„Technisch ein Schwachsinn“: keine geeigneten Flächen für Windkraft in Bad Heilbrunn da

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Dass das Thema Windkraft in vielen Gemeinderäten auf der Tagesordnung steht, liegt am „Wind-an-Land-Gesetz“, das seit 2023 gilt. © Julian Stratenschulte/dpa

Die Bad Heilbrunner Gemeinderäte halten es für äußerst unwahrscheinlich, dass auf dem Gemeindegebiet mal größere Windräder entstehen werden.

Bad Heilbrunn – Die einhellige Meinung im Gemeinderat Bad Heilbrunn: Alle in einer Untersuchung vorgeschlagenen Flächen sind komplett ungeeignet – allein schon aus topografischen Gründen.

Dass das Thema Windkraft in vielen Gemeinderäten auf der Tagesordnung steht, liegt am „Wind-an-Land-Gesetz“, das seit 2023 gilt. Es soll den Ausbau der Windenergie beschleunigen. Laut Landesentwicklungsplan müssen bis Ende 2027 alle Regionen im Freistaat 1,1 Prozent ihrer Fläche als Vorrangfläche für Windenergie festlegen. Bis 2032 sollen es 1,8 Prozent sein.

Im Planungsausschuss der Region 17 wurde, wie berichtet, vor einigen Wochen eine Untersuchung vorgestellt, welche Flächen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen für den Bau von Windrädern infrage kommen. Ergebnis: Auf dem Heilbrunner Gemeindegebiet wäre grundsätzlich eine 64 Hektar große Fläche nördlich und unterhalb des Stallauer Ecks geeignet. Infrage käme auch ein 20 Hektar großer Bereich südlich der Bundesstraße 472 zwischen Hollerkopf und Enzenauer Kopf.

Es handelt sich nur um eine Vorab-Information der Gemeinderäte, erläuterte Geschäftsführer Hans Keller. Die Gremien sollen eine Rückmeldung geben, welche Flächen weiter überplant werden können oder ob gewichtige Argumente gegen Windräder sprechen.

Die Idee ist nett, aber ich glaube nicht, dass irgendjemand Windräder auf einen Berg stellt.

„Die Idee ist nett, aber ich glaube nicht, dass irgendjemand Windräder auf einen Berg stellt“, kommentierte Bürgermeister Thomas Gründl. „Das macht überhaupt keinen Sinn.“ Windräder könnten nicht mit dem Hubschrauber auf einen Berg gebracht werden, und der Transport über Forstwege sei ebenfalls nicht möglich. Skeptisch äußerte sich auch Josef Schröfl.

Die eingezeichneten Flächen lägen mitten in einem Schutzwald. Der Bereich müsse gerodet werden – was Landwirten beispielsweise verboten ist. „Außerdem müssten kilometerlange Leitungen verlegt werden – das wäre technisch ein Schwachsinn“, gab Anton Krinner zu bedenken.

Josef Schwaller stufte den Bau eines Windrads auf dem Stallauer Eck als „gewaltigen Eingriff in die Natur“ ein. Die Gemeindeverwaltung soll nun eine entsprechende Stellungnahme verfassen.

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