Hitzefalle Auto: So schnell kann es für Kinder gefährlich werden – das ist im Ernstfall zu tun

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Hitzefalle Auto: So schnell kann es für Kinder gefährlich werden – das ist im Ernstfall zu tun

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Viele Autofahrer unterschätzen im Sommer häufig die Hitze im Auto. Dabei kann es bis zu 60 Grad warm werden. Was zu beachten ist.

München – Sonne satt und extreme Hitze: Steigen die Temperaturen in Richtung 30 Grad und mehr, fühlen sich viele Menschen bei der Sommerhitze nicht mehr wohl. In Griechenland kostete die Hitzewelle in diesem Jahr bereits mehreren Touristen das Leben. Auch in Italien brachte „Minos“ bereits eine „höllische Hitze“ ins Urlaubsland. Das Wetter in Deutschland bleibt derzeit dagegen eher wechselhaft.

Wenn es in der Wohnung unerträglich heiß wird, können einfache Tipps Abhilfe schaffen. Das Auto kann im Sommer aber die größte Hitzefalle sein. Laut dem Automobilclub ADAC sollten sich daher Kinder und Tiere niemals alleine im geparkten Auto aufhalten, auch nicht für wenige Minuten –denn das kann lebensgefährlich sein.

Ein Kind schaut durch ein halb geöffnetes Fenster eines Autos.
Hitzefalle im Auto: Im Sommer sollten sich Kinder niemals alleine im Fahrzeug aufhalten © Wavebreakmedia/ Micro/ Imago

Kinder bei Hitze im Auto lassen: Viele Autofahrer unterschätzen die Gefahr

Forschungsergebnisse einer US-Studie zeigten, dass heiße Autos in nur einer Stunde tödliche Temperaturen erreichen können. „Bei einer Außentemperatur von 28 Grad Celsius wird es im Auto schon nach 20 Minuten bis zu 42 Grad warm, bei geschlossenen Fenstern bis zu 45 Grad“ so der ADAC Hessen-Thüringen e.V. Auch Temperaturen von 60 Grad Celsius seien keine Seltenheit.

Gerade wenn die Temperatur im Auto dank Klimaanlage angenehm kühl ist, wird die Stärke der Sonnenstrahlen oft unterschätzt. Neugeborene und Kinder sind hitzeempfindlich und können im Gegensatz zu Erwachsenen ihre Körpertemperatur nicht ausreichend regulieren. „Sie haben noch keine gut ausgebildeten und trainierten Schweißdrüsen und schwitzen darum weniger“, erklärt die Polizei Sachsen. Steigt die Körpertemperatur über 40 Grad Celsius, wird es lebensgefährlich für Kinder: Der Organismus erleidet einen Hitzeschlag, oder Kreislaufkollaps, der zu körperlichen Schäden führen kann.

Lebensgefährliche Temperaturen: Diese Sofortmaßnahmen müssen im Ernstfall ergriffen werden

Wenn das Kind einen Hitzeschlag erleidet, handelt es sich um einen medizinischen Notfall. An diesen Symptomen erkennen Sie laut dem ADAC einen Hitzeschlag bei Kindern:

  • Hochroter Kopf (später graue bis bläuliche Gesichtsfarbe)
  • Gerötete, trockene, heiße Haut
  • Stumpfer Gesichtsausdruck
  • Körpertemperatur über 40 Grad
  • Schnelle, flache Atmung
  • Evtl. Bewusstlosigkeit, Krämpfe

Zeigt das Kind die oben genannten Anzeichen, sollten folgende Sofortmaßnahmen getroffen werden:

  • Das Kind an einen möglichst kühlen, schattigen Ort bringen.
  • Beengende oder zu warme Kleidung entfernen.
  • Beine des Kindes hochlegen
  • Das Kind mit lauwarmen Wasser kühlen.
  • Ist das Kind bei Bewusstsein, ihm etwas zum Trinken geben.
  • Bei Bewusstlosigkeit das Kind in eine stabile Seitenlage legen und durchgehend Puls und Atmung kontrollieren.
  • Sollte das Kind nicht mehr atmen, sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen.

Ein Kind solchen Gefahren auszusetzen, wird nach Angaben der Polizei Sachsen als Straftat bewertet. Demnach machen sich Erwachsene in diesem Fall der Körperverletzung und Kindesmisshandlung strafbar.

Hitzewelle in beliebten europäischen Urlaubszielen

Bei strahlendem Wetter ist Sonnencreme unverzichtbar. Welches Sonnenschutzmittel das Beste ist, hat die Stiftung Warentest kürzlich geprüft. Gerade beim Autofahren denken die wenigsten daran, die Haut vor UV-Bestrahlung zu schützen.

Zwar bieten die Frontscheiben im Auto nach Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) weitestgehend Schutz vor UV-A- und UV-B-Strahlung, nicht jedoch die Seitenscheiben. Gerade die UV-A-Einstrahlung verursacht dem BfS zufolge vorzeitige Hautalterung und im schlimmsten Fall Hautkrebs. Wer demnächst in Griechenland oder in der Türkei seinen Sommerurlaub verbringt, sollte die Verhaltenstipps der lokalen Behörden beachten. (vw)

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