Herber Verlust für die Ukraine: Russland vernichtet wieder eine F-16 – Pilot stirbt
Herber Verlust für die Ukraine: Russland vernichtet F-16-Kampfjet – Pilot stirbt
Die F-16 gilt in der Ukraine als Wunderwaffe gegen Russlands Armee. Jetzt hat das russische Militär erneut eine dieser Kampfjets abgeschossen.
Kiew – Ein ukrainischer Kampfpilot ist offiziellen Angaben zufolge bei einem Einsatz mit einem westlichen Kampfjet des Typs F-16 ums Leben gekommen. „Heute ist bei einem Kampf in einer F-16 Kapitän Pawlo Iwanow getötet worden“, bestätigte Präsident Wolodymyr Selenskyj und kündigte eine Untersuchung des tragischen Vorfalls an. „Militärbeamte haben die notwendigen Berichte zu dieser Kampfsituation vorgelegt. Wir ermitteln alle Umstände“, sagte er weiter. Die Antwort der Ukraine werde stark und präzise sein. Postum verlieh Selenskyj Iwanow den Titel „Held der Ukraine“.
Ähnlich äußerte sich die ukrainische Luftwaffe auf ihrem Telegram-Kanal. „Wir sprechen der Familie von Pawlo unser tiefstes Beileid aus. Er wurde im Kampf getötet, als er sein Heimatland gegen die Besatzer verteidigte“. Jetzt soll eine behördenübergreifende Kommission die Ursachen des F-16-Unglücks untersuchen.
Ukraine bekommt August 2024 erste F-16
Die Ukraine hatte im Sommer 2024 die ersten der lange geforderten F-16-Kampfjets erhalten. Die Maschinen aus US-Produktion wurden von Belgien, den Niederlanden, Dänemark und Norwegen geliefert. Später erhielt die Ukraine auch französische Mirage-Flugzeuge. Kiew nutzt die Kampfjets vor allem zur Abwehr von russischen Raketen- und Drohnenangriffen.
Offiziell gab es keine Angaben zum Schicksal der F-16 selbst. Der ukrainische Dienst der BBC berichtete am Samstagabend aber unter Berufung auf Regierungsquellen, dass das Flugzeug von russischen Raketen über dem Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine abgeschossen worden sei. Damit hätte die Ukraine die zweite der für Kiew so wertvollen Maschinen verloren. Nach dem Verlust der ersten F-16 im Sommer hatte Selenskyj Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk entlassen.
Russland schießt schon August 2024 erste F-16 ab
Einen ähnlichen Vorfall hatte es bereits im August 2024 gegeben, als die Ukraine ihr ersten F-16-Kampfjet verlor. Dies geschah bei der Abwehr eines russischen Angriffs am 26. August. Bekanntlich war die F-16 dabei, feindliche Ziele abzuschießen, und verlor auf dem Weg zu einem neuen Ziel die Kommunikation. Daraufhin stürzte die F-16 ab, und der Pilot kam ums Leben, schreibt das ukrainische Nachrichtenprotal RBC. Später wurde bekannt, dass es sich bei dem verstorbenen Piloten um den erfahrenen Flieger Oleksii Mes handelte. Auch ihm verlieh Selenskyj posthum den Titel „Held der Ukraine“.
Erst vor wenigen Wochen hat die Ukraine weitere F-16-Kampfjets erhalten. Bei einer Video-Pressekonferenz am 19. März sagte Selenskyj, sein Land habe „mehrere“ weitere F-16-Kampfflugzeuge erhalten. „Mehrere F-16 sind in die Ukraine geflogen. Ich sage Ihnen nicht, wie viele“, fügte er hinzu. Selenskyj machte auch keine Angaben dazu, von welchem Land die Kampfflugzeuge geliefert wurden.
F-16 jeden Tag in der Ukraine im Einsatz
Die F-16 ist für die ukrainische Armee sehr wichtig. Wie U.S. Army General Chrisopher G. Cavoli gegenüber europäischen Abgeordneten mitteilte, setzen ukrainischen Streitkräfte die F-16 „jeden Tag“ ein. Ob sie Marschflugkörper abschießen, oder Bombenangriffe am Boden durchführen – die F-16 ist aktiv in die ukrainischen Luftoperationen eingebunden. Gegenüber dem Air & Space Forces Magazine berichtete Cavoli von einer „beträchtlichen Anzahl an Offensiveinsätzen, insbesondere Bombenangriffe im Osten“.
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F-16 bietet Kiews Luftwaffe im Ukraine-Krieg eine Genauigkeit von rund 80 Prozent
Die ukrainische Luftwaffe veröffentlichte erst im Februar ein Interview mit einem ukrainischen F-16 Piloten. Bereits dort wurde die Bedeutung der F-16 hervorgehoben: Über 80 Prozent der abgefeuerten Raketen hätten ihr Ziel erfolgreich getroffen. Die Ziele wären russische Shahed-Drohnen und Marschflugkörper gewesen. Egal ob diese aus der Luft, zu Wasser oder an Land abgefeuert wurden – die F-16 hätte sie ausgeschaltet. (erpe/dpa/AFP)