„Die Geldgeber können nicht mehr, aber nichts ändert sich“: ein Kommentar zu Wolfratshauser Finanzen

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Die Stadt Wolfratshausen muss sparen. Daran ist sie nicht alleine Schuld – muss aber die Konsequenzen alleine tragen. Ein Kommentar von Dominik Stallein © Hermsdorf-Hiss

Die Stadt Wolfratshausen muss sparen. Daran ist sie nicht alleine Schuld – muss aber die Konsequenzen alleine tragen. Fair ist das nicht, findet Vize-Redaktionsleiter Dominik Stallein.

„Geld, das ich nicht habe, sollte ich nicht ausgeben. In Finanzfragen treffen manchmal die ganz einfachen Wahrheiten zu. Geld, das die Stadt nicht hat, kann sie nicht ausgeben – das ist (in anderem Wortlaut) Gesetz. Deswegen werden in Wolfratshausen noch die Pflichtaufgaben erledigt – Stichwort: Schulbau – und manche Ideen, die zwar nett, aber unnötig sind, schlicht nicht mehr umgesetzt. Weil es nicht geht, so schade das auch ist. Das ist verantwortungsbewusst, denn das Steuergeld wird von Unternehmen und Einwohnern hart erarbeitet. Unsummen für Ganz-nett-zu-haben-Projekte auszugeben, wäre abenteuerlich.

Da ist es verwunderlich, wie viel Geld für Alpenbus und einen noch weiteren ÖPNV-Ausbau im Landkreis ausgegeben wird. Ja, das ist ein wichtiges Mobilitäts- und Umweltschutz-Projekt. Ja, irgendwann generiert das vielleicht Einnahmen – aber eben nicht jetzt. Jetzt stehen da riesige Ausgaben, die niemand schultern kann. Ja, die Busverbindung finden manche Gemeinden im Landkreissüden ganz fantastisch. Die zahlen aber auch nicht die Zeche. Das Geld im Landkreis sitzt im Norden, in Geretsried und Wolfratshausen. In einer Stadt also, die sich gerade von Riesen-Investitionen in Schwimmbad, Eishalle, Stadtzentrum erholt und in der anderen Stadt, die die größte Baustelle der eigenen Geschichte vor der Brust hat.

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Man kann schon Geld ausgeben, das man nicht hat. Dann braucht man aber Geldgeber, die es zur Verfügung stellen. Wolfratshausen kann das nicht sein – kann sich aber auch nicht dagegen wehren. Also wird gespart. Es klingt vielleicht polemisch: Aber dafür, dass der Alpenbus von Murnau nach Tölz rollt, werden soziale Projekte in genau den Städten gekürzt, die das Geld dafür geben (müssen).“

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