Experten finden rotes Haar - Flohmarkt-Schnäppchen entpuppt sich als 15-Millionen-Dollar-Gemälde

Auf einem einfachen Flohmarkt in Minnesota hat ein anonymer Antiquitätensammler 2019 ein lange verschollenes Kunstwerk von Vincent van Gogh entdeckt. Er kaufte es für weniger als 50 Dollar (48 Euro). Der wahre Wert des Gemäldes liegt jedoch bei rund 15 Millionen Dollar (14,4 Millionen Euro).

Fünf wichtige Informationen über Vincent van Gogh

  • Vincent Willem van Gogh ist am 30. März 1853 in Groot-Zundert in den Niederlanden geboren und am 29. Juli 1890 in Auvers-sur-Ois in Frankreich gestorben: Sein Leben war von vielen Höhen und Tiefen geprägt.
  • Er gilt als einer der Begründer der modernen Malerei: Sein Hauptwerk greift stilistisch den Realismus, den Naturalismus und den Impressionismus auf; zugeordnet wird es dem Post-Impressionismus.
  • Es übte starken Einfluss auf nachfolgende Künstler aus, vor allem auf die Expressionisten.
  • Nach dem Wissensstand von 2021 hinterließ er über 900 Gemälde und über 1000 Zeichnungen. Die Gemälde entstanden überwiegend in den letzten zehn seiner 37 Lebensjahre.
  • Während er zu Lebzeiten nur ein Bild an die Künstlerin Anna Boch verkaufen konnte, erzielen seine Werke seit den 1980er-Jahren bei Auktionen Rekordpreise.

Expertenteam bestätigt Echtheit des Van-Gogh-Gemäldes

Ein Experten-Team aus New York, bestehend aus Restauratoren, Wissenschaftlern und Historikern konnte jetzt die Authentizität des Gemäldes beweisen, weil sie in der Farbe ein rotes Haar fanden, das nachweislich aus dem Frankreich des frühen 19. Jahrhunderts stammt. Das ist der Farbton der Locken des verstorbenen Künstlers. 

Außerdem konnten die Experten auch das rote Pigment des Gemäldes mit einer im späten 19. Jahrhundert in Südfrankreich verwendeten Farbmarke vergleichen.

van Gogh Kunstwerk
Das wertvolle Ölgemälde zeigt einen Pfeife rauchenden Fischer. Experten konnten es durch ein rotes Haar van Gogh zuordnen. LMI Group International

Ölportrait entstand, als van Gogh in einer psychiatrischen Klinik war 

Das bisher unbekannte impressionistische Ölporträt zeigt einen Pfeife rauchenden Fischer. In der rechten unteren Ecke ist das Wort „Elimar“ hingekritzelt. Es entstand 1889 - im selben Jahr, in dem van Gogh in einer psychiatrischen Klinik in Südfrankreich sein Meisterwerk „Die Sternennacht“ malte, wie „ArtNews.com“  berichtete.

„Ich war beeindruckt von dem, was ich sah“, sagte Maxwell Anderson, ein ehemaliger Kurator des Metropolitan Museum of Art gegenüber dem „Wall Street Journal“. Er erklärte weiter, dass die Lachfalten, die das Gesicht des Fischers umrahmten, van Gogh-ähnlich waren. 

Fischer könnte ein spirituelles Selbstporträt des Malers sein

„Dieses bewegende Abbild verkörpert van Goghs wiederkehrendes Thema der Erlösung, ein Konzept, das in seinen Briefen und seiner Kunst häufig diskutiert wird“, so Anderson in einer Erklärung. Durch den Namen Elimar schaffe van Gogh eine Art spirituelles Selbstporträt, das es dem Betrachter ermöglicht, den Maler so zu sehen, wie er in Erinnerung behalten werden möchte.

Das Gemälde muss noch vom Van Gogh Museum in Amsterdam akzeptiert werden, bevor es offiziell als authentisch anerkannt wird.

Händler kauft auf Flohmarkt Gemälde und steht vor 399.900-Prozent-Gewinn

Immer wieder entpuppen sich günstige Bilder vom Flohmarkt als wertvolle Gemälde. Im Oktober letzten Jahres entdeckte ein Kunsthändler auf einem Flohmarkt in den Hamptons ein Gemälde, das er für 50 Dollar erwarb. 

Nach eingehenden Recherchen stellte sich heraus, dass es sich um ein bedeutendes Werk handelt, das bei einer Auktion bis zu 200.000 Dollar erzielen könnte. Das Gemälde „Masset, Q.C.I.“ von Emily Carr stammt aus dem Jahr 1912. Das Heffel Fine Art Auction House in Vancouver bestätigte die Authentizität und den hohen Wert des Bildes.