Nach Wahlrechtsreform - Vier Wahlkreise sind im Bundestag überhaupt nicht mehr vertreten

23 Gewinner eines Wahlkreises werden wegen des neuen Wahlrechts dennoch nicht in den Deutschen Bundestag einziehen. Wie aus dem vorläufigen amtlichen Endergebnis der Bundeswahlleitung hervorgeht, betrifft dies vor allem Politiker der CDU, aber auch einzelne von CSU, AfD und SPD. Ihre Wahlkreise liegen mehrheitlich in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern, einzelne im Osten und einer auch ganz im Norden. In diesen Wahlkreisen wird nun kein Direktmandat vergeben. 

Das liegt an der Wahlrechtsreform, die zum ersten Mal greift. Demnach ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Kandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls geht der Wahlkreis leer aus. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag damit nur noch 630 Abgeordnete statt aktuell 733.

Gänzlich ohne Vertretung im Bundestag werden künftig aber nur vier Wahlkreise sein - drei davon in Baden-Württemberg (in folgender Liste gefettet). In 19 der 23 Wahlkreise, deren Erstplatzierte nicht in den Bundestag einziehen, waren auch Kandidatinnen und Kandidaten angetreten, die nun über die Landesliste einziehen.

Folgende Kandidaten ziehen nicht direkt in den Bundestag ein

Schleswig-Holstein

  • Wahlkreis 1 Flensburg – Schleswig - Petra Nicolaisen (CDU)

Mecklenburg-Vorpommern

  • Wahlkreis 14 Rostock - Landkreis Rostock II - Steffi Burmeister (AfD)

Bremen

  • Wahlkreis 54 Bremen I - Ulrike Hiller (SPD)

Brandenburg

  • Wahlkreis 58 Oberhavel – Havelland II - Andreas Galau (AfD)

Sachsen-Anhalt

  • Wahlkreis 71 Halle - Alexander Raue (AfD)

Sachsen

  • Wahlkreis 151 Leipzig I - Christian Kriegel (AfD)

Hessen

  • Wahlkreis 169 Schwalm-Eder - Anna-Maria Bischof (CDU)
  • Wahlkreis 181 Frankfurt am Main I - Yannick Schwander (CDU)
  • Wahlkreis 182 Frankfurt am Main II - Leopold Born (CDU)
  • Wahlkreis 183 Groß-Gerau - Marcus Kretschmann (CDU)
  • Wahlkreis 185 Darmstadt - Astrid Mannes (CDU) - kein Vertreter im Bundestag

Rheinland-Pfalz

  • Wahlkreis 202 Trier - Dominik Sienkiewicz (CDU)
  • Wahlkreis 204 Mainz - Ursula Groden-Kranich (CDU)
  • Wahlkreis 206 Ludwigshafen/Frankenthal - Sertac Bilgin (CDU)

Bayern

  • Wahlkreis 218 München-Süd - Claudia Küng (CSU)
  • Wahlkreis 243 Nürnberg-Nord - Sebastian Brehm (CSU)
  • Wahlkreis 251 Augsburg-Stadt - Volker Ullrich (CSU)

Baden-Württemberg

  • Wahlkreis 259 Stuttgart II - Maximilian Mörseburg (CDU) - kein Vertreter im Bundestag
  • Wahlkreis 274 Heidelberg - Alexander Föhr (CDU)
  • Wahlkreis 275 Mannheim - Melis Sekmen (CDU)
  • Wahlkreis 277 Rhein-Neckar - Moritz Oppelt (CDU)
  • Wahlkreis 282 Lörrach – Müllheim - Stefan Glaser (CDU) - kein Vertreter im Bundestag
  • Wahlkreis 290 Tübingen - Christoph Naser (CDU) - kein Vertreter im Bundestag