Alpenregionstreffen der Schützen: 9000 Teilnehmer und Lob für „wahre Europäer“

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Die Schützen boten ein buntes Bild mit Fahnen und Monturen. © Klaus Munz

Das Wetter spielte weiß-blau mit: Rund 9000 Schützen feierten in Garmisch mit einem großen Festzug ihr Alpenregionstreffen. Sie wurden für ihren Beitrag für Weltoffenheit und zu Europa gewürdigt.

GAP - Die Wettervorhersage ließ hoffen. Nach regnerischen Tagen war für vergangenen Sonntag, den Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 27. Alpenregionstreffens der Schützen aus Tirol und Bayern in Garmisch-Partenkirchen, weiß-blauer Himmel angesagt. Denn das Wetter entscheidet letztlich mit über den Erfolg dieser hochkarätigen Großveranstaltung. Es wurde ein prächtiges Fest mit rund 9000 Teilnehmern – darunter auch Schützenvereine aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

Das Wetter spielte weiß-blau mit: Rund 9000 Schützen feierten am Sonntag in Garmisch mit einem großen Festzug ihr Alpenregionstreffen. Sie wurden für ihren Beitrag für Weltoffenheit und zu Europa gewürdigt.

Hauptmann Thomas Maurer von der ausrichtenden Garmischer Gebirgsschützenkompanie war mit seinen unzähligen Helfern sichtlich erleichtert, dass die etwa 9000 Schützen aus Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol, sowie aus Bayern, am Sonntag einen wunderschönen Tag vor der Traumkulisse des Wettersteinmassivs erlebten. Sie feierten zusammen Gottesdienst und zogen mit einem gigantischen fast zweistündigem Festzug durch den Ortsteil Garmisch Tausende von Zuschauern in ihren Bann.

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Beeindruckende Kulisse: Die Kompanie aus Lana schoss den Ehrensalut. © Klaus Munz

Auf einer riesigen Wiese hinter dem Alpspitzbad feierte der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx zunächst den feierlichen Gottesdienst, festlich von der Garmischer Musikkapelle unter Leitung von Josef Ostler untermalt. Lang und prominent war auch die Gästeliste. Allen voran Landtagspräsidentin Ilse Aigner, der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der Staatsminister für Europaangelegenheiten, Eric Beißwenger, sowie Alexander Dobrindt als Vertreter des Bundestages, nebst Vertretern der Kommunalpolitik und des öffentlichen Lebens. Von Tirol verweilten Rosmarie Pamer (Landeshauptmann-Stellvertreterin) nebst den Repräsentanten der Tiroler Schützenbünde unter den Ehrengästen.

1978 war Premiere des Treffen

In seinem Grußwort erinnerte Landeshauptmann Martin Haberfellner vom veranstaltenden Bund der Bayerischen Gebirgsschützen an die Erfolgsgeschichte „Alpenregionstreffen“. Denn das erste dieser Art fand 1978 in Mutters statt, seit Jahrzehnten treffen sich nunmehr im Zwei-Jahres-Rhythmus die Schützen wechselweise in den beteiligten Ländern. „Noch vor dem Schengen-Abkommen hatten wir bereits Gegensätze überwunden“, lobte Haberfellner.

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Kardinal Reinhard Marx zelebrierte den Gottesdienst und hielt die Festpredigt. © Klaus Munz

Kardinal Marx erinnert an Kriege

Salutschüsse, die festliche Fanfare der Kapelle leiteten zum Gottesdienst mit der Schwindhackl-Messe über. In seiner frei gehaltenen Predigt erinnerte Kardinal Marx an kriegerische Auseinandersetzungen gerade zwischen den Tirolern und Bayern. Kriege bezeichnete er als „schlimmste Geisel der Menschheit, sie sind und bleiben eine Tragödie“. Seine Worte verband er auch mit einem Aufruf, sich nicht der Wahl des Europaparlaments zu verweigern. „Denn ihr Gebirgsschützen seid wahre Europäer, jedoch ist Europa auch zerbrechlich, die Nationalismen nehmen überhand“.

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Mit Schwegelpfeifen und Gesang waren die Spielleute des Tiroler Bataillons Hörtenberg unterwegs © Klaus Munz

Treffen sei „Bekenntnis zur Heimat“

Anschließend stellte Bürgermeisterin Elisabeth Koch die „große Ehre“ heraus, eine Veranstaltung dieser Bedeutung ausrichten zu dürfen. Die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner betonte den Sinn der Zusammenkunft zur „Bekenntnis zur Heimat“, Landrat Anton Speer bedankte sich insbesondere für den großen organisatorischen Einsatz, sprach von der Weltoffenheit und dem gleichen Menschenschlag, den alle Schützen der Alpenheimat verbindet. Der Landeskommandant der Tiroler Schützen, Roland Seppi, erinnerte ebenfalls an die europäische Einigung, die dem Land „innertirolisch gut getan habe“. Europaminister Beißwenger die „große Botschaft, die von diesem Alpenregionstreffen ausgeht.“

Prächtige Fotomotive für Zuschauer

Kurz nach 13 Uhr war es soweit: Ein kilometerlanger Festzug kam in Gang. Reiter, Festkutschen, unzählige Trommler-, Spielmannszüge und Musikkapellen zogen durch den Ortsteil Garmisch. Am dichtesten war das Zentrum mit der Fußgängerzone vom Marienplatz zum Richard-Strauss-Platz belagert. Von der Teilnehmerzahl war es mit Sicherheit der größte Aufmarsch, den Garmisch-Partenkirchen bisher erlebte. Nach den Welschtirolern folgte der Block des Südtiroler Schützenbunds, dann die Nord- und Osttiroler. Unzählige Handys der begeisterten Zuschauer hielten diese schönen Momente fest.

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Die Garmischer Kompanie mit Hauptmann Thomas Maurer zieht als letzte Kompanie an der Ehrentribüne vorbei © Klaus Munz

Gerade die Tiroler Schützen in ihrer farbenfrohen Montur waren begehrte Fotoobjekte. Oftmals in Fünfer-Reihen marschierten sie mit Trommlern und Musikkapellen auf, die großen Hüte mit dem aufwändigen Federschmuck, die feschen Marketenderinnen boten ein phantastisches Bild.

Garmischer Schützen bildeten Schluss

Im letzten Block marschierten dann die Bayerischen Kompanien auf. Vom Balkon des Landratsamts über der Ehrentribüne informierte Elisabeth Rehm-Wank über die Zusammensetzung der einzelnen Bünde. Zum Schluss dann der Gastgeber: Stark und mit dem abschließenden blumengeschmückten Festwagen zogen die Garmischer Schützen dem Festgelände zu. Ganz in der Gewissheit, dass das 27. Alpenregionstreffen als gelungene Veranstaltung in die Kompaniegeschichte eingehen wird. Klaus Munz

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