Putin rasselt mit dem Kriegssäbel: Immer mehr Atomwaffen in Nato-Nähe – Karte zeigt Ausmaß
In Belarus sind seit anderthalb Jahren Atomwaffen aus Russland stationiert. Wie weit die Waffen an das Nato-Gebiet heranreichen, ist jetzt bekannt.
Minsk - Seit Sommer 2023 sind in Belarus Atomsprengköpfe aus Russland stationiert. Damit rückt nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erstmals wieder die nukleare Gefahr wieder näher an den Westen heran. Mittlerweile ist klar, wie nah die russischen Nuklearwaffen damit an das Gebiet der Nato-Staaten gebracht wurden. Das zeigen eine Karte sowie eine Auswertung von Satellitenbildern durch das Nachrichtenportal Newsweek.
Demnach gibt es zwei Hauptstandorte für die atomaren Waffen in Belarus. Zum einen ein Militärdepot in der Nähe der Stadt Assipowitschy im Zentrum des Landes. Ein weiterer potenzieller Lagerstandort ist zum anderen in Prudok, das näher an der nordöstlichen Grenze liegt. In Konsequenz bedeutet das, dass Russland seine nukleare Angriffsfähigkeit Hunderte von Kilometern näher an die Nato-Staaten herangeschafft hat.

Russlands Atomwaffen rücken über Belarus näher an Nato heran
Das Assipowitschy-Depot, das mittlerweile über neue Atomlageranlagen verfügt, liegt gerade einmal 120 Meilen (ca. 193 km) von der ukrainischen Grenze entfernt. Der Standort Prudok liegt sogar noch näher an der Ostflanke der Nato. Die Stationierung erleichtert es Russland in der Theorie noch einmal deutlich, Ziele in Nato-Staaten in Ost- und Mitteleuropa zu erreichen, etwa Polen, Lettland und Litauen. Russland setzt also weiter auf nukleare Abschreckung in Richtung des Westens.
Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin mit Blick auf die dort stationierten Atomsprengköpfe die Fertigstellung von „Sonderlagern“ in Belarus angekündigt. Belarus verfügt Newsweek zufolge über etwa 30 Anlagen für nuklearfähige ballistische Raketen. Diese stammen noch aus der Zeit des Kalten Kriegs, als Belarus ein Teil der UdSSR war und letztmals russische Atomwaffen beherbergte. Anfang dieses Jahres führten russische und belarussische Streitkräfte gemeinsame Nuklearübungen durch.
Warnung an Nato: Putin setzt Unterschrift unter neuer Atomdoktrin Russlands
Erst Ende November hatte Putin eine aktualisierte Doktrin zum Einsatz von Atomwaffen in Kraft gesetzt. Den entsprechenden Erlass unterzeichnete er am 1000. Tag des Ukraine-Kriegs. Dass Russland seine Atomwaffendoktrin verschärft, hatte der Kreml schon Monate vorher bekanntgegeben. Mit seiner neuen Doktrin droht Russland nicht nur für den Fall eines Atomangriffs mit nuklearer Vergeltung. Stattdessen genügt auch ein Angriff mit konventionellen Waffen auf Russland oder den Verbündeten Belarus.
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Zumindest dann, wenn er „eine kritische Bedrohung für deren Souveränität und/oder deren territoriale Unversehrtheit darstellt“. Moskau betrachtet demnach außerdem die Aggression eines nichtnuklearen Staates, der aber von Atommächten unterstützt wird, als deren gemeinsamen Angriff auf Russland. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs droht Russland vor allem den europäischen Nato-Staaten immer wieder mit einem möglichen Einsatz von Atomwaffen.