Für Rente und Pflege: CDU-Vorstand will Millionen durch ungewöhnliche Maßnahme in Arbeit bringen

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Hubert Hüppe ist neuer Chef der Senioren-Union und damit Teil des CDU-Bundesvorstands. Er fordert neue Wege, um Rente, Pflege und Krankenkasse zu finanzieren.

Berlin/Magdeburg – Die sozialen Sicherungssysteme stehen unter Druck. Jeder fünfte Rentner in Deutschland ist von Altersarmut bedroht. Krankenkassen und Pflegeversicherung fehlt das Geld, es drohen massive Beitragssteigerungen. Hubert Hüppe, neu gewählter Chef der Senioren-Union (SU) der CDU, will deshalb mehr Stabilität in den Arbeitsmarkt bringen. Denn: Wenn mehr Menschen arbeiten, zahlen auch mehr in die Kassen ein.

Rente, Pflege und Krankenversicherung stehen unter Druck

Deutschland steht vor einer ganzen Reihe an Herausforderungen, in Sachen Gesundheitsversorgung, bei der Pflege und auch der Rente, da müssen wir als Politik aktiv werden. Wer jetzt nichts tut, gefährdet unser Sozialsystem“, sagte Hüppe im Gespräch mit dem Münchner Merkur von IPPEN.MEDIA bei der Bundesdelegiertenkonferenz der Senioren-Union in Magdeburg. Die Senioren-Union ist eine der einflussreichsten Vereinigungen bei der CDU, mehr als jedes zweite CDU-Mitglied ist auch Teil der SU.

Hüppe war langjähriger CDU-Bundestagsabgeordneter und Sozialpolitiker, durch sein neues Amt sitzt er nun auch im CDU-Bundesvorstand – und will dort nicht nur an der Seite stehen und der Mutterpartei applaudieren. „Wir werden die Partei unterstützen, aber ich werde seitens der Senioren-Union auch dort deutlich die Stimme erheben, wenn es um die berechtigten Interessen der älteren Generation geht“, sagt er. Das gelte besonders für neue Impulse für die Stabilisierung des Sozialsystems, wie Hüppe betont.

Kostenfaktor Bürgergeld: CDU-Vorstand will Menschen schneller in Arbeit bringen

„Klein-Klein wird das System nicht retten. Wir müssen mehr Menschen in Arbeit bringen, die dann auch in die Kassen einzahlen“, so der Politiker aus NRW. „Es wird viel über die Kosten beim Bürgergeld gesprochen. Diese Menschen zahlen nichts ein. Deshalb ist mir wichtig, den Menschen bessere Chancen zu geben, am Arbeitsleben teilzuhaben. Das gilt im Übrigen auch für Menschen mit Behinderung.“ Besonders Menschen ohne deutschen Pass fehlt oft noch die Möglichkeit, direkt Zugang zum Arbeitsmarkt zu bekommen, oft sind erst Sprach- und Integrationskurse verpflichtend. Hüppe plädiert dafür, diese Hürden im Falle eines Jobs zu lockern, und verweist beispielhaft auf eine Amazon-Niederlassung nahe seiner Heimat in NRW.

Der langjährige Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe ist neuer Chef der Senioren Union der CDU. Im Interview mit Hauptstadtkorrespondent Moritz Maier bei der Bundesdelegiertenkonferenz in Magdeburg erzählt Hüppe von seinen Zielen.
Der langjährige Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe ist neuer Chef der Senioren-Union der CDU. Im Interview mit Hauptstadtkorrespondent Moritz Maier bei der Bundesdelegiertenkonferenz in Magdeburg erzählt Hüppe von seinen Zielen. © Ippen.Media

Dort „sind zwölf Prozent der Beschäftigten Schwerstbehinderte und sehr viele Migranten. Was da an Inklusion und Integration stattfindet, ist unglaublich. Dort sagt eine Frau mit Kopftuch syrischen Männern, wo es lang geht, weil sie die Vorarbeiterin ist. Alle lernen dort deutsch. Da kommt kein Integrationskurs gegen an“, so der Chef der Senioren-Union.

Bildungsreform: Studium und Ausbildung verkürzen

Außerdem fordert Hüppe einen neuen Weg, um auch junge Menschen schneller in Arbeit zu bekommen: Studium und Ausbildung sollen verkürzt werden. „Menschen gehen oft früher in Rente und treten gleichzeitig immer später in den Arbeitsmarkt ein, das ist keine gute Entwicklung. Ich bin für eine Diskussion, ob wir in Deutschland die Bildung kürzer machen“, so Hüppe. Durch neue Technologien wie KI werde Lernen mehr denn je zu einer lebenslangen Aufgabe. „Wenn wir auch in der Erwerbstätigkeit immer weiterlernen, sollten die Menschen früher ins Arbeitsleben eintreten. Viele Studienzweige und Ausbildungen sollten abgekürzt werden. Das ist mein persönlicher Vorschlag, auch den werde ich in den Bundesvorstand einbringen.“

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