Vorzeitiger Saisonstart: „Leinen los“ für die Schifffahrt auf dem Tegernsee

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Einen frischen Anstrich bekommt gerade die „MS Wallberg“, eines der Schiffe der Flotte auf dem Tegernsee. Hier erneuert Andreas Feichtner den Namensschriftzug. Das Schiff hat bis Ende März noch Schonfrist. © Thomas Plettenberg

Das gute Wetter macht‘s möglich: Die Seenschifffahrt in Tegernsee startet bereits an diesem Wochenende mit einem Soft-Opening in die Saison.

Tegernsee - Die Winterpause ist offiziell noch nicht beendet, und auch der Frühjahrsfahrplan tritt erst ab 29. März in Kraft. Dennoch heißt es bei der Seenschifffahrt in Tegernsee ab dem kommenden Wochenende (8./9. März): „Leinen los“. „Da das Wetter bereits ziemlich gut ist, werden wir ab Samstag mit einem kleinen Soft-Opening starten“, verkündet Stephan Herbst, Betriebsleiter der Schifffahrt Tegernsee. Eines der kleinen Schiffe, entweder die „MS Kreuth“ oder die „MS Gmund“, soll dann zur 60-minütigen südlichen Rundfahrt über Tegernsee, Bad Wiessee und Rottach-Egern ablegen.

Steg an der Seesauna in Tegernsee wurde umfangreich saniert

Bis es nach der Winterpause, die immer am Dreikönigstag beginnt, wieder richtig losgeht, müssen die Mitarbeiter noch alle Renovierungsarbeiten zu Ende bringen – draußen an den Stegen und drinnen in den Bootshäusern unterhalb der Point. Am Steg für die großen Rundfahrten am Tegernseer Rathaus etwa musste das hölzerne Geländer komplett erneuert werden. Umfangreich saniert wurde laut Betriebsleiter auch der Steg an der Seesauna. Der Steg am Rottacher Strandbad bekam ebenfalls eine neue Absturzsicherung.

Die TÜV-Prüfer kommen zur Hauptuntersuchung nach Tegernsee

Drinnen im Dock in den Bootshäusern durfte sich die „MS Wallberg“, das mit 87 Jahren mit Abstand älteste Schiff der Tegernseer Flotte, einer Verschönerung unterziehen. „Es wurde gerade frisch lackiert und darf demnächst wieder ins Wasser“, beschreibt Herbst die Arbeiten. „Dann steht für vier von fünf Schiffen in den nächsten Wochen noch der TÜV an.“ Mehrere Tage seien im März für die Hauptuntersuchung nötig.

Ab Juli 2026 soll das erste Elektro-Schiff auf dem Tegernsee verkehren

Spätestens ab 1. Mai läuft der Betrieb dann wieder auf vollen Touren. „Und zwar heuer noch ganz analog“, sagt der Betriebsleiter mit Blick auf die vom Freistaat beschlossene Elektrifizierung. Ab Juli 2026 soll die elektrobetriebene „EMS Gmund“ die alte „MS Gmund“ (Baujahr 1968) ersetzen. Den Bau des innovativen und auch mit Blick auf Komfort und Barrierefreiheit gut ausgestatteten Schiffs hat der Freistaat bereits bei der Lux Werft und Schifffahrt GmbH in Auftrag gegeben. Die Rede ist langfristig von zwei vollelektrischen Fahrgast-Schiffen, starten wird der Umstieg aber zunächst mit einem.

Schifffahrt am Tegernsee muss Ladeinfrastruktur schaffen

Dass die nötigen Umbauten bis dahin alle erledigt sind, hält Herbst aufgrund der vielen benötigten Genehmigungen für eher unwahrscheinlich. Erst Ende 2024 hatte sich der Stadtrat erstmals mit dem Vorhaben und der Änderung des Bebauungsplans befasst – und es einstimmig befürwortet. Geplant ist unter anderem, das südliche Bootshaus abzureißen und durch zwei Außenstellplätze mit Ladeinfrastruktur zu ersetzen. Nötig ist auf alle Fälle die Ladeinfrastruktur. Auf die Flachdächer der Werkstatt- und Verwaltungsgebäude soll eine aufgeständerte PV-Anlage kommen, auch ein Stromspeicher oberhalb des Geländes ist nötig. „Die Lademöglichkeit muss vorhanden sein“, sagt Herbst. „Denn geparkt werden kann das Schiff in jedem Fall.“

gr

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