„Nie aufgeben“: Rollstuhlfahrerin berichtet vom Weg zu ihrer Drillings-Mutterschaft

Stephanie und Ryan Woodward aus Rochester in New York wollten schon immer Kinder bekommen. Doch als Rollstuhlfahrer waren sie laut „People“ auf dem Weg zur Familienbildung mit vielen Hürden konfrontiert. 

Die Rollstuhlfahrer waren bei der Familienplanung mit vielen Hürden konfrontiert

Nach ihrer Hochzeit im Jahr 2020 kauften sie ein Grundstück und begannen, sich gleichzeitig um eine Adoption und auch eine natürliche Empfängnis zu bemühen. Beides erwies sich als schwierig. 

Viele Sachbearbeiter stellten ihre Fähigkeit zur Adoption in Frage, weil sie Rollstuhlfahrer sind, obwohl sie sich ausdrücklich für die Adoption von Kindern mit Behinderungen interessierten. Darüber hinaus hatten sie Probleme mit der Fruchtbarkeit. 

Schließlich wandten sie sich einer IVF-Behandlung zu. Das ist eine Reproduktionstechnik, bei der eine Eizelle außerhalb des Körpers mit einer Samenzelle befruchtet wird. Der entstandene Embryo wird dann in die Gebärmutter eingesetzt. Der zweite Embryonentransfer funktionierte zwar, doch ihre Tochter wurde tot geboren, was für das Paar ein großer Schock war. Auch ein dritter und ein vierter Transfer führten zu einer Fehlgeburt.

Beim fünften Versuch hatte Stephanie schon fast keine Hoffnung mehr

Als der fünfte Transfer anstand, unterstützte die Fruchtbarkeitsklinik die beiden zwar immer noch, wurde aber realistischer, was die Zukunft betraf. Zu diesem Zeitpunkt begann Stephanie, ihre Fruchtbarkeitsbemühungen online zu veröffentlichen, damit Familie und Freunde ihre Reise verfolgen konnten.

„Wir haben uns weiter bemüht, weil ich nicht aufgeben wollte, aber für mich gab es keine Hoffnung mehr“, erklärte Stephanie dem „People“. Trotzdem wollten sie noch einen letzten Versuch wagen. Gleichzeitig wandte sich das Paar an eine Pflegefamilie. Im Januar 2024 bekamen sie einen 6-jährigen Jungen und schließlich auch seinen jüngeren Bruder als Pflegekind.

Plötzlich wurde sie doch schwanger: Und zwar mit Drillingen

Als sie sich gerade als Pflegeeltern einlebten, nahmen die Dinge noch eine unerwartete Wendung. Sie erfuhren, dass der letzte Embryonentransfer erfolgreich war und Stephanie schwanger. Und zwar nicht mit einem Baby, sondern mit drei. „Es war eine Überraschung - eine sehr große, schockierende Überraschung“, betonte die 36-Jährige.

Weil die beiden noch immer große Angst hatten, dass noch etwas passieren könnte und sie die Babys verlieren, erzählten sie zuerst niemandem von der unverhofften Schwangerschaft. Mit der Zeit konnten sie es allerdings nicht mehr verheimlichen. Auch die beiden Pflegekinder sprachen sie schließlich darauf an.

Auf TikTok teilt sie ihren Alltag mit fünf Kindern

Deshalb teilte sie die Nachricht mit ihnen, ihrer Familie und ihrer TikTok-Community, die inzwischen auf mehr als 61.000 Follower angewachsen ist. Dabei bekam sie auch viele Kommentare von Menschen, die bezweifelten, dass die beiden im Rollstuhl gute Eltern sein können.

Zu diesen Menschen sagt Stephanie laut „People“: „Ich hoffte, dass sie lernen und wachsen, indem sie unseren Weg mit uns teilen und sich von vorgefassten Meinungen und Stereotypen befreien, die besagen, dass Menschen mit Behinderungen keine guten Eltern sein können.“

Mit ihren Videos wollen sie Menschen mit Behinderung Mut geben

In der 28. Woche, im Juli 2024, setzten bei Stephanie die Wehen ein und sie musste sich einem Notkaiserschnitt unterziehen. Von da an war es ein langer Weg. Die Babys lagen fast drei Monate lang auf der Neugeborenen-Intensivstation. Doch alle drei schafften es und kamen nach Hause.

Zu Hause bauten sie alles so um, dass sie den Alltag mit drei Babys auch im Rollstuhl gut bestreiten können. Das Alles dokumentierten sie weiter für ihre Follower. „Es gibt Menschen da draußen, die nicht das Selbstvertrauen haben, das Stephanie und ich mit einer Behinderung haben, oder die Unterstützung, die ich als Kind hatte zu sehen, wie zwei Menschen, die mit einer Behinderung aufgewachsen sind, sich dagegen wehren, ist für viele ermutigend“, erklärte Ryan. 

Schwanger mit Drillingen - So läuft die Schwangerschaft ab

Die Wahrscheinlichkeit, Drillinge zu erwarten, liegt nach der sogenannten Hellin-Hypothese bei ca. 0,01 Prozent. In der Realität steigt die Anzahl der Drillingsschwangerschaften jedoch immer weiter an, da beispielsweise künstliche Befruchtungen die Wahrscheinlichkeit für Mehrlingsschwangerschaften erhöhen.

  • Meistens werden Drillinge bereits recht früh in der Schwangerschaft erkannt. Oft sind sie schon beim ersten Ultraschall zwischen der achten und der zwölften Schwangerschaftswoche zu sehen.
  • Für gewöhnlich zählt eine Drillingsschwangerschaft zu den Risikoschwangerschaften, da die Belastung für den Körper der Mutter deutlich erhöht ist.
  • Aufgrund einer höheren Ausschüttung des Schwangerschaftshormons HCG haben Schwangere mit Drillingen vermehrt mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen. Auch andere schwangerschaftstypische Beschwerden wie Bluthochdruck, Darmprobleme oder Rückenschmerzen treten verstärkt auf.
  • Da Sie bei Drillingen einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten ausgesetzt sind, sollten Sie sich besonders viel schonen. Entwicklungsverzögerungen der Babys sind ebenfalls möglich, denn der Platz im Bauch der Mutter ist stark begrenzt.
  • Drillinge entstehen im Prinzip genau wie Zwillinge: Während sich eineiige Zwillinge aus der gleichen Eizelle heraus entwickeln, wurden bei zweieiigen Zwillingen zwei verschiedene Eizellen befruchtet.
  • Bei Drillingen können verschiedene Kombinationen vorkommen, zum Beispiel dreieiige Geschwister oder zweieiige Drillinge, bei denen sich eine von zwei befruchteten Eizellen in zwei Zellen teilt.