Katar und Amerikaner waren gewarnt - Irans mögliches Kalkül hinter Angriff auf US-Stützpunkte

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Der Iran hat als Vergeltung für die Bombardierung seiner Atomanlagen den größten US-Militärstützpunkt im Nahen Osten angegriffen. „Die Zahl der eingesetzten Raketen in dieser erfolgreichen Operation entsprach exakt der Anzahl der Bomben, die die USA bei ihrem Angriff auf Irans Nuklearanlagen verwendet hatten“, hieß es in einer Erklärung des iranischen Nationalen Sicherheitsrats nach dem Angriff auf die US-Luftwaffenbasis Al-Hudeid in Katar. Dem Golfemirat zufolge vereitelte die Luftabwehr den Angriff und fing die Raketen erfolgreich ab, es gab keine Verletzte.

Gegenschlag zeigt: Teheran will keine weitere Eskalation

Der Gegenschlag des Irans - sollte er mit dieser Aktion abgeschlossen sein - erweckt den Eindruck, dass Teheran nicht an einer weiteren Eskalation gelegen ist. Laut einem Bericht der „New York Times“ hatte der Iran die katarischen Behörden im Voraus über die bevorstehenden Angriffe informiert. Katar wiederum informierte die Amerikaner. 

Der Iran habe symbolisch zurückschlagen müssen - dies allerdings derart, dass allen Seiten ein Ausweg offen stehe, schrieb die Zeitung. Das Kalkül Teherans: Mit dem Gegenschlag will man sich den Weg zur Deeskalation öffnen.

Iranische Beamte hätten dies als eine ähnliche Strategie wie 2020 beschrieben: Damals hatte der Iran den Irak vorgewarnt, bevor er nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani ballistische Raketen auf einen amerikanischen Stützpunkt im Irak abfeuerte.

Experte: Iran ist relativ vorsichtig vorgegangen

So schätzt es auch der Sicherheits- und Terrorismusexperte Peter Neumann ein. Er sagt im ARD-Brennpunkt: "Man muss schon zugeben, dass der Iran relativ vorsichtig vorgegangen ist bisher -bei dem was sich abzeichnet. So viele Raketen abgeschossen wie die Amerikaner vor zweieinhalb Tagen. Teheran hat diesen Angriff angekündigt und hat den Angriff auf Ziele gerichtet, die gut von der Luftabwehr beschützt sind. Also könnte es sein, dass der Iran dadurch sozusagen ein Signal setzen möchte, wir haben vergolten, aber wir wollen auch keine Eskalation."

Neumann sagt, dass wenn bei Irans Angriff tatsächlich keine Amerikaner zu Schaden gekommen sind, dann könnte es tatsächlich zu einer Deeskalation kommen.

Ein israelischer Repräsentant sagte mehreren Medien, der Iran habe insgesamt zehn Raketen auf US-Ziele in Katar abgefeuert. Katar hatte kurz vor den Angriffen die Sperrung seines Luftraums mitgeteilt. Augenzeugen in Doha berichteten, dass zwei Minuten lang Explosionsgeräusche zu hören gewesen waren. Am Himmel seien Flugobjekte geflogen.