Kleinkind überlebt Infektion nicht: Urlaubsland meldet ersten Todesfall mit Vogelgrippe
Ein kleines Mädchen ist das erste Todesopfer der Vogelgrippe in einem Urlaubsland. Das Gesundheitsministerium hat einen Appell an die Bevölkerung.
Mexiko-Stadt – In Mexiko ist zum ersten Mal ein Mensch an der Vogelgrippe gestorben. Der Gesundheitsminister des nördlichen Bundesstaates Coahuila, Eliud Aguirre, bestätigte am Dienstag (8. April), dass eine Dreijährige die Infektion mit dem H5N1-Virus nicht überlebte. „Die Ursache war ein durch die Krankheit verursachtes Organversagen, das schließlich zu einem multiplen Organversagen führte“, erklärte der Minister. Das Mädchen sei seit Freitag in einem Krankenhaus behandelt worden.
Dreijährige stirbt in Mexiko an Vogelgrippe – Suche nach Ursache für Infektion
Dazu betonte er, dass es bisher keine weiteren Verdachtsfälle auf H5N1-Infektionen in Mexiko gebe. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums seien bis kurz nach Bekanntwerden des Todesfalls 38 Personen, die Kontakt zu dem Fall hatten, getestet worden – allesamt mit negativem Ergebnis. „Bis heute haben wir keine weiteren Verdachtsfälle der Vogelgrippe festgestellt, prüfen aber weiterhin, ob es in der übrigen Region von Laguna zu solchen Problemen kommt“, betonte Eliud Aguirre. Das Risiko einer weiteren Ansteckung werde jedoch als gering eingeschätzt.

Wie sich das drei Jahre alte Mädchen mit dem H5N1-Virus infiziert habe, sei derweil weiterhin nicht bekannt. Der Minister appellierte an die Bevölkerung, vorbeugend einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Denn nach wie vor könne nicht ausgeschlossen werden, dass möglicherweise Luftströmungen das in Vogelkot erhaltene Virus verteilt haben könnte. Beweise dafür gebe es nach Angaben des Gesundheitsministers jedoch nicht, es handele sich lediglich um Spekulationen.
„Bis heute führen Spezialisten weiterhin Tests durch, bis sie die wahre Ursache für die Infektion dieses kleinen Mädchens mit dem Vogelgrippevirus feststellen können“, wird der Minister vom mexikanischen Medium El Sol de La Laguna zitiert. Bereits der weltweit erste Todesfall durch den Vogelgrippe-Virustyp A (H5N2) wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus Mexiko gemeldet.
Die Vogelgrippe – Influenza-A-Virus H5N1
Die Bezeichnung „Vogelgrippe“ (aviäre Influenza) beschreibt hauptsächlich eine Krankheit, die durch Influenza A-Viren bei Vögeln verursacht wird. Diese Viren können gelegentlich auch Menschen infizieren, was ebenfalls als Vogelgrippe bekannt ist. Die Übertragung aviärer Influenzaviren von Tieren auf Menschen ist nicht leicht. Tritt jedoch eine solche Infektion mit der Vogelgrippe auf, kann die Erkrankung mitunter schwerwiegend verlaufen. Aktuell gibt es weltweit keine Anzeichen für eine anhaltende Übertragung von Mensch zu Mensch durch aviäre Influenzaviren.
Quelle: Robert Koch-Institut
In den USA, dem nördlichen Nachbarn Mexikos, ist die Vogelgrippe bereits seit längerer Zeit verbreitet. Der erste Todesfall nach einer Infektion mit dem H5N1-VIrus war dort Anfang des Jahres bekannt geworden. Insgesamt wurden in den Vereinigten Staaten bisher etwa 70 Fälle von Infektionen beim Menschen registriert.
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Das H5N1-Vogelgrippevirus wurde erstmals 1996 entdeckt. Seit 2020 hat die Zahl der Infektionsherde bei Vögeln exponentiell zugenommen, und parallel dazu stieg auch die Anzahl mit Vogelgrippe infizierter Säugetierarten, darunter Milchkühe. Fast alle betroffenen Vögel sterben an der Krankheit. Und auch Hunde und Katzen sind mittlerweile von der Vogelgrippe betroffen, was unter Fachleuten immer mehr Unruhe verursacht. (mg/dpa)