Abreise-Chaos nach Seefest Tegernsee: Sonderfahrten für Abschluss in Bad Wiessee geplant
Weil nach dem Ende des Seefests in Tegernsee nicht alle Fahrgäste im letzten Zug der BRB Platz fanden, gab es Kritik am Verkehrskonzept der Traditionsveranstaltung. Für den Abschluss der Seefeste in Bad Wiessee plant die TTT Änderungen.
Tegernsee – Die Seefeste am Tegernsee sind bei Einheimischen wie Gästen sehr beliebt und entsprechend gut besucht. Nach dem Seefest in Tegernsee am Dienstag (30. Juli) wurde allerdings viel Kritik am Verkehrskonzept der Veranstaltung laut. Viele Besucher, die nach dem Ende des Fests den letzten Zug der Bayerischen Regiobahn (BRB) nehmen wollten, fanden in diesem keinen Platz mehr und blieben am Bahnsteig zurück. Sogar die Polizei musste einschreiten.
Nach Seefest in Tegernsee: Polizei muss einschreiten – BRB kritisiert Veranstalter
„Wir haben den Zug wie bestellt gefahren, also mit einem Wagen und damit rund 250 Sitz- und Stehplätzen, die auch restlos ausgereizt waren“, erklärt die BRB. „Wir mussten leider rund 350 Fahrgäste am Bahnhof zurücklassen, was wir bedauern, aber nicht in unserer Verantwortung liegt.“ Die Wut der Fahrgäste bekam laut BRB dann das Zugpersonal ab. „Angesichts der Uneinsichtigkeit von verschiedenen Fahrgästen war es dann unumgänglich, die Polizei hinzuzuziehen.“
Das Unternehmen macht deutlich: „Wir haben solche Feste im Blick und wissen aus der Erfahrung vergangener Jahre, ob überhaupt und wann und wo mit deutlich erhöhtem Fahrgastaufkommen zu rechnen ist. Wir müssen jedoch, auch aus wirtschaftlichen Gründen ganz klar sagen: Was niemand bezahlt, wird nicht gefahren.“ Mit der Einführung des Deutschland-Tickets nutzen einerseits viel mehr Fahrgäste die Bahn, „andererseits bekommen wir aber keinerlei Mehreinnahmen“, kritisiert die BRB.
„Ein Seefest ist eine kommerzielle Veranstaltung und wir sind gerne bereit, Mehrleistungen anzubieten, wenn der Veranstaltende diese bezahlt.“ Für die Veranstaltungen im kommenden Jahr gebe es bereits Gespräche, um die BRB in das Mobilitätskonzept stärker einzubinden, „so wie dies bisher bei Regionalbus und Schifffahrt der Fall ist“, betont die BRB.
„Wir würden es sehr begrüßen, wenn wir für das kommende Seefest ein Konzept mit entsprechendem finanziellen Angebot erarbeiten könnten, das die Situation zumindest etwas entspannen könnte. Vorstellen können wir uns mehr Zugteile und einen sogenannten “Lumpensammler“, der als Sonderzug die letzten Feiernden noch nach dem regulären letzten Nachtzug nach Hause bringt.“
Lehren aus dem Abreise-Chaos: Sonderfahrten nach Seefest in Bad Wiessee
Auch die Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) meldete sich als Mitverantwortliche für die Organisation der Seefeste zu Wort. Diese freute sich grundlegend „über die gelungene Neukonzeption, das tolle Wetter und die gelöste Stimmung“. Die Probleme bei der Rückreise trüben jedoch diesen positiven Eindruck.
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„Zum Einsatz kamen Transportmittel, die zuletzt eine teils noch größere Anzahl an Besuchern (beispielsweise beim Seefest in Rottach-Egern) befördert haben“, macht die TTT deutlich. „Wir sind nun in enger Abstimmung mit Bahn, Bus und Schifffahrt, um zu analysieren, warum die zur Verfügung stehenden öffentlichen Verkehrsmittel in diesem Fall offensichtlich nicht ausreichend waren.“ Die TTT versichert, dass aus der Situation rund um die Abreise die entsprechenden Lehren gezogen und die richtigen Maßnahmen ergriffen werden, „um eine deutliche Verbesserung zu bewirken“.
Die ersten Neuerungen sollen bereits beim Seefest in Bad Wiessee am Freitag (16. August) greifen: Dort kommen zusätzliche Sonderbusse zwischen Bad Wiessee und dem Bahnhof Gmund zum Einsatz. Eine dritte Abfahrt der Schifffahrt bei der südlichen Rundfahrt soll die Abreisesituation weiter entspannen: Die Abfahrtszeiten nach dem Feuerwerk sind somit um 22.30, 23.30 und 0.30 Uhr.
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