„Wertigkeit der Anlage amtlich bestätigt“: Ehrenmal der Luftwaffe ist jetzt ein Denkmal

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Eine Gedenkzeremonie am Ehrenmal mit Soldaten der Bundeswehr. Die Gedenkstätte liegt in der Nähe des Fliegerhorsts. © Eduard Wagner/Bundeswehr

Im Hintergrund wurde länger darum gerungen, jetzt es gelungen: Das Ehrenmal der Luftwaffe am Fliegerhorst steht unter Denkmalschutz.

Das Ehrenmal der Luftwaffe an der Lützowstrasse wird als bedeutendes Baudenkmal in die bayerische Denkmalliste aufgenommen. Dies teilte kürzlich Detlef Knipping vom Landesamt für Denkmalpflege der Stadt Fürstenfeldbruck mit. Das Amt entsprach damit einer Initiative der Stadträte Georg Jakobs und Klaus Wollenberg. „Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, die Wertigkeit dieser großartigen Anlage amtlich bestätigt zu haben“, sagte Georg Jakobs auf Tagblatt-Anfrage.

Anliegen der Stadträte

Ein wichtiges Anliegen war den Stadträten, dass das Ehrenmal nicht „im Prozess der Fliegerhorst-Konversion verloren geht“. Der hohe Unterhaltsaufwand dieses, im Mai 1966 an die Luftwaffe übergebenen Ehrenmals sei unbestritten. Allerdings möchte der CSU-Stadtrat die Stadt nicht allzu stark eingebunden wissen. Denn mit dem Rasenmähen sei es bei dem, mit der Denkmalfestsetzung verbundenen, dauerhaften Erhalt nicht getan. „Hier sehe ich vor allem die Bundesrepublik als Grundeigentümer in der Verantwortung“, so Jakobs. 

Begründung des Amts

„Das Ehrenmal mit zugehöriger Parkanlage ist ein Gesamtkunstwerk des nicht zuletzt für die Nachkriegsmoderne in Hannover bedeutenden Architekten Ernst Zinsser und des bekannten Landschaftsarchitekten Ludwig Roemer“, schreibt das Landesamt in seiner Begründung. An dem Betonmonument mit kreisrundem, nach außen abgeböschten Kragen treffen sich jährlich Bürger und Militär, um der Toten beider Weltkriege, der Opfer der Luftfahrt sowie der toten Kameraden der Luftstreitkräfte zu gedenken. Dies wird auch wieder im November 2024 und aller Voraussicht nach auch noch 2025 so stattfinden.

Die Entstehung des Ehrenmals

Das außerhalb des Fliegerhorstes Fürstenfeldbruck gelegene Luftwaffen-Ehrenmal ist die zentrale Gedenkstätte der deutschen Luftwaffe. Die Idee zu ihrer Errichtung ging 1955/1956 von ehemaligen und aktiven Soldaten aus, die sich 1957 in der „Stiftung Luftwaffen-Ehrenmal„ zusammenfanden, wie die Bundeswehr erklärt.

Der Standort Fürstenfeldbruck sei bewusst in der Nähe zur „Wiege der Luftwaffe“ gewählt worden, da hier 1956 die ersten deutschen Kampfflugzeuge an die Luftstreitkräfte der nur ein Jahr zuvor gegründeten Bundeswehr übergeben wurden. Am 24. September im Jahr 1961 fand die feierliche Grundsteinlegung des Ehrenmals statt, das am 18. November 1962 durch den zweiten Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Werner Panitzki, eingeweiht wurde.

Der Kern des Denkmals

In den Denkmalskern, einem Quader mit einem eingelassenen stilisierten Eisernen Kreuz, wurde ein Behälter eingelassen, in dem sich neben einer kurzen Geschichte des Standortes Fürstenfeldbruck unter anderem eine Ausgabe des Münchner Merkurs vom 12. Oktober 1963 befand, in der ausführlich über die Feldparade der Bundeswehr in Wunstorf zur Verabschiedung des Bundeskanzlers Konrad Adenauer berichtet worden war, heißt es bei der Bundeswehr

Vereinbarung geschlossen

Am 20. Mai 1966 wurde das Ehrenmal der Luftwaffe übergeben. Seit 1977 findet dort alljährlich am Tag vor dem Volkstrauertag die zentrale Gedenkfeier der Luftwaffe statt, in der der Toten beider Weltkriege, der Opfer der Luftfahrt sowie der toten Kameraden der Luftstreitkräfte, die für die Erhaltung des Friedens ihr Leben in der Bundeswehr gelassen haben, gedacht wird.

Im Oktober 2011 wurde die Schließung des Standortes Fürstenfeldbruck angewiesen. Die Bundeswehr wird den Standort aber wohl erst im Jahr 2023 aufgeben. Stadt und Luftwaffe schlossen 2012 eine Vereinbarung zum dauerhaften Erhalt des Ehrenmals, heißt es bei der Bundeswehr. Außerdem ist geplant, am neuen Standort der Offizierschule in Roth ein neues Ehrenmal der Luftwaffe zu errichten.

Vieles steht schon unter Schutz

Im Fliegerhorst selbst stehen bereits etliche Gebäude unter Denkmalschutz. So etwa der Kilometerbau. Zuletzt war die Offizierschule der Luftwaffe - das blaue Palais - in die Denkmal-Liste aufgenommen worden. Nach aktuellem Stand soll die Bundeswehr den Standort im Jahr 2030 verlassen.

Die Stadt Fürstenfeldbruck möchte das Thema erst einmal intern besprechen. Sie hat bis zum 4. November Zeit, eine Stellungnahme zur Denkmalerhebung abzugeben.

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