Papst schlägt Ukraine „Mut zur weißen Flagge“ im Krieg gegen Russland vor – und erntet wütende Reaktionen

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Die Ukraine muss laut Papst Franziskus in Verhandlungen mit Russland treten, um weiteres Leid für die Bevölkerung zu vermeiden. Ein Appell an Putin bleibt aber aus.

Vatikanstadt – Papst Franziskus hat mit seinen neusten Äußerungen zum Ukraine-Krieg für erhitzte Gemüter gesorgt. In einem Radiointerview mit dem Schweizer Sender RSI habe das geistliche Oberhaupt der katholischen Kirche gesagt, dass er denjenigen für den Stärksten halte, der „den Mut zur weißen Flagge hat“, berichtete Reuters. Kritiker werfen Franziskus nun vor, die Ukraine zur Kapitulation überreden zu wollen, so Newsweek.

„Verhandeln, bevor es noch schlimmer wird“ – Papst rät Ukraine zu Gesprächen mit Moskau

Es sei ein mutiger Schritt zu verhandeln, sagte Franziskus im Interview. „Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut zum Verhandeln haben“, so der Papst. Laut der Nachrichtenagentur Reuters ist es das erste Mal, dass Franziskus öffentlich davon spricht, dass die Ukraine besiegt sei. In der Vergangenheit habe er aber schon mehrfach zu Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine aufgerufen.

Papst Franziskus
Papst Franziskus hat der Ukraine im Krieg gegen Russland zu „Mut zur weißen Flagge“ geraten. © Andrew Medichini/AP/dpa

Zuletzt habee Papst Franziskus im Februar zum Frieden im Ukraine-Krieg aufgerufen, berichtete die Wochenzeitung des Bistums Münster Kirche und Leben. Der Krieg dauere bereits viel zu lange und sorge weltweit für eine Welle der Angst und des Hasses. Im November 2022 hatte er sogar angeboten, selbst nach Kiew zu reisen, nachdem er bereits mehrfach kirchliche Vertreter in die Ukraine entsannt hatte. Nun fordere er erneut, dass die Kriegsparteien „Verhandeln, bevor es noch schlimmer wird“.

„Unsere Flagge weht in zwei Farben. Weiß gehört nicht zu uns“ – Ukraine empört über Papst-Äußerung

Auf die Äußerungen von Papst Franziskus, dass die Ukraine die weiße Fahne im Krieg gegen die Truppen des russischen Präsidenten Wladimir Putin hissen solle, folgten aufgebrachte Reaktionen. Anton Geraschtschenko, ein ukrainischer Regierungsberater, kritisierte, dass „der Papst Putin nicht auffordert, aufzuhören, sondern stattdessen die Ukraine auffordert, die weiße Flagge zu hissen“, berichtete die Bild. Von Wolodymyr Selenskyj, dem Präsidenten der Ukraine, habe es bislang keine Reaktionen auf die Äußerungen des Papstes gegeben.

Die ukrainische Sicherheitsberaterin Maria Avdeeva teilte auf X (vormals Twitter) mit, dass die ukrainische Flagge nur in zwei Farben wehe – „Weiß gehört nicht zu uns“. Auch die Gruppe „Republicans against Trump“, eine Gruppe von Republikanern, die sich gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump engagiert, schrieb auf X: „Wie wäre es, wenn der Papst seinen Einfluss nutzen würde, um Putin aufzufordern, seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen?“.

Auch Polens Außenminister Radoslaw Sikorski hat den Aufruf von Papst Franziskus zu Verhandlungen. „Wie wäre es, wenn man zum Ausgleich Putin ermutigt, den Mut zu haben, seine Armee aus der Ukraine abzuziehen? Dann würde sofort Frieden einkehren, ohne dass Verhandlungen nötig wären“, schrieb Sikorski am Sonntag auf der Plattform X (vormals Twitter). 

Vatikansprecher relativiert Aussagen von Papst Franziskus zum Ukraine-Krieg

In dem Interview habe Papst Franziskus das Wort „Weiße Flagge“ lediglich vom Interviewer aufgegriffen, erklärte Matteo Bruni, ein Sprecher des Vatikans. Mit seinen Äußerungen habe Franziskus lediglich darauf hinweisen wollen, dass es im Ukraine-Krieg ein „Ende der Feindseligkeiten“ brauche und man den Mut aufbringen müsse, in die Verhandlungen um einen Waffenstillstand einzutreten. (nhi/dpa)

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