Große Urlauber-Sorge in Alpenland: Banden haben es auf Touristen abgesehen – „Man hat keine Chance“

  1. Startseite
  2. Welt

Kommentare

An beliebten Touristen-Hotspots in einem Alpenland haben Diebesbanden vor allem Urlauber im Visier. Die Polizei warnt eindringlich – und gibt Tipps.

Bern - Das Berner Oberland ist eine der beliebtesten Urlaubsregionen der Schweiz. Zahlreiche Touristen aus aller Welt reisen jedes Jahr an, um beliebte Reiseziele wie das Jungfraujoch, Grindelwald, den Oeschinensee oder die Orte Interlaken und Thun zu entdecken. Doch aktuell lauert in dem Gebiet eine große Gefahr für die Urlauber: Organisierte Diebesbanden haben eine neue Dimension der Kriminalität erreicht. Die Kantonspolizei Bern konnte bei einer gezielten Aktion zuletzt 20 Taschen- und Trickdiebe festnehmen, die es gezielt auf ahnungslose Touristen abgesehen hatten, wie unter anderem das SRF berichtet.

Das Berner Oberland ist eine beliebte Urlaubsregion: hier der Oeschinensee.
Das Berner Oberland ist eine beliebte Urlaubsregion in der Schweiz: hier der Oeschinensee. (Symbolbild) © Anthony Anex/dpa

Große Urlauber-Sorge in Alpenland: Diebesbanden haben es auf Touristen abgesehen

Die Dreistigkeit der Banden ist dabei erschreckend: Selbst auf dem 3454 Meter hohen Jungfraujoch, dem „Top of Europe“, sind Urlauber nicht sicher vor den Dieben. „Kürzlich wurden einer Frau sogar 6000 Franken auf dem Jungfraujoch gestohlen“, berichtete ein Mitarbeiter der Jungfraubahnen gegenüber dem Schweizer Portal 20min.ch. Die Diebe nutzen laut dem Mitarbeiter das extreme Gedränge an guten Tagen aus, wenn die Touristen „Schulter an Schulter“ stehen. „Bei solchem Andrang ist es unmöglich, die Übersicht zu behalten, da hast du einfach gar keine Chance“, führte er weiter aus.

Die groß angelegte Polizeiaktion im August richtete sich auf Urlaubs-Hotspots in der Schweiz wie Interlaken, Grindelwald, Lauterbrunnen sowie die Aareschlucht und das Jungfraujoch, wie die Berner Zeitung berichtete. Dabei wurden insgesamt 20 Personen aus verschiedenen Ländern festgenommen: zwei Männer und eine Frau aus Pakistan, vier Männer aus Rumänien, drei Männer aus Kroatien und zehn Frauen aus Bosnien.

Diebesbanden in Alpenland gehen professionell vor: „Nicht mal ein Sandwich ist sicher“

Die Banden gehen bei ihren Diebstählen in dem beliebten Alpenland professionell vor. In Menschenmengen werden Touristen angerempelt und in diesem Moment bestohlen. „Man erkennt sie nicht, die sehen aus wie alle anderen“, warnte ein Bahnmitarbeiter in Grindelwald bei 20min.ch.

Auch ein Tourismus-Arbeiter schilderte dem Portal seine negativen Erfahrungen: Innerhalb von vier Wochen sei er dreimal bestohlen worden. „Zweimal kam der komplette Rucksack weg, einmal klauten sie mir das Sandwich raus, das ich fürs Mittagessen drin hatte“, berichtete er frustriert. Seine drastische Einschätzung: „Nicht mal ein Sandwich ist sicher.“

Schweizer Behörden gehen gegen Diebesbanden vor – und warnen Urlauber eindringlich

Die Behörden reagierten nach ihrer Aktion im August entschlossen. „Ein Teil der aufgegriffenen Personen wurde direkt in ihr Herkunftsland ausgeschafft. Der andere Teil wurde aus der Schweiz weggewiesen und muss das Land eigenständig verlassen“, teilte Mediensprecher Joël Regli von der Kantonspolizei Bern 20min.ch mit.

Die Polizei rät in ihrer Pressemitteilung, Bargeld auf mehrere Taschen zu verteilen und bei unbekannten Personen, die einen ansprechen, wachsam zu bleiben – es könnte sich um ein Ablenkungsmanöver handeln. Urlauber sollten besonders in Menschenmengen vorsichtig sein und Wertsachen nie unbeaufsichtigt lassen – selbst im vermeintlich sicheren Alpenparadies. (Quellen: 20Minuten, Berner Zeitung, SRF, Kantonspolizei Bern) (ph)

Auch interessant

Kommentare