Putin-Scherge droht Nato mit Atomschlag: Medwedew will „Frieden durch Angst“

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Dmitri Medwedew poltert in Moskau heftig gegen die Ukraine und den Westen. Der Vertraute von Wladimir Putin verwendet erneut die Atomschlags-Drohung.

Moskau – Er hat es wieder getan. Dmitri Medwedew, enger Vertrauter von Russland-Autokrat Wladimir Putin, hat gegen die Ukraine, gegen deren Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und gegen die Europäische Union (EU) sowie gegen die Verteidigungsallianz Nato ausgeteilt.

Vertrauter von Wladimir Putin: Dmitri Medwedew droht der EU und der Nato

Und das während einer öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung in Moskau, die den Titel „Unsere gefährliche Welt: Wer trägt die Schuld und was ist zu tun?“ trug. Es war ein teils bizarrer Auftritt des sogenannten Stellvertretenden Vorsitzenden des Sicherheitsrates der Russischen Föderation.

„Das Einzige, was sie (den Westen, d. Red.) aufhält, ist die Drohung mit Vergeltungsmaßnahmen – unsere mögliche Antwort auf ihr gepriesenes Prinzip ‚Frieden durch Stärke‘“, meinte Medwedew vor einer riesigen Leinwand, auf der martialisch Atompilze und einstige Mitglieder des deutschen Nazi-Regimes aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges eingeblendet wurden.

Der Putin-Vertraute Dmitri Medwedew drohte in seiner nächsten Inszenierung einmal mehr der Nato.
Der Putin-Vertraute Dmitri Medwedew drohte in seiner nächsten Inszenierung einmal mehr der Nato. © IMAGO / SNA

Putin-Intimus Medwedew behauptet: Nato und die EU wollen Russland schaden

Angst funktioniere immer noch, sagt Medwedew laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass weiter. Der 59-jährige frühere russische Ministerpräsident zitierte den einstigen sowjetischen Außenminister Andrej Gromyko (1957 bis 1985): „Zehn Jahre Verhandlungen sind besser als ein Tag Krieg. Die strikte Einhaltung dieser Doktrin hat der Menschheit Leben gegeben. Darüber hinaus ist sie Teil unserer Weltanschauung geworden.“ Gromyko war einst zugleich als harter Verhandler bekannt.

Laut Tass wetterte Medwedew dann gegen den Westen: „Auf der anderen Seite wehten andere politische Winde: Erpressung, Einmischung in innere Angelegenheiten, der berüchtigte gewaltsame Frieden. All dies wurde als Hauptinstrument der Kommunikation mit Russland erfunden, nur um uns zu schaden.“ Die staatliche Nachrichtenagentur nannte als Adressaten seiner drastischen Worte explizit jenen Westen, womit die EU und die Nato gemeint sein dürften.

Die beiden größten Atommächte, die Russische Föderation und die USA, sind zur Zusammenarbeit verdammt, sonst wird sich die Welt völlig instabil anfühlen.

Russland-Scherge Dmitri Medwedew: US-Präsident Donald Trump wird bei Auftritt verhöhnt

Damit nicht genug: „Die beiden größten Atommächte, die Russische Föderation und die USA, sind zur Zusammenarbeit verdammt, sonst wird sich die Welt völlig instabil anfühlen“, erklärte der Putin-Intimus ferner. Während er referierte, wurde hinter ihm auch die Szene aus der Vatikanstadt eingeblendet, als US-Präsident Donald Trump und Selenskyj in Italien miteinander über eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg sprachen.

Brisant: Beide Staatsoberhäupter wurden dabei als Comedy-Puppen dargestellt, wobei die Selenskyj-Figur regelrecht an die frühere Muppet Show erinnerte. Medwedew sprach (mutmaßlich) von der EU und Großbritannien stattdessen als „verängstigte Satelliten, die auf globaler Ebene nichts entscheiden, aber trotzdem die Wangen aufplustern und alle möglichen bösen Dinge tun“. Damit wollte er offenbar darauf anspielen, dass die EU-Staaten und London anfangs nicht Teil der Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg waren.

Wegen Nato-Betritt: Dmitri Medwedew droht Schweden und Finnland

Zuletzt hatten indes die USA und Europa je einen Ukraine-Friedensplan vorgelegt. Länder, die der Nato beitraten, würden automatisch zum Ziel der russischen Streitkräfte, drohte Medwedew dagegen weiter, „einschließlich möglicher Vergeltungsschläge und sogar einer nuklearen Komponente“. Als bislang letzte Länder hatten sich Schweden und Finnland wegen der russischen Aggression für einen Nato-Betritt entschieden.

Finnland wurde im April 2023 offiziell Teil des Militärbündnisses, Nachbar Schweden im März 2024. Beunruhigend: Laut Wall Street Journal (WSJ) lässt das russische Regime bei Petrosawodsk, nur rund 160 Kilometer östlich der finnischen Grenze, derzeit wohl einen Militärstützpunkt erheblich erweitern. Medwedews Worte waren die nächste Drohgebärde. (pm)

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