Diakonieverein legt Finanzen offen

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Der Verwaltungsrat aus (v.l.) Bernhard Wolf, Geschäftsführer Eberhard Ziegler, Vorsitzender Marlies Breitensträter und Egon Strauß legte vor den Mitgliedern die Finanzen offen. (Archivbild) © Gerti Reichl

Die außerordentliche Mitgliederversammlung des Diakonievereins Gmund fand hinter verschlossenen Türen statt. Dort wurden die Gründe für das finanzielle Defizit erklärt.

Gmund – Mit einer Unterschriftensammlung hat Gmunds Dritte Bürgermeisterin Christine Zierer die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Diakonievereins Tegernseer Tal durchgesetzt. „Das hat sich gelohnt“, resümiert sie nach dem Abend, zu dem 42 Mitglieder kamen. Die Gründe für das Defizit in Höhe von 225 000 Euro aus dem Jahr 2022 seien nachvollziehbar erläutert worden. „Ich denke, der Verwaltungsrat schaut jetzt besser hin“, meint Zierer. Geschäftsführer Eberhard Ziegler habe sich zudem „etwas einsichtiger“ gezeigt.

Mitgliederversammlung mit Unterschriftensammlung durchgesetzt

Zuvor hatte Zierer von einem „despotenhaften Auftreten“ Zieglers gesprochen. In dem von 61 Mitgliedern unterzeichneten Antrag auf Einberufung der außerordentlichen Versammlung war nicht nur die Offenlegung der Finanzen gefordert, sondern auch die Neuwahl des Verwaltungsrats, der seinerseits den Geschäftsführer beruft. Zierer hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass sie eine Ablösung Zieglers anstrebt.

Ziegler selbst war gestern nicht zu sprechen und hatte auch die Anwesenheit der Berichterstatterin unserer Zeitung bei der Versammlung nicht zugelassen. Der Diakonieverein versandte jedoch eine Pressemitteilung. „Das Thema Finanzen konnte zur Zufriedenheit der Mitglieder umfänglich geklärt und beantwortet werden“, heißt es da. Der Diakonieverein habe zudem wertvolle Anregungen von Mitgliedern zur Verbesserung der Kommunikation nach außen offen angenommen.

Diakonieverein spricht von guter Finanzlage

In der Diskussion seien das gute Arbeitsklima im Diakonieverein und die wichtigen Aufgaben Thema gewesen. Die Finanzlage stellt sich der Mitteilung zufolge wieder gut dar. Inzwischen habe der Diakonieverein einen deutlichen Überschuss erwirtschaften können. Auffällig sei, dass die Spendenbereitschaft für alle Bereiche des Diakonievereins, einschließlich der Tafel, deutlich abgenommen habe.

Eröffnet und geführt wurde die Sitzung von Verwaltungsrätin Marlies Breitensträter. Sie wurde schon bei der Einführung der neuen Satzung 2023 ins Gremium gewählt. Die Verwaltungsräte führen den Verein ehrenamtlich und bestimmen den hauptamtlichen Geschäftsführer. Zwei weitere Verwaltungsrätinnen waren unmittelbar nach ihrer Wahl bei der Mitgliederversammlung 2023 wieder zurückgetreten.

Verwaltungsräte neu gewählt

Breitensträter betraute Ziegler, der den Verein zuvor drei Jahrzehnte lang ehrenamtlich geführt hatte, im Alleingang mit dieser Position. Danach rückten Bernhard Wolf und Egon Strauß in den Verwaltungsrat nach. Zum Jahreswechsel kamen Inge Kirchberger, Hans-Joachim Böttcher und Wolfgang Breitensträter hinzu. Damit sind alle sechs möglichen Sitze des Verwaltungsrats besetzt.

Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung fand, wie gefordert, eine Neuwahl von Verwaltungsräten statt. Es sei vereinbart, über das Ergebnis noch einen Tag Stillschweigen zu bewahren, erklärte Zierer. Daniela Fino, Verwaltungsleiterin der Diakonie, begründete dies damit, dass noch eine juristische Prüfung erforderlich sei. Nach deren Abschluss werde der Diakonieverein die Information dazu nachliefern.  

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