„Mehr als überrascht“: Kinosommer in Fürstenfeld mausert sich zum Filmfestival

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Fürstenfeldbruck
  4. Fürstenfeldbruck

Kommentare

Viele Filmfans schauten heuer fast täglich beim Kinosommer vorbei. Mit dem Kinopass konnte man sich das am Eingang abstempeln lassen. © Andreas Daschner

Kein neuer Eberhofer-Film als Besuchermagnet, kleine Filme anstatt Blockbuster und eine durchwachsene Wettervorhersage: Der Kinosommer stand heuer unter weniger guten Sternen. Umso mehr überrascht die Bilanz nach zweieinhalb Wochen Freiluftkino. Tickets mussten sogar nachgedruckt werden.

Fürstenfeldbruck - Seit über 20 Jahren veranstaltet Tom Blum den Fürstenfelder Kinosommer. So auch in den letzten zweieinhalb Wochen. Und trotzdem ist er nach all der Routine bei der Bilanz - während er mit seinem Team alles abbaut - mehr als überrascht. „Es waren mehr Leute als letztes Jahr da. Es freut mich maßlos“, sagt Blum.

Denn noch vor einigen Wochen überwog die Skepsis beim Blick auf den 21. Kinosommer. Für die 18 Tage Freiluft-Kino war das Wetter mit Sonne und Regen eher durchwachsen angesagt. Dazu kam, dass heuer kein neuer Eberhofer-Krimi herausgekommen ist. Der war in den vergangenen Jahren immer der Kassenschlager schlechthin in Fürstenfeld. Der Kinosommer stand also unter schlechten Vorzeichen.

Kinopass: Ansturm auf die Stempelkarte

Blum startete dennoch am 31. Juli durch, mit dem Eberhofer-Streifen „Rehragout-Rendezvous“ von 2023 in seinen diesjährigen Kinosommer. Und nicht nur der lockte zahlreiche Menschen in den Stadtsaalhof. Knapp 6000 Besucher kamen in den gut zweieinhalb Wochen vorbei. Ein Großteil kam sogar mehrmals. „Der Kinopass wurde über alle Maße genutzt. Wir mussten sogar nachdrucken“, sagt Blum erfreut.

Mit dem Kinopass können Kinosommer-Fans sich jeden Besuch abstempeln lassen. „Nach sieben Stempeln gibt es einen freien Eintritt.“ Heißt: Der achte Film-Sommerabend ist gratis. „Einige Leute haben erzählt, dass sie jeden Abend kommen und es für sie wie Urlaub ist“, berichtet Blum. „Das ist für uns das größte Lob.“ Und von diesen Stammgästen würden es immer mehr werden. „Der Kinosommer hat so immer mehr Filmfestival-Charakter“, sagt der Organisator erfreut.

Das Urlaubsgefühl wurde durch das Wetter, das obendrein noch mitgespielt hat, verstärkt. „Es war jeden Abend warm. Ich habe in kurzer Hose durchgehalten – und das habe ich noch nie geschafft“, sagt Blum.

Kinosommer: Mix aus großen und kleinen Filmen

Ebenfalls neu war heuer, dass vermehrt kleine Filme auf dem Programm standen, anstatt jeden Tag ein Blockbuster. Das lag am Streik der Autoren in Hollywood. Doch auch diese Änderung in der Ausrichtung des Kinosommers entpuppte sich zum Renner. „Wir hatten noch nie so gleichmäßig gute Zahlen“, sagt Blum. Kleine Filme wie die österreichische Produktion „Andrea lässt sich scheiden“ zogen demnach genauso Filmfans an wie die US-amerikanische Science-Fiction-Komödie „Ghostbusters – Frozen Empire“. „Das hätte ich so nicht erwartet“, sagt Blum.

Einen großen Unterschied gibt es beim Blick auf die Besucherzahlen also nicht. Die drei Filme mit den meisten Zuschauern waren laut Blum „Die einfachen Dinge“, „Eine Million Minuten“ und der Streifen vom letzten Abend „Ich – Einfach unverbesserlich 4“.

Abwechslung bewährt sich

Für den nächsten Kinosommer wird Organisator Blum sehr wahrscheinlich wieder auf den Mix aus kleinen und großen Filmen zurückgreifen. „Wir versuchen, beim Kinosommer Abwechslung zu bieten. Wenn das dann funktioniert und wir von allen Seiten Komplimente erhalten – dann ist das mehr als alles andere ein Erfolg.“

Eine große Hilfe bei der Filmauswahl sei stets seine Frau. „Sie bringt quasi die weibliche Note mit rein. Da bin ich sehr dankbar.“ Ebenso dankbar ist Blum seinem achtköpfigen Team und nicht zuletzt den zahlreichen Sponsoren des Kinosommers aus Landkreis und Region. „Ohne die wäre das nicht finanzierbar.“

Auch interessant

Kommentare