Monsignore Waldschütz legt noch ein Jahr drauf

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Walter Waldschütz (r.), hier bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde von Puerto Rico in Argentinien, wo er ein Kinderdorf ins Leben gerufen hat, macht als Tegernseer Pfarrer erstmal weiter. © Waldschütz-Stiftung

Auf Bitten des Ordinariats verlängert Monsignore Walter Waldschütz (72) seinen Dienst als Leiter des Pfarrverbands Tegernsee-Egern-Kreuth bis Juni 2026. Ob es sein Amt danach noch geben wird, ist offen.

Tegernsee – Das Erzbischöfliche Ordinariat hat eine Sorge weniger. Man sei sehr dankbar, so ein Sprecher, dass Pfarrer Walter Waldschütz als Leiter des Pfarrverbands Tegernsee-Egern-Kreuth sich bereiterklärt habe, seinen Dienst um ein weiteres Jahr zu verlängern. Wie berichtet, endet die bisherige Anordnung am 30. Juni 2025. Auch das läuft schon unter Nachspielzeit. Üblicherweise treten Pfarrer mit 70 Jahren in den Ruhestand. Monsignore Waldschütz hat am 28. Juni dieses Jahres seinen 72. Geburtstag gefeiert.

Dienst bereitet ihm immer noch Freude

„So lange mir der liebe Gott die Gesundheit lässt, bin ich gerne bereit“, erklärt Waldschütz. Der Dienst bereite ihm nach all den Jahren immer noch viel Freude, zumal er mit einem wunderbaren Team arbeiten könne. Er habe im Ruhestand ohnehin weiter aktiv bleiben wollen, da könne er auch gerne noch an seinem Platz bleiben. Aber er klebe auch nicht daran, versichert der Geistliche. Wenn sich ein Nachfolger für sein Amt am Tegernsee finde, werde er diesem auf keinen Fall im Wege stehen.

Verantwortliche haben Zeit gewonnen

Die Frage seiner Nachfolge treibt den Pfarrer schon seit einer ganzen Weile um – und nicht nur ihn. So stehen die Strukturen der Pfarrverbände insgesamt auf dem Prüfstand. Die Frage, ob der Pfarrverband Tegernsee-Egern-Kreuth nach dem Abschied des bisherigen Leiters Bestand hat, kann der Sprecher des Ordinariats noch nicht beantworten: „Die Entscheidung ist noch nicht gefallen.“ Mit der Zusage von Waldschütz, ein weiteres Jahr anzuhängen, haben die Verantwortlichen Zeit gewonnen. „So können wir in Ruhe überlegen, wie es strukturell weitergeht“, meint der Ordinariatsvertreter. Man werde sich sehr intensiv damit befassen.

Ein einziger Pfarrverbandsleiter fürs gesamte Tegernseer Tal?

Waldschütz, der sich schon als Holzkirchner Pfarrer stark in der Jugendarbeit engagiert und im argentinischen Puerto Rico ein Kinderdorf gegründet hat, hatte sich schon zu Jahresbeginn beim Ordinariat erkundigt, ob sein Posten wieder so ausgeschrieben wird wie im Stellenplan vorgesehen. Da waberte schon einige Zeit die Sorge durch die Pfarrei, dass es am Ende nur einen einzigen Pfarrverbandsleiter fürs gesamte Tegernseer Tal geben könnte. Denkbar wäre, dass der Pfarrverband Tegernsee-Egern-Kreuth, den von Pfarrer Stephan Fischbacher geführten Verbänden Gmund-Bad Wiessee und Waakirchen-Schaftlach zugefügt wird. Ein so großes Gebiet wäre nach Ansicht von Waldschütz für einen Pfarrer nur mit Hubschrauber und Schnellboot zu betreuen. „Ich will, dass es hier gut weitergeht“, betont er. Allerdings wisse er um den Priestermangel. „In diesem Jahr hatten wir wohl nur zehn Neupriester.“

Es werde sicher nicht leicht sein, Kandidaten für die Nachfolge des Monsignore zu finden, meint auch der Ordinariatssprecher. Oft sei eine ganze Personal-Rochade nötig, um eine Lösung zu erarbeiten. Eine Tendenz für die Neustrukturierung könne er noch nicht nennen: „Wir brauchen noch Zeit.“

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