Deutschlands größte Rezession seit 100 Jahren – CDU-Regierung „ganz klar“ ein Ausweg aus der Wirtschaftskrise?

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2024 war ein schwaches Jahr für die deutsche Wirtschaft. Auch im Jahr 2025 sieht es nicht besser aus – Ökonomen haben klare Forderungen und hoffen auf eine Partei.

Berlin – Für Deutschland bessert sich die wirtschaftliche Aussicht auch nicht im kommenden Jahr. In seiner neuen Konjunkturprognose geht das Handelsblatt Research Institute (HRI) davon aus, dass die deutsche Wirtschaft auch im Jahr 2025 um 0,1 Prozent schrumpfen wird. Das wäre das dritte Jahr ohne wirtschaftliches Wachstum. Wichtige Unternehmensführer sind beunruhigt – und legen ihre Hoffnung in die Hände einer Partei.

Deutschlands Wirtschaft in der Krise – „Fortsetzung der Stagnation“ auch 2025?

„Die deutsche Wirtschaft steckt in ihrer größten Krise der Nachkriegsgeschichte. Pandemie, Energiekrise und Inflation haben die Deutschen im Schnitt ärmer gemacht“, resümierte Handelsblatt-Chefökonom Bert Rürup. Er rechne mit keiner Besserung. Auch Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, hatte im Jahr 2024 eine ähnliche Bilanz gezogen. Für das neue Jahr sei nicht viel zu erwarten, sagt Michael Hüther. „Keine Trendwende der Konjunktur, eher eine Fortsetzung der Stagnation.“

Containerbahnhof in Frankfurt
Der deutschen Wirtschaft geht es schlecht – auch 2025 ist keine Besserung in Sicht. Wäre eine CDU-Regierung die Lösung? © Etienne Dötsch/dpa

Die Inflation wird nach Einschätzung des HRI sowohl 2025 als auch 2026 über der Zwei-Prozent-Marke bleiben. Die Inflationsrate in Deutschland lag im Oktober 2024 bei zwei Prozent. Im September und August 2024 lag sie noch unter zwei Prozent (1,6 Prozent im September) und 1,9 Prozent im August 2024.  

Viele Unternehmen waren insolvent – bittere Bilanz für 2025

Besonders beunruhigend war im Jahr 2024 die Insolvenzwelle in Deutschland. Viele Traditionsunternehmen waren betroffen und mussten einen Insolvenzantrag einreichen. 2024 gab es fast ein Viertel mehr Firmenpleiten in Deutschland als ein Jahr zuvor. Und im nächsten Jahr könnten die Zahlen auf Rekordniveau steigen. „Die Woge wird zur Welle, das wird sich 2025 verstetigen“, sagte der Geschäftsführer der Wirtschaftsauskunftei Creditreform, Bernd Bütow im Jahr 2024.

Im zu Ende gegangenen Jahr gerieten etliche große Unternehmen in Schieflage: Galeria Karstadt Kaufhof, FTI Touristik, Esprit Europe. Das Gros der Insolvenzen waren Creditreform zufolge jedoch erneut Firmen mit höchstens zehn Beschäftigten: 81,4 Prozent über alle Branchen hinweg. Insgesamt 320.000 Arbeitsplätze hierzulande sind demnach im Jahr 2024 durch Unternehmensinsolvenzen bedroht oder weggefallen. Besonders in der Automobilindustrie – prominente Beispiele für massiven Stellenabbau sind VW, sowie die Autozulieferer Bosch und ZF Friedrichshafen.

Dunkelflaute und hohe Strompreise belasten die deutsche Wirtschaft zusätzlich

Wie das HRI erwartet, dürften 2025  im Jahresmittel drei Millionen Menschen arbeitslos gemeldet sein, 2026 werden es dann 3,06 Millionen Menschen sein. 

Auch Dunkelflauten werden die deutsche Wirtschaft weiterhin stark belasten. Die jüngste Dunkelflaute war verantwortlich für die exorbitanten Strompreise, weil in dem Zustand nur in sehr geringen Mengen Energie aus Solar und Wind erzeugt werden kann. Deutschland importiere allerdings Strom meistens während dieser Dunkelflauten, wenn die Energie extrem teuer ist, so das HRI. Dies drücke die Handelsbilanz.

Kurswechsel für deutsche Wirtschaft gefordert – Hoffnung auf CDU-Regierung

Angesichts der auch im Jahr 2025 andauernden Wirtschaftsflaute fordern Ökonomen einen Kurswechsel und umfassende Reformen von einer neuen Bundesregierung. Im Vordergrund steht die Forderung nach weniger Bürokratie, geringeren Steuern und billigerem Strom. Eine neue Regierung solle ihre Agenda nach der Maxime „Wirtschaft first“ ausrichten, so DIHK-Präsident Peter Adrian. „Unser Land muss nach Jahren des Stillstands endlich wieder auf einen Wachstumspfad kommen.“ 

Martin Herrenknecht, Chef der Herrenknecht AG, wünscht sich „ganz klar eine Regierung unter CDU-Führung“. Es sei „höchste Zeit, dass Deutschland wieder zum Wachstumsmotor Europas wird – mit einer Regierung, die Probleme pragmatisch löst, statt sie mit ideologiegetriebener Symbolpolitik zu überdecken“, sagte Herrenknecht zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zudem wünscht sich Herrenknecht eine Abschaffung des Bürgergeldes, um dafür Arbeitnehmer stärker zu honorieren. 

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