Nach Özdemir-Artikel - „Will dich f…“: Journalistin geißelt sexuelle Belästigungen durch migrantische Männer

. Da hat Cem Özdemir in ein Wespennest gestochen Der Grüne Landwirtschaftsminister schrieb vor einigen Tagen einen Gastkommentar in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Darin berichtet er von den schlechten Erfahrungen, die seine Tochter in Berlin macht. Sie und ihre Freundinnen würden öfter „von Männern mit Migrationshintergrund unangenehm begafft oder sexualisiert“.  Es gab viel Kritik. Özdemir bediene damit rassistische Narrative und helfe der AfD. Aber es gibt auch viel Zustimmung für Özdemir. Rückendeckung erfährt der Minister ausgerechnet aus der migrantischen Community.

Die Journalistin Ninve Ermagan, in Deutschland geboren und aufgewachsen, Tochter assyrischer Christen, legt in der gleichen Zeitung nochmal mit einem sehr deutlichen Text nach. Sie beschreibt sich als Frau, die sich gerne sehr freizügig kleide, weil sie das in ihrer Familie nicht durfte. Und dann erzählt sie, was ihr in deutschen Städten, etwa in Frankfurt, in Schwimmbädern oder Einkaufsstraßen passiere: „Es sind fast ausschließlich Männer mit Migrationshintergrund, die mir hinterherrufen, mich verfolgen und mir Fragen stellen. Wenn ich sie abweise, reagieren sie mit Aggression. Kürzlich verfolgte mich einer, der mich nach meinem klaren Nein anschrie: „Warum hast du kein Interesse? Ich will dich doch ficken!“ Ich floh, suchte Schutz bei einem Sicherheitsmann, bis der Fremde verschwand.“ 

„Wir haben ein Problem mit Männern aus patriarchalisch geprägten Ländern“

Freundinnen, die ebenfalls migrantischen Hintergrund hätten, würden ihr ähnliche Erlebnisse schildern. „Es sind keine Einzelfälle.“ Ermagan verbindet ihre Schilderungen mit einem klaren Appell an die deutsche Politik und Gesellschaft: „Wer mit offenen Augen durch die Welt läuft, sollte sich eingestehen, dass wir ein Problem mit Männern aus patriarchalisch geprägten Ländern haben, die oft von einem reaktionären Frauenbild geprägt sind und in einer Gesellschaft aufwachsen, in der Sexualität tabuisiert und unterdrückt wird, weil außereheliche sexuelle Aktivitäten tabu sind. Es ist eine laute Minderheit, die uns liberalen Mi­granten schadet.“    

Ermagan prangert die „progressive Linke“ an, die glaube, „dass sie Migranten einen Gefallen tun, wenn sie diese Themen unter den Teppich kehren. Doch damit verhöhnen sie nur die Seite der Opfer“.  Die junge Journalistin und Feministin bekommt auf „X“ reichlich Feedback zu ihrem Text. So schreibt Minister Özdemir: „Danke, Ninve Ermagan für diesen mutigen und aufrüttelnden Text.“  Und der ZDF-Moderator Mitri Sirin, der selbst türkisch-syrische Wurzeln hat, applaudiert mit den Worten: „Bravo, Ninve Ermagan.“  Es gibt aber auch Personen, die schon Özdemirs offene Worte hart kritisiert hatten. So zum Beispiel die Journalistin und Autorin Annika Brockschmidt. Sie schrieb auf X: „Die ‚Sorge um die Tochter‘ wegen ‚illegaler Migranten‘ ist nun wirklich das sexistischste, rassistischste Klischee schlechthin. Und: nichts anderes wird seit Monaten in sämtlichen deutschen Medien durchgespielt, rauf und runter. So zu tun, als sei das nicht der Fall, ist bizarr.“ 

Vater von ermordeter Ann-Marie macht Özdemir und Grünen bittere Vorwürfe

Der Beitrag von Özdemir hat im Übrigen auch andere Opfer von migrantischer Gewalt auf den Plan gerufen. So schrieb Michael Kyrath, der Vater der 2023 in Brokstedt von einem staatenlosen Palästinenser erstochenen Ann-Marie, einen offenen Brief für ein Online-Portal. Gerichtet an Özdemir heißt es darin: „Vor Kurzem wären solche Forderungen in Ihren Augen noch rechtsradikal und damit indiskutabel gewesen. Doch kaum trifft es Sie selbst, nachdem Ihre Tochter belästigt wurde, dreht sich Ihre Meinung um volle 180 Grad. Willkommen in der realen Welt der normalen Bürger, Herr Minister!“ Bei ihm hätten sich über 300 Elternpaare gemeldet, die in den letzten fünf Jahren ihre Kinder verloren haben, so Kyrath. „Was uns alle eint, sind fünf Eckpunkte: 1. Immer das gleiche Täterprofil, 2. Immer das gleiche Tatwerkzeug, 3. Immer die gleichen Tatmotive, 4. Immer der nahezu gleiche Tathergang und 5. immer die gleichen Floskeln der verantwortlichen Politiker nach einer solchen Tat!“ 

Kyrath wirft an Özdemir vor, dass sich nach dem Mord an seiner Tochter kein Politiker der Grünen derart exponiert, wie Sie es jetzt für Ihre Tochter tun. „Im Gegenteil! Man hat uns wissen lassen, wir sollten darauf achten, dass der Mord an unserer Tochter nicht von Rechtsradikalen missbraucht wird!“ Sein bitteres Fazit: „Wäre Ihnen diese Erkenntnis früher gekommen und hätten sie etwas unternommen, könnten viele unserer Kinder noch leben.“