Kampf gegen russische Sabotage in der Ostsee - Deutschland übernimmt Leitung eines neuen Nato-Kommandos
Deutschland hat angekündigt, bei der Überwachung der Ostsee eine führende Rolle zu spielen. Laut „Telegraph“ übernimmt die Bundeswehr die Verteidigung der Unterwasserkabel, um die wichtige Infrastruktur vor russischer Sabotage zu schützten. Dieses Engagement ist Teil einer neuen Nato-Mission. Ein Kommando, die „Task Force Baltic“ (CTF Baltic), wurde laut „Telegraph“ in Rostock gegründet und wird von Deutschland angeführt. Konteradmiral Stephan Haisch, Leiter des Kommandos, erklärte: „Deutschland ist bereit und willens, Verantwortung für die Ostsee zu übernehmen“. Die Einrichtung des Kommando-Hauptquatiers wurde von Moskau als „Vertragsverletzung“ bezeichnet. Haisch widerspricht und sieht „keine rechtlichen Probleme“. Russische Beamte behaupten, dass die Einrichtung gegen den Vertrag von 1990 verstößt, der die Stationierung neuer Nato-Kräfte im ehemaligen Ostdeutschland verbietet.
Nato-Kommando überwacht täglich tausende Schiffe
Das neue Nato-Kommando besteht aus einem internationalen Team von Seeleuten, darunter aus Estland, Finnland und Polen. Es überwacht laut „Telegraph“ täglich tausende Schiffe, die die Ostsee durchqueren, und sucht nach Anzeichen für Sabotage. Die Herausforderung besteht darin, zwischen zufälligen Fehlern und absichtlicher Sabotage zu unterscheiden. „Es ist sehr, sehr schwierig zu bestätigen, ob ein Schiff ein Kabel absichtlich als Teil eines russischen Plans durchtrennt oder ob es einfach einen Fehler gemacht hat“, erklärte Haisch.
Wer steckt hinter der Sabotage im November?
Die zunehmende Sabotage an Unterseekabeln ist eine ernste Bedrohung für die westlichen Staaten. Im November kam es zu zwei Vorfällen: Ein Telekommunikationskabel zwischen der schwedischen Insel Gotland und Litauen wurden beschädigt, sowie das C-Lion-Kabel zwischen Finnland und Deutschland. Westliche Beamte vermuten, dass ein chinesisches Schiff, möglicherweise im Auftrag Russlands, daran beteiligt war. Peking und Moskau widersprechen dem und behaupten, dass es Unfälle waren. „Wir wissen, was vor sich geht, und wir achten mehr darauf“, so Konteradmiral Haisch.