Nach Naturkatastrophe: Auswärtiges Amt warnt vor Reise ins Nachbarland

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Nach verheerendem Gletscherrutsch in der Schweiz gibt das Auswärtige Amt ein Sicherheitshinweis heraus – dieses Gebiet sollten Sie vermeiden.

Das Auswärtige Amt hat nach der Naturkatastrophe im Schweizer Lötschental ein offizieller Sicherheitshinweis ausgesprochen. Am 28. Mai rutschten nach Felsmassen-Abbrüchen am „Kleinen Nesthorn“ erhebliche Gletscher- und Geröllmassen ins Tal. Die Ortschaft Blatten wurde komplett zerstört, weitere Evakuierungen drohen.

Lötschental-Katastrophe: Komplette Zerstörung von Blatten

Die Naturkatastrophe im Lötschental ereignete sich am Mittwochnachmittag des 28. Mai 2025. Nach Abbrüchen der Felsmasse am „Kleinen Nesthorn“ rutschten etwa drei Millionen Kubikmeter Eis und Gestein ins Tal. Die rechtzeitig evakuierte Ortschaft Blatten mit 300 Einwohnern wurde durch die Bergsturzmasse und anschließende Stauung des Bergflusses Lonza komplett zerstört. Aus diesem Grund hat das Auswärtige Amt ein Reisehinweis veröffentlicht. Es handelt sich dabei um eine Warnung für das Lötschental im Oberwallis.

Die Erschütterungen der Lötschental-Katastrophe waren so gewaltig, dass der Schweizerische Erdbebendienst sie als Erdbeben der Stärke 3,1 registrierte. Es handelt sich um eine der größten Massenbewegungen, die bislang aufgezeichnet wurden. Die Kantonsstraße von Goppenstein nach Blatten bleibt gesperrt, weitere Vorsichtsmaßnahmen wurden eingeleitet.

Ursachen der Lötschental-Katastrophe

Die Naturkatastrophe im Lötschental hat ihre Ursachen hauptsächlich im Klimawandel: Steigende Temperaturen führen dazu, dass der Permafrost taut und Gletscher instabiler werden. Schweizer Gletscher haben allein in den letzten zwei Jahren etwa 10 Prozent ihrer Masse verloren, was zu einer Zunahme solcher Naturkatastrophen beiträgt. Am „Kleinen Nesthorn“ brachen Felsmassen ab und lösten eine Kettenreaktion aus - etwa drei Millionen Kubikmeter Eis und Gestein rutschten ins Tal. Experten vergleichen die aktuelle Lage mit früheren schweren Bergstürzen wie dem Felsabbruch am Piz Cengalo 2017 im Kanton Graubünden und sehen einen direkten Zusammenhang zum Klimawandel.

Auswärtiges Amt: Weitere Evakuierungen im Lötschental möglich

Das Auswärtige Amt warnt vor weiteren Gefahren im Lötschental. Es werden Teilevakuierungen benachbarter Ortschaften flussabwärts bis zur Mündung in Gampel-Steg erwogen. Grund sind nicht auszuschließende weitere Murgänge, Überschwemmungen und im schlimmsten Fall eine Flutwelle, sollte der Staudamm in Ferden nicht halten.

Reisende sollten das Lötschental-Gebiet meiden, mahnt das Auswärtige Amt. Die Behörde empfiehlt, Medien zu verfolgen, die App AlertSwiss zu nutzen und unbedingt Anweisungen lokaler Behörden zu befolgen. In der Region ist mit erheblichen Behinderungen zu rechnen, auch Evakuierungen sind weiterhin möglich. Trotz Warnung vom Amt reisen mehr als sechs Millionen Deutsche in ein bestimmtes Land.

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