Wie viele Stimmen bräuchte die CSU, um alle Wahlkreissieger in den Bundestag zu schicken?
Bei der anstehenden Bundestagswahl greift die Wahlrechtsreform – und einige CSU-Politiker müssen zittern. Außer es kommen genug Zweitstimmen zusammen.
München – Die Wahlrechtsreform ist im Rahmen der Bundestagswahl 2025 ein so wichtiges wie kompliziertes Thema. Doch das Prinzip ist recht einfach: Bringt die CSU in Bayern mehr Wahlkreissieger hervor als durch Zweitstimmen Sitze im Bundestag gewonnen werden, kommen diejenigen Wahlkreissieger mit den prozentual schlechtesten Siegen nicht nach Berlin.
Bis auf 1949 und 2021 gewann die CSU bei den Bundestagswahlen stets alle Wahlkreise. 2025 wären dies 46. Daher ein Gedankenspiel: Wie hoch müsste 2025 der Zweitstimmenanteil der CSU sein, damit alle – vermeintlichen – 46 Wahlkreissieger in den Bundestag ziehen würden?
Zum Thema: Zittern im Freistaat: Schmeißt die Wahlrechtsreform große Politiker aus Bayern aus dem Bundestag?
Gedankenspiel zur Bundestagswahl: Wie viele Zweitstimmen bräuchte die CSU für alle Wahlkreissieger?
Die Ausgangslage lässt sich am Beispiel 2021 gut erkennen: Vor vier Jahren gewann die CSU 45 der 46 Wahlkreise. Bei den Zweitstimmen holte die Partei 31,7 Prozent. Laut BR wären damals neun CSU-Wahlkreissieger nicht in den Bundestag eingezogen.

Nun stellt sich die Frage: Was für ein Ergebnis bei den Zweitstimmen müsste die CSU denn überhaupt einfahren, um alle Wahlkreissieger in den Bundestag schicken zu können? 2021, so schreibt es der BR, hätte die CSU rund 40 Prozent beim Zweitstimmenanteil holen müssen, um ihre 45 Wahlkreissieger in den Bundestag schicken zu können.
Ähnlich sieht es auch für dieses Jahr aus. Etwas mehr als 40 Prozent bei den Zweitstimmen müsste die CSU dem BR zufolge holen, um alle Wahlkreissieger in den Bundestag zu schicken. Doch gewinnt die CSU überhaupt wieder so viele Wahlkreise? Vor allem die Freien Wähler peilen an, gleich mehrere Wahlkreise zu holen.
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Bundestagswahl 2025 in Bayern: Spannende Fragen – und heiße Duelle
Während die Bundestagswahl 2025 spannend genug ist, läuft es auch in Bayern selbst auf einige überaus interessante Duelle hinaus. Zum Beispiel, ob Jamila Schäfer, die für die Grünen 2021 den Wahlkreis München-Süd gewann (und damit seit 1949 zum ersten Mal dafür sorgte, dass die CSU nicht alle bayerischen Wahlkreise holte), ihr Kunststück wiederholen kann.
Oder ob der denkbar knappe Wahlausgang zwischen Grünen-Kandidat Dieter Janecek und CSU-Kandidat Stephan Pilsinger (Wahlkreissieger), die 2021 nur 127 Stimmen trennte, eine Wiederholung erlebt.
Und über alledem schwebt natürlich die Frage: Schafft es die CSU, alle ihre Wahlkreissieger auch in den Bundestag zu schicken? Antworten gibt es ab dem 23. Februar. (fhz)