Amit wird wegen seines Gesichts im Café nicht bedient: „Alle starrten mich an“
Der 35-jährige Amit Ghose lebt mit der genetischen Erkrankung Neurofibromatose Typ 1, die bei ihm zu einer starken Deformation der linken Gesichtshälfte geführt hat. Bereits im Alter von elf Jahren musste ihm ein Auge entfernt werden, seither trägt er eine Prothese. Diskriminierung gehört für Amit seit seiner Kindheit zum Alltag – so auch kürzlich in einem Londoner Café.
Café-Mitarbeiterin verweigert Amit Service
Als Amit das Café betrat, habe er direkt eine unangenehme Atmosphäre bemerkt, wie er der „BBC“ erzählte. Er wurde stark angestarrt. Als ihn dann eine Mitarbeiterin sah, habe sie zu ihm gesagt: „Oh, wir bedienen nicht mehr.“ Laut Amit soll das aber nicht gestimmt haben.
Auch in einem Park sei ihm kürzlich eine demütigende Situation widerfahren. Zunächst hätten Fremde Interesse an ihm und seiner Krankheit gezeigt – doch schnell habe sich herausgestellt, dass sie sich lediglich über ihn lustig machen wollten. „Sie sagten: ‚Oh mein Gott, wenn ich so ein Gesicht hätte wie du, würde ich nicht mal das Haus verlassen.‘“
Solche Vorfälle haben Amit motiviert, das Kinderbuch „Born Different“ zu veröffentlichen. Es soll Kindern vermitteln, dass es vollkommen in Ordnung ist, anders auszusehen oder sich anders zu fühlen.

Jobabsage wegen des Aussehens
Auch eine Frau aus Bayern musste eine besonders verletzende Erfahrung aufgrund ihres Aussehens machen. Nach einer misslungenen Operation ist sie auf einem Auge blind – eine Einschränkung, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erschwert.
Bei einer Bewerbung in einer Metzgerei wurde sie nicht nur abgelehnt, sondern auch offen diskriminiert: Der Inhaber erklärte, er wolle sie wegen ihres Auges nicht einstellen. Trotz dieser Rückschläge zeigt die gelernte Bürokauffrau Durchhaltevermögen – aufgeben kommt für sie nicht infrage.
4 Fakten zu Mobbing
- Systematischer Prozess: Mobbing unterscheidet sich von gelegentlichen Konflikten durch seine systematische und anhaltende Natur. Es zielt darauf ab, das Opfer zu isolieren.
- Am Arbeitsplatz: Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status und Personen mit Migrationshintergrund sind besonders häufig von Mobbing am Arbeitsplatz in Deutschland betroffen. Etwa 8,1 Prozent der sozial schwächeren und 20 Prozent der Betroffenen mit Migrationshintergrund erleben Diskriminierung.
- Mögliche Strafen: Mobbing ist kein eigener Straftatbestand, kann aber strafrechtliche Folgen haben, wenn bestimmte Grenzen überschritten werden. Dazu zählen zum Beispiel Fälle von Beleidigung, Stalking oder Verleumdung. In solchen Situationen können Geld- oder sogar Freiheitsstrafen verhängt werden.
- Selbstbewusstsein: Die Stärkung des Selbstbewusstseins durch Hobbys und soziale Kontakte kann helfen, nicht in eine Opferrolle zu geraten.