„Putin ist krank vor Macht“ – Reaktionen zur Russland-Wahl
Reaktionen zur Russland-Wahl: Steinmeier will Putin nicht gratulieren
Russland steht nach der organisierten Wiederwahl von Wladimir Putin in der Kritik. Die nationalen und internationalen Reaktionen auf das Ergebnis zur Wahl.
- Nach Putins Wahl-Sieg: Medwedew droht dem Westen
- Wahlen in Russland: Wladimir Putin fährt gewünschtes Rekord-Ergebnis ein
- Wahl als „Farce“: Im Ausland wird der Kremlchef für die Abstimmung kritisiert
Update vom 17. März, 21.15 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will nach Angaben seiner Sprecherin keine Glückwünsche an den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu dessen Wiederwahl nach der Wahl in Russland übermitteln. „Es wird kein Schreiben an Putin geben“, sagte Sprecherin Cerstin Gammelin dem Tagesspiegel am Sonntagabend, nachdem es am Abend erste Ergebnisse der Russland-Wahl gegeben hatte.
In einer zuvor von ihr auf der Plattform X (ehemals Twitter) verbreiteten Erklärung des Bundespräsidenten heißt es: „Heute denke ich an die Menschen in Russland, die dort für Freiheit und Demokratie kämpfen und in ständiger Gefahr vor Putins Regime leben. Wir vergessen diese Mutigen nicht.“ Sprecherin Gammelin schrieb dort außerdem von den „sogenannten Präsidentschaftswahlen in Russland“. Das Auswärtige Amt wählte am Sonntag eine ähnliche Formulierung. Auf X schrieb das Ministerium: „Die Pseudowahlen in Russland sind weder frei noch fair, das Ergebnis überrascht niemanden.“
Nawalny-Team zu Russland-Wahl: „Erfundene Prozentzahlen“
Update vom 17. März, 21.01 Uhr: Das Team des in russischer Haft gestorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hat die Teilergebnisse der Präsidentschaftswahl in Russland infrage gestellt, wonach Kreml-Chef Wladimir Putin knapp 88 Prozent der Stimmen erhalten hat. „Die für Putin erfundenen Prozentzahlen haben eindeutig nichts mit der Wirklichkeit zu tun“, erklärte Leonid Wolkow am Sonntag im Onlinedienst Telegram. Wolkow war einer der engsten Vertrauten und unter anderem früherer Stabschef von Nawalny.
Medwedew ätzt nach Wahl in Russland gegen den Westen
Update vom 17. März, 20.46 Uhr: Putins Schergen bringen sich in Stellung: Nach der von Manipulationsvorwürfen überschatteten Wahl in Russland sieht der Kreml wenig Grund zur internationalen Entspannung. Im Gegenteil, nur wenige Minuten nach der Bekanntgabe eines ersten Ergebnisses verhöhnte Dimitri Medwedew den Westen: „Herzlichen Glückwunsch an alle Feinde Russlands wegen Wladimir Putins brillanten Sieg“, schrieb der frühere Präsident auf X. In den vergangenen Wochen und Monaten war der russische Politiker wiederholt mit unverhohlenen Drohungen gegen den Westen in Erscheinung getreten.
Erstmeldung: Moskau – Die Wahl in Russland ist abgeschlossen: Ersten offiziellen Teilergebnissen zufolge erhielt Kreml-Chef Wladimir Putin bei dem Urnengang knapp 88 Prozent der Stimmen. Damit ist eine weitere sechsjährige Amtszeit des russischen Machthabers gesichert. Es gab keine ernsthaften Gegenkandidaten für Putin, nicht nur deshalb wird die Wahl im Ausland heftig kritisiert.
Selenskyj zur Russland-Wahl: Putin ist machthungriger Diktator
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete Putin als machthungrigen „Diktator“. „Jedem in der Welt ist klar, dass diese Person – so wie es in der Geschichte oft passiert ist – einfach krank vor Macht ist und alles tun wird, um für immer regieren zu können“, erklärte Selenskyj in Onlinediensten.

Reaktionen auf Putin und die Wahl in Russland: Selenskyj wird deutlich
Mit Blick auf die russische Invasion seiner Heimat und den nunmehr über zwei Jahre dauernden Krieg forderte Selenskyj Gerechtigkeit. „Es muss eine gerechte Vergeltung für alles geben, was russische Mörder in diesem Krieg und im Interesse von Putins lebenslanger Macht getan haben“, sagte er. „Er hat nur vor einer Sache Angst – vor der Gerechtigkeit.“ Zu den Forderungen der Ukraine für ein Friedensabkommen mit Moskau gehört unter anderem, dass sich die Verantwortlichen in Politik und Militär Russlands vor einem internationalen Gericht verantworten sollen.
Polen zu Putins Präsidentschaftswahl: Wahl in Russland „nicht legal, frei und fair“
Nach Bekanntgabe erster Teilergebnisse der Präsidentenwahl in Russland hat Polen die Abstimmung als „nicht legal“ kritisiert. „Russlands Präsidentschaftswahl ist nicht legal, frei und fair“, erklärte das Außenministerium in Warschau am Sonntagabend. Die Wahl sei „unter scharfen Repressionen“ und in besetzten Teilen der Ukraine unter Missachtung internationalen Rechts abgehalten worden. (cgsc mit dpa und afp)