19 neue Wohnungen, mitten in der Stadt
33 Wohnungen, das war Weilheims Bauausschuss eindeutig zu viel für einen Neubau an der Schützenstraße. Jetzt gibt es eine Planung mit weniger, dafür größeren Wohneinheiten. Und der wurde zugestimmt – auch wenn die Verkehrssituation problematisch werden könnte.
Weilheim – An der Größe des Gebäudes, das an der Schützenstraße 13 entstehen soll, ändert sich nichts: Der Investor plant für das schon länger brachliegende Grundstück, das zwischen Schützen- und Giesingerstraße direkt am Bahndamm liegt, einen vierstöckigen Neubau. Das oberste Geschoss ist als Penthouse vorgesehen, darüber ein Dachausstieg.
Die Größe des geplanten Neubaus bleibt unverändert
Bei einer Voranfrage im Januar war der Plan, 33 kleine Appartements und zwei Läden in dem Komplex unterzubringen – was der Bauausschuss des Weilheimer Stadtrates klar abgelehnt hat (wir berichteten). Dadurch, so hieß es, würde zu viel zusätzlicher Verkehr in der „engen“ Giesingerstraße entstehen, über die die Erschließung erfolgt. Laut neuer Planung, die nun gleich als Bauantrag eingereicht und in der April-Sitzung des Bauausschusses beraten wurde, entstehen stattdessen 19 Wohnungen plus zwei Gewerbeeinheiten in dem Gebäude – bei unveränderter Kubatur. Von Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen soll alles dabei sein. Für die Autos sind eine Tiefgarage und oberirdische Stellplätze vorgesehen.
Stadtbauamt: „Das ist keine ungewöhnliche Nutzungsdichte in dieser Zentrumslage“
Zu diskutieren sei allein die „Nutzungsintensität“, betonte das Stadtbauamt in der jüngsten Sitzung, denn die Größe und Höhe des Neubaus entspreche einer bereits vor drei Jahren genehmigten, dann aber nicht weiterverfolgten Planung (damals ging es um 13 Wohnungen). Die jetzt gewünschten 19 Wohneinheiten seien „in diesem Gebiet wohl noch vertretbar“, urteilte Bauamt-Mitarbeiter Stefan Kirchmayer: „Das ist keine ungewöhnliche Nutzungsdichte in dieser Zentrumslage.“
BfW-Sprecherin Brigitte Holeczek fand die neue Planung akzeptabel, von den Wohnungsgrößen her sei das Ganze jetzt „besser durchmischt“. Sie wollte wissen, ob auch die zwei vorgesehenen Gewerbeeinheiten sein müssten – was Kirchmayer bejahte: Ein reines Wohngebäude würde die angrenzenden Gewerbenutzungen beeinträchtigen, deshalb solle man auf eine oder zwei Gewerbeflächen Wert legen. Auch Klaus Gast (CSU) plädierte für einen Anteil Gewerbe: Man dürfe sich dafür nicht unbedingt „einen Kramerladen vorstellen, das kann etwas sein, wo niemand hingehen muss“, meinte er auf den Einwurf, Gewerbefläche sei in dieser Lage womöglich kaum gefragt.
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Grünen-Vertreter fordert „Antwort auf die Verkehrsprobleme“
Offen blieb die Frage, wie die verkehrlichen Auswirkungen des geplanten Neubaus in den Griff zu bekommen sind. „Die Giesingerstraße ist zugeparkt bis zum Gehtnichtmehr, da bleibt gerade ein kleiner Streifen zum Durchfahren“, betonte Alfred Honisch (Grüne): „Wir brauchen eine Antwort auf die Verkehrsprobleme dort.“ Doch ein Verkehrsgutachten, wie es in einem Bebauungsplan-Verfahren letztlich nötig wäre, wird hier nicht zwangsläufig erstellt. Denn der Bauausschuss stimmte zwar dem vorgelegten Bauantrag zu (gegen die Stimmen der Grünen-Vertreter Honisch und Luise Nowak). Doch es wird – anders, als es noch im Januar avisiert worden war – kein Bebauungsplan aufgestellt und auch keine Veränderungssperre erlassen. Letzteres wäre angesichts der schon bestehenden Genehmigung für die Kubatur „unangebracht, fast schon unverschämt“, befand etwa Klaus Gast. Wie am Ende die Verkehrserschließung des neuen Komplexes gelingen soll, diese Frage müsse irgendwann der Verkehrsausschuss des Stadtrates angehen, erklärte Manfred Stork, der Leiter der städtischen Bauverwaltung, nach der Sitzung auf Tagblatt-Anfrage.