  4. DasGelbeBlatt

Kommentare

Malerische Landschaften: Weite Teile des Tegernseer Tals gehören zu den insgesamt sechs Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Miesbach. © Fridolin Thanner

Rund 650 Einwendungen erreichten das Landratsamt Miesbach während der ersten Auslegungsphase der sechs Landschaftsschutzgebiete. Bisher wurden 250 Unterlagen geprüft.

Landkreis – Kaum ein Thema beschäftigt den Landkreis aktuell so sehr, wie das Ausweisungsverfahren der Landschaftsschutzgebiete. Das Landratsamt Miesbach teilt rund 650 eingegangen Einwendungen während der ersten Auslegungsphase der Verordnungsentwürfe für die sechs Landschaftsschutzgebiete mit.

Seit dem 14. August ist diese Phase abgeschlossen, bisher wurden 250 einer Durchsicht unterzogen. Der Großteil der Rückmeldungen kommen aus den Bereichen Landwirtschaft, Mountainbike-Sport und Bauleitplanung. Die Einwendungen umfassten überwiegend die Sperrung bestimmter Wege für Mountainbiker unter 1,5 Metern Breite, Anpassungen des Geltungsbereichs privater Grundstücke sowie Fragen zur landwirtschaftlichen Nutzung, etwa Drohnen zur Rehkitzrettung.

„Die Natur ist das Kapital unseres Landkreises, und Landschaftsschutzgebiete sind ein wirksames Mittel, sie zu bewahren“, betont Landrat Olaf von Löwis. LSGs sind kein strenger Naturschutz, sondern eine besiedelte Landschaft, die Erholung bewahrt und wertvolle Lebensräume sichert.

Einwendungen und Themenfokus: Landwirtschaft, Mountainbike, Bauleitplanung

Die Vorteile der LSGs liegen laut Verwaltung auf der Hand: Landwirtschaftliche Nutzflächen sollen vor Flächenverlust geschützt bleiben. Wald- und Wiesenbesitzer werden durch eine Entlastung vom Freizeitdruck unterstützt, während der Tourismussektor gestärkt wird, sodass eine lebenswerte Landschaft für alle Bürger erhalten bleibt.

Alle Einwendungen werden nun geprüft und, soweit rechtlich möglich, in die Verordnungsentwürfe eingearbeitet, versichert das Landratsamt. Nachdem eine Arbeitsgruppe zeitnah tagt, folgt eine Sondersitzung des Umweltausschusses. Der Kreistag wird die überarbeiteten Entwürfe vorstellen und über deren Fassung entscheiden. Voraussichtlich könnte die Kreistagssitzung im Oktober die Vorlage behandeln. Parallel soll eine Information der Bürgermeister erfolgen.

Nächste Schritte: Arbeitsgruppe, Sondersitzung des Umweltausschusses, Kreistagsbeschluss im Oktober

Die LSGs bestehen bereits seit mehr als 70 Jahren. Die jetzige Überarbeitung dient vor allem der Klarstellung und besseren Tourismus-Anpassung. Der Kreistag hat den Auftrag erteilt, die sechs bestehenden LSGs zu aktualisieren; eine Ausweisung neuer Gebiete ist nicht vorgesehen.

Wir handeln im Auftrag des Kreistags und im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger des Landkreises“, erklärt Josef Faas von der Untere Naturschutzbehörde. „Mit den überarbeiteten Landschaftsschutzgebieten sichern wir unsere wertvolle Landschaft, unterstützen Landwirtschaft und Tourismus und schützen gleichzeitig die Natur.“

Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare