Ex-Vertrauter vermutet bei Trump bewusstes Spiel mit Hitler-Zitaten: „Er weiß genau, was er tut“

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Zuletzt ist Donald Trump mit einem Zitat aus Adolf Hitlers „Mein Kampf“ aufgefallen – sein Ex-Kommunikationsdirektor sagt, er wähle solche Worte bewusst.

Es ist nicht das erste Mal, dass Donald Trump für Verwirrung sorgt. Auf einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Iowa hat der Ex-Präsident zunächst bestritten, Adolf Hitlers „Mein Kampf“ je gelesen zu haben. Gleichzeitig wiederholte er seinen Satz, dass Einwanderer „das Blut unseres Landes vergiften“ würden – eine Formulierung, wie sie Adolf Hitler ebenfalls verwendet hatte.

Die Aussagen von Trump sind offenbar bewusst gewählt, sagt Anthony Scaramucci, sein ehemaliger Kommunikationsdirektor. Trump wisse sehr wohl, was er sagt. „Er gibt Dinge von sich, sozusagen mit gespaltener Zunge. Er sagt eine Sache und sagt dann: ‚Oh je, ich wusste gar nicht, dass das aus diesem Buch stammt‘. Aber er weiß, dass es davon ist“, sagte Scaramucci im Sender CNN. „Er weiß genau, was er tut, es ist sehr gut durchdacht.“

Donald Trump wählt Formulierung, die an Adolf Hitler erinnert

In letzter Zeit hat Trump verstärkt gegen Einwanderer gehetzt und behauptet, sie würden das Blut der Nation vergiften“ – eine Formulierung, die an Hitlers antisemitische Äußerungen erinnert. Trump hat behauptet, er zitiere Hitler nicht, obwohl seine ehemalige Frau Ivana Trump in einem wieder aufgetauchten Interview behauptete, dass Trump eine Kopie von Hitlers Reden neben seinem Bett aufbewahre.

Scaramucci glaubt nicht, dass Trump „Mein Kampf“ gelesen hat. Er sagte vielmehr, er denke nicht, dass „dieser Typ jemals ein Buch gelesen hat“. Er meinte allerdings: „Jemand hat das für ihn geschrieben und wusste, dass Hitler das gesagt hat, und hat es in die Rede eingebaut.“

Donald Trump feiert einen kleinen Sieg vor dem Supreme Court, der ihm zumindest etwas mehr Zeit verschafft.
Donald Trump (Archivbild) hat bei seinem Wahlkampfauftritt in Waterloo in Iowa irritiert. © Charlie Neibergall/dpa

Ex-US-Präsident Donald Trump erzielt Teilerfolg vor Gericht

Unterdessen konnte Trump erneut einen Sieg für sich verbuchen. Der Oberste Gerichtshof der USA teilte am Freitag (22. Dezember) mit, sich vorerst nicht mit der Frage der Immunität Trumps zu befassen. Damit dürfte der Anfang März geplante Termin für den Wahlbetrugsprozess gegen Trump in der US-Hauptstadt Washington nicht mehr zu halten sein. Die Entscheidung ist ein großer Schlag für Sonderermittler Jack Smith, der Trump wegen seiner Versuche, das Wahlergebnis der Präsidentenwahl 2020 zu kippen, angeklagt hat. Unterdessen ist neues Tonmaterial aufgetaucht, das belegen soll, wie Trump nach der Wahl Druck auf Wahlhelfer ausgeübt hat.

Trump, der noch mit weiteren strafrechtlichen Anklagen konfrontiert ist, will für die Republikaner noch einmal ins Weiße Haus einziehen. Der 77-Jährige führt in parteiinternen Umfragen mit Abstand – die Vorwahlen für die Kandidatur beginnen in wenigen Wochen. Bisher deutet alles auf eine Neuauflage des Wahlkampfs zwischen Trump und dem amtierenden Präsidenten Joe Biden hin. Trump setzt darauf, die Prozesse gegen ihn bis nach der US-Wahl 2024 zu verzögern. Sollte er gewinnen, könnte er seinen Justizminister auffordern, die Ermittlungen auf Bundesebene gegen ihn einzustellen. (erpe/dpa)

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